Im Wald findet jetzt das große „Fegen“ statt. Die 
Rehböcke treibt nicht etwa der Frühjahrsputz an, sondern die 
bevorstehenden Revierkämpfe. „Die Tiere reiben derzeit die Basthaut 
von ihren kleinen Geweihen, unter der im Laufe der vergangenen fünf 
Monate ein neuer Kopfschmuck gewachsen ist“, erklärt Dr. Andreas 
Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Dieser Vorgang, der sich 
Jahr für Jahr wiederholt, wird auch „Fegen“ genannt.
   Für Waldspaziergänger mag es ein seltsamer Anblick sein, wenn sie 
jetzt samtartige Fetzen an kleinen Bäumchen und Sträuchern hängen 
sehen. Die abgestorbene Basthaut wird besonders gerne an den harzigen
Stämmchen von Douglasien oder Kiefern abgescheuert. Die Pflanzensäfte
färben dann das frisch verfegte Geweih in kürzester Zeit in ein 
tiefes Dunkelbraun. Der tierische „Frühjahrsputz“ der Böcke dauert 
noch bis Anfang Mai. „Junge Rehböcke fegen bis zu 600-mal am Tag, 
ältere seltener“, sagt Kinser.
   Die Fege-Aktion hat obendrein eine sexuelle Komponente. „Mit dem 
Abstreifen der Basthaut hinterlassen die Rehböcke nämlich auch 
Duftmarken“, erläutert Kinser, „damit werden bereits jetzt die 
Reviere für die Brunft im Sommer abgesteckt.“ Am Kopf der Rehböcke 
befinden sich gleich mehrere Duftdrüsen: In der Stirnlocke zwischen 
den Geweihstangen, an den Wangen und am Hals wird das Duftsekret 
produziert. Rehe orientieren sich an diesen Gerüchen und 
kommunizieren über solche „Duft-Informationen“.
   Info-Kasten: Wer wann fegt! Rothirsche fegen in der Regel im Juli 
und August, Rehböcke im April und Mai und Dam- und Sikahirsche je 
nach Alter im August und September.
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