Auf dem heutigen „Nationalen Waldgipfel“ in
Berlin, zu dem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
geladen hat, sollen Strategien für eine vitale Zukunft der deutschen
Wälder gefunden werden. Dass damit auch eine große Chance zur
Verbesserung der Lebensräume heimischer Wildtiere gegeben ist,
unterstreicht die Deutsche Wildtier Stiftung in ihrem heute
veröffentlichten Positionspapier zum Umbau der Wälder.
„Wälder sind sehr viel mehr als nur die Summe ihrer Bäume“, sagt
Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz
der Deutschen Wildtier Stiftung. „Wälder sind auch Lebensraum für
unzählige Tier- und Pflanzenarten.“ Mehr noch: Wälder werden umso
artenreicher, je mehr offene und sonnendurchflutete Lichtungen
vorhanden sind. Mit Weiden oder Zitterpappeln bewachsene Wegränder
sind zum Beispiel ein Hotspot der Insektenvielfalt. Und Waldwiesen
beherbergen eine Vielzahl seltener und auch vom Aussterben bedrohter
Pflanzenarten, die auf landwirtschaftlich genutztem Grünland längst
verschwunden sind. Ganz nebenbei tragen solche Strukturelemente in
den Wäldern auch zur Entlastung der Baumvegetation vor Wildverbiss
bei.
„In der Debatte um einen klimaangepassten Waldumbau wird von
vielen Akteuren die drastische Reduktion der Reh- und
Rothirschpopulationen gefordert“, so Kinser. Die Deutsche Wildtier
Stiftung unterstreicht in ihrem Positionspapier jedoch, dass Jagd nur
ein Baustein für das Gelingen des Waldumbaus sein kann. „Wenn der
Waldumbau dazu genutzt wird, zukünftig mindestens ein Prozent der
Waldfläche als besonders wertvollen Wildtierlebensraum vorzuhalten,
könnten die aktuellen Waldschäden in einigen Jahren zu einer
Win-win-Situation für Wald und Wildtiere führen.“
Das Positionspapier „Wild und Wald“ zum Umbau der Wälder unter
Berücksichtigung ihrer Funktion als Lebensraum unserer Wildtiere
finden Sie hier: http://ots.de/MolYiN
Ein besonders negatives Beispiel dafür, dass Wildtiere aus
forstwirtschaftlichen Gründen aus dem Lebensraum Wald im wahrsten
Sinne des Wortes ausgegrenzt werden, ist Baden-Württemberg: Dort
müssen Rothirsche auf 96 % der Landesfläche ausgerottet werden,
obwohl in vielen Regionen geeigneter Lebensraum vorhanden wäre. In
ihrer aktuellen Online-Petition fordert die Deutsche Wildtier
Stiftung daher die Landespolitik in Baden-Württemberg auf, dem
Rothirsch zukünftig mehr Lebensraum zuzugestehen.
Zu der Online-Petition gelangen Sie hier: www.hilfdemhirsch.org
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
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