Europaweit rufen immer mehr Verbände, 
Unternehmen und Institutionen EU-Agrarkommissar Hogan dazu auf, einen
mutigen Vorschlag für eine andere Landwirtschaftspolitik vorzulegen. 
Zur Halbzeit der laufenden Bürgerbefragung des Kommissars zur 
EU-Agrarpolitik veröffentlichte das Verbändebündnis „LivingLand“ die 
Logos der bereits teilnehmenden Organisationen. Unter den bisher fast
200 Unterstützern finden sich neben Umweltverbänden aus ganz Europa 
auch Unternehmen wie Alnatura, der Kosmos Verlag und Veolia 
Deutschland. Aber auch eine Vielzahl kleiner und mittelständischer 
Unternehmen sowie Organisationen aus den Bereichen Ernährung, 
Kosmetik, Wissenschaft, Medien und Tourismus engagieren sich. Sie 
fordern gemeinsam eine „zukunftsfähige Ernährungs- und 
Landwirtschaftspolitik in Europa. Diese muss gesund und fair für alle
sein, mit kurz- und langfristigem Nutzen für alle Menschen, 
einschließlich der Landwirte, und für die Natur.“
   „Agrarpolitik geht alle an. Nicht nur für Verbraucher, 
Steuerzahler, Bauern und den Lebensmittelhandel steht viel auf dem 
Spiel, wenn die Landwirtschaftsförderung nach 2020 verhandelt wird. 
Auch unser europäisches Naturerbe und das Klima sind betroffen. Das 
Thema ist zu wichtig, um es alleine Bundeslandwirtschaftsminister 
Schmidt und anderen Agrarpolitikern zu überlassen“, sagte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
   Die Unternehmen und Organisationen fordern eine Politik die „fair,
ökologisch nachhaltig, gesund und global verantwortungsvoll“ sein 
muss. Die derzeitige Agrarpolitik zwinge immer mehr Betriebe in eine 
immer intensivere Produktion, auf Kosten der Allgemeinheit und 
künftiger Generationen. Zudem hänge die wirtschaftliche Zukunft 
vieler Unternehmen von sauberem Wasser, unbelasteten Böden und 
attraktiven, vielfältigen Erholungslandschaften ab. So wird es 
beispielsweise für Wasserwerke immer teurer, das durch Überdüngung 
eingetragene Nitrat aus dem Grundwasser zu entfernen.
   Olaf Tschimpke kritisiert das völlig fehlgeleitete Fördersystem: 
„Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit hier doppelt zur Kasse 
gebeten wird: Erst für die pauschalen Subventionen und dann für die 
Reparatur der dadurch verursachten Umweltschäden. Wir brauchen eine 
Agrarpolitik, die von vornherein diejenigen fördert, die sorgsam mit 
Wasser, Boden und Artenvielfalt umgehen und aktiv etwas für die 
Gesellschaft leisten.“
   Der NABU-Präsident ruft alle an einer Reform interessierten 
Verbände und Unternehmen dazu auf, sich spätestens bis Ende April der
„LivingLand“-Initiative anzuschließen. Damit könne Einfluss genommen 
werden auf die Vorschläge des EU-Agrarkommissars, die für November 
2017 erwartet werden.
Weitere Informationen unter: www.living-land.de
   Die bereits veröffentlichten Logos können eingesehen werden unter:
www.living-land.org/ourvision
   Bereits im vergangenen Jahr hat der NABU ein Modell für ein 
alternatives Fördersystem entwickelt: www.NABU.de/agrarreform2021
   LivingLand ist eine Initiative der Umweltverbände BirdLife Europe 
und Europäisches Umweltbüro sowie dem WWF European Policy Office. In 
Deutschland engagieren sich in ihr BUND, Deutscher Naturschutzring 
(DNR), NABU und WWF Deutschland.
Für Rückfragen:
Konstantin Kreiser, NABU-Leiter EU-Naturschutzpolitik, Tel. +49 
(0)172-4179730, E-Mail: Konstantin.Kreiser@NABU.de
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