Nicht nur Rehe, Wildschweine und Füchse bekommen in diesen Monaten
Nachwuchs. Auch von der Europäischen Wildkatze, die in einigen Teilen
Deutschlands wieder beheimatet ist, gibt es nun Jungtiere in den 
Wäldern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
appelliert an Spaziergänger und Wanderer, die Wildkätzchen nicht 
anzufassen oder gar mitzunehmen, auch wenn sie scheinbar allein und 
mutterlos sind. „Das Muttertier ist in der Regel nicht weit weg, 
gerade kurz auf Mäusejagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe“,
erklärt Friederike Scholz, Wildtierexpertin des BUND.
   Häufig werden die grau-getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs 
verwilderter Hauskatzen gehalten. „Insbesondere junge Wildkatzen 
sehen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich“, erläutert Scholz weiter. 
„Wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind 
durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit 
stumpfer, schwarzer Spitze als Wildkatze besser zu erkennen.“
   Da die Europäische Wildkatze unter strengem Schutz steht, 
empfiehlt der BUND, im Zweifel die Tiere immer in Ruhe zu lassen. 
„Wir raten dazu, wenn überhaupt, die Tiere nur aus großer Entfernung 
zu beobachten“, so Friederike Scholz. „Die Haltung von Wildkatzen in 
Privathaushalten ist darüber hinaus verboten. Mitgenommene Tiere 
landen dann bestenfalls in Schutzstationen. Auswilderungen zurück in 
die freie Natur klappen leider nicht immer. Daher gilt: bitte nicht 
anfassen oder stören.“ Wenn Spaziergänger aber unsicher sind, ist es 
sinnvoll, den BUND zu kontaktieren und die Stelle, an der die 
Kätzchen gesichtet wurden, mitzuteilen.
   Die größte Bedrohung für die Europäischen Wildkatzen ist die 
Zerschneidung ihres Lebensraums. Beim Überqueren von Straßen und 
Autobahnen kommt es immer wieder zu Todesfällen. Aber auch weite 
ausgeräumte Ackerflächen stellen für die Wildkatze eine Gefahr dar. 
Sie verlassen ungern ihre Deckung, so dass sie große Felder nicht 
überqueren können. Inzucht und genetische Verarmung drohen. Deshalb 
sind die Europäischen Wildkatzen – und mit ihr viele andere 
Waldtierarten – auf ein Netzwerk aus Wäldern angewiesen. Scholz 
weiter: „Verbindungen aus Bäumen und Büschen helfen ihnen, neue 
Lebensräume zu erobern und Paarungspartner zu finden. Der BUND 
engagiert sich deshalb seit nunmehr 15 Jahren für ein „Rettungsnetz 
Wildkatze“ mit einem Waldverbund von 20.000 grünen Kilometern über 
ganz Deutschland.“
Weitere Informationen:
   Die Wildkatze ist vor allem in Mittel- und Südwestdeutschland 
beheimatet, vermehrte Meldungen gibt es aber etwa auch aus Bayern 
oder Sachsen.
   Eine druckfähige Karte zur Verbreitung der Wildkatze in 
Deutschland finden Sie unter: www.bund.net/wildkatzenfotos
   Pressefotos: www.bund.net/wildkatzenfotos, © siehe 
Fotobeschreibung
   Wer Wildkatzenjunge gesehen hat, kann dies dem BUND „Rettungsnetz 
Wildkatze“ melden: www.bund.net/wildkatzenkontakt
Pressekontakt:
Friederike Scholz, BUND-Wildtierexpertin, Tel. 030 275 86- 566, 
E-Mail: Friederike.Scholz@bund.net, Jenny Therese Kupfer, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit Naturschutzgroßprojekte, Tel. 030 275 86-544, 
E-Mail: Jenny.Kupfer@bund.net bzw. Sigrid Wolff, 
BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-425, E-Mail: presse@bund.net, 
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