Die Luftqualität an deutschen Straßen wird immer 
häufiger in der Öffentlichkeit diskutiert. Doch auch in Gebäuden 
können beispielsweise Lösemittel in Möbeln, Fußbodenbelägen oder 
anderen Einrichtungsgegenständen Schadstoffe an die Luft abgeben. Ein
neues Projekt der Firma Innovative Oberflächentechnologien (IOT, 
Leipzig) will dazu beitragen, dass diese künftig besser wird. Dabei 
wird das Unternehmen fachlich und finanziell mit rund 332.000 Euro 
von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. 
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde überreichte heute das 
Bewilligungsschreiben an Projektleiter Prof. Dr. Reiner Mehnert. 
Unterstützt wird IOT bei dem Projekt vom Leibniz-Institut für 
Oberflächenmodifizierung (IOM, Leipzig). „Kann die Idee erfolgreich 
umgesetzt werden, wird nicht nur die Luftqualität in geschlossenen 
Räumen verbessert. Sie kann auch helfen, Rohstoffe zu schonen und 
Energie zu sparen“, sagte Bonde bei der Übergabe.
   Mit neuem Verfahren Lackfolien herstellen, die ohne Lösemittel 
auskommen
   Damit Küchen oder andere Möbel das Prädikat Hochglanz erhalten, 
würden sie mit einer speziellen Folie in Klavierlack-Qualität 
beschichtet. „Dafür wird eine sehr glatte Folie mit speziellem Lack 
beschichtet, der bis zur Hälfte aus Lösemitteln besteht. Anschließend
muss die Folie getrocknet und unter ultraviolettem Licht gehärtet 
werden“, erläutert Mehnert das bisherige Verfahren. Der Vorgang 
benötige jedoch viel Energie und Rohstoffe – allein für den 
europäischen Möbelmarkt würden für die rund 100 Millionen 
Quadratmeter Folie 300 bis 500 Tonnen Lösemittel und 1.200 
Megawattstunden Energie verbraucht. IOT und IOM wollen nun spezielle 
Lacke entwickeln, die ohne Lösemittel die zum Herstellen von 
Hochglanzfolien notwendige Dünnflüssigkeit haben. Zusätzlich soll die
Farbe beim Auftragen auf die Folie mechanisch so bearbeitet werden, 
dass die für den Hochglanzeffekt verantwortliche, sehr ebene 
Oberfläche entsteht.
Beim Aushärten soll Verfahren aus früherem DBU-Projekt helfen
   „Für den zweiten Schritt – das Aushärten der Lackschicht mithilfe 
von ultraviolettem Licht – wollen wir zudem ein Verfahren nutzen, das
wir im Rahmen eines fast abgeschlossenen DBU-Projektes erfolgreich 
weiterentwickelt haben“, so Mehnert weiter. „Dank dieses weltweit 
einzigartigen Verfahrens können wir auf die ansonsten benötigten 
Rezepturbestandteile zum Start der Aushärtereaktion verzichten. Diese
sind teuer, knapp am Markt und deren Rückstände in der Lackschicht 
belasten die Luft in den Räumen, in denen die Möbel später stehen.“ 
Zudem werde insgesamt weniger Lack aufgetragen. Schon jetzt hätten 
verschiedene Firmen Interesse an diesem Verfahren bekundet, die 
Verhandlungen würden laufen. Bonde: „Das Projekt hat Modellcharakter.
Anwendungsmöglichkeiten in anderen Branchen versprechen einen breiten
Nutzen und damit große Umweltentlastung.“
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