Der Lebensraum für unsere Wildtiere wird immer 
kleiner: Jeden Tag werden in Deutschland 62 Hektar Fläche durch 
Straßen, Gewerbegebiete und wachsende Siedlungen versiegelt. Bis 2030
rechnet das Umweltbundesamt damit, dass mehr als 300.000 Hektar an 
Landschaft verloren gehen könnten – eine Fläche größer als das 
Saarland. Doch schrumpfen die Lebensräume der Wildtiere nicht nur, 
sie sind auch immer stärker voneinander getrennt. Für einen 
nachhaltigen Artenschutz braucht es deswegen nicht nur Schutzgebiete 
und Schutzmaßnahmen für einzelne Arten – sondern ein durchgängiges 
Netzwerk aus natürlichen Lebensräumen über ganz Deutschland. „Die 
Vielfalt der Arten in Deutschland ist ein echter Schatz, den wir auch
für die nächsten Generationen erhalten wollen“, betont Friederike 
Scholz, Artenschutzexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz 
Deutschland (BUND). „Doch das ist nur möglich, wenn wir der Natur den
notwendigen Raum lassen.“
   Über 250.000 Hirsche, Rehe und Wildschweine sterben jedes Jahr auf
Deutschlands Straßen, dazu kommen tausende andere Wildtiere, die 
nicht erfasst werden. Auch das Risiko für gefährdete Tierarten wie 
den Luchs steigt. „Bei solch seltenen Tieren ist jeder einzelne 
Verlust ein herber Rückschlag für die ganze Art“, so Scholz. 
„Grünbrücken und andere Querungshilfen über Straßen sind deshalb ein 
Muss für den Artenschutz.“ Dass sie Wirkung zeigen, wurde kürzlich 
erst eindrucksvoll bewiesen: Ein im Pfälzerwald heimischer Luchs 
konnte mehrfach auf einer dortigen Grünbrücke nachgewiesen werden. 
Grünbrücken helfen, die Gefahr des Straßentodes deutlich zu senken 
und gleichzeitig die Wiederausbreitung der Tiere zu unterstützen.
   Jede Grünbrücke ist jedoch nur ein Versuch, die Zerstörung der 
Landschaft etwas abzumildern. Wildkatzen sind beispielsweise nicht 
nur durch den Tod an den Straßen, sondern auch durch die baumlosen 
Ackerlandschaften bedroht. „Wildkatzen sind auf Deckung angewiesen 
und wagen sich kaum über weite Agrarflächen“, sagt die 
Artenschutz-Expertin. „Ihnen und anderen Waldtieren kann man deshalb 
nur mit grünen Wanderkorridoren aus Bäumen und Büschen effektiv 
helfen. Solche Waldstreifen und breite Hecken reichen oft schon, um 
die nächsten Waldgebiete für die Wildkatze und viele andere Tierarten
erreichbar zu machen.“
   Der BUND macht sich deshalb für ein solches Netzwerk der Natur 
stark: Der größte Biotopverbund Deutschlands ist das Grüne Band. 
Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat der BUND auf einer 
Strecke von 1.400 Kilometern zahlreiche Korridore, darunter Wälder, 
Wiesen und Gewässer erhalten. Mit dem Rettungsnetz Wildkatze setzte 
sich der Umweltverband zudem seit 15 Jahren für einen Waldverbund in 
ganz Deutschland ein. In sechs Bundesländern wachsen bereits 
insgesamt 24 Waldkorridore um Wildkatzenwälder miteinander zu 
verbinden. Doch die Vernetzung der Naturlebensräume kann nicht mit 
der weiteren Zerschneidung und Versiegelung von Flächen 
schritthalten. „Deshalb fordert der BUND den strikten Schutz der 
letzten unzerschnittenen Naturräume, die Verankerung von 
Biotopverbundachsen in die Raumplanung und mehr Grünbrücken“, sagt 
Scholz. „Dafür muss das Bundesprogramm Wiedervernetzung zur Förderung
des Grünbrückenbaus endlich konsequent umgesetzt werden.“
Weitere Informationen: 
Zu einzelnen Projekten: www.bund.net/luchs, www.bund.net/wildkatze, 
www.bund.net/gruenesband 
Zum Handbuch Biotopverbund: www.bund.net/biotopverbund
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entnehmen Sie bitte der Fotobeschreibung)
Pressekontakt:
Friederike Scholz, Artenschutz-Expertin beim BUND, 
Tel.: 030-275 86-566, E-Mail: friederike.scholz@bund.net, Jenny 
Therese Kupfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rettungsnetz 
Wildkatze, Tel.: 030-275 86-544, E-Mail: jenny.kupfer@bund.net, bzw. 
Sigrid Wolff, BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-425, 
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