Der radioaktiv kontaminierte Laugensumpf, der die 
Sanierung des niedersächsischen Abklinglagers Asse behindert, lässt 
sich mit einer Technologie des Kompetenzzentrums für sichere 
Entsorgung GmbH (KSE) rückstandsfrei von problematischen 
Radioisotopen säubern. Dabei müssen weder Umweltbelastungen noch 
Gesundheitsgefährdungen in Kauf genommen werden. Wie Versuche in 
Braunschweig im Auftrag der Landessammelstelle Niedersachsen zeigen, 
können die problematischen Cäsiumisotope aus der Lauge so restlos 
herausgefiltert werden, dass die Flüssigkeit in dieser Hinsicht 
hinterher Quellwasserqualität erreicht.
   Die Versuche mit etwa 80 Litern repräsentativer Originallauge aus 
der Asse führten zu folgenden Ergebnissen:
1.
   Die tatsächliche Kontamination der angelieferten Proben lag mit 
26.000 Becquerel pro Liter nur knapp über dem Grenzwert, ab dem für 
Cäsium-137 eine Umgangsgenehmigung notwendig ist. Ungewöhnliche 
Gefährdungen oder Gesundheitsrisiken bestanden bei der Handhabung der
Lauge daher nicht.
2.
   Mit dem innovativen Ionenaustauscherverfahren der KSE konnten die 
radioaktiven Schadstoffe (Cäsium 137) restlos aus den Laugeproben 
entfernt werden. Die verbleibende Lauge, das sogenannte Eluat, ist 
zur Beseitigung freigebbar. Seine Aktivität unterscheidet sich nicht 
von der von Quellwasser.
3.
   Würde man die gesamten 80.000 Liter Laugensumpf mit dem Verfahren 
der KSE behandeln, ließe sich das Schadstoffvolumen auf etwa vier 
Fässer zu je 200 Litern Rauminhalt reduzieren. Diese Feststoffe 
können wie gewöhnlicher schwachaktiver Abfall gehandhabt und in ein 
Abklinglager verbracht werden. Die verbleibende Flüssigkeit wäre 
dagegen nicht mehr radioaktiv belastet und ließe sich wie normale 
Lauge zur Beseitigung behandeln.
4.
   Sollten die Proben nicht repräsentativ gewesen sein, und sich 
wider Erwarten im Laugensumpf an Einzelstellen höhere Konzentrationen
von Radioisotopen wie Tritium (H-3) befinden, ließe sich die 
verbliebene, von der Cäsiumbelastung befreite Flüssigkeit durch einen
weiteren Arbeitsschritt als Prozesswasser für die Herstellung von 
Zementabschirmungen nutzen. Die Aufarbeitung des Laugensumpfes der 
Asse würde also in jedem Fall zu einer erheblichen Verringerung des 
Abfallvolumens führen.
5.
   Die Infrastruktur, die Geräte sowie die Genehmigungen für die 
Arbeiten mit den radioaktiven Stoffen und damit für die Beseitigung 
des Laugensumpfes sind bei der KSE vorhanden. Eine Aufreinigung 
könnte relativ schnell umgesetzt werden.
   Noch sinnvoller wäre es allerdings, die Lauge direkt vor Ort in 
der Asse aufzubereiten. Technisch ist dies kein Problem, die KSE 
besitzt zudem eine Genehmigung zur Arbeit in fremden (kerntechnischen
und anderen) Anlagen. Voraussetzung für diese Lösung sind jedoch 
länger währende Abstimmungen bzw. die Schaffung der bürokratischen 
Voraussetzungen durch das Bundesamt für Strahlenschutz und das 
Niedersächsische Ministerium für Umwelt.
   „Dies ist eine gute Nachricht für die Anwohner der Asse und der 
umliegenden Gemeinden“, erklärte der Geschäftsführer des 
Kompetenzzentrums, Dr. Andreas Eckert. „Wir können den Sumpf trocken 
legen und endlich beginnen, Niedersachsen vom Vermächtnis der 
Einlagerungen zu befreien. Allerdings wird das nur funktionieren, 
wenn sich die an der Lösung des Asse-Problems interessierten 
Gemeinden, Initiativen und Netzwerke hinter uns stellen und sichtbar 
gegen die laufende und unbegründete Angstmache vor einer Aufarbeitung
der Flüssigkeit protestieren. Wir können das nicht leisten. Unser 
Kerngeschäft sind Krebsmedikamente. Wir können für die Entsorgung nur
die technischen Lösungen anbieten, aber keine Kampagnen fahren. 
Entscheiden und überzeugen muss die Politik. Nachdem wir die 
Originalproben haben messen können, ist aus der Verarbeitung der 
80.000 Liter Gesamtflüssigkeit jedenfalls für uns kein 
Gefährdungspotenzial erkennbar.“
   Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG ist ein 
weltweit führender Hersteller von radioaktiven Produkten für die 
Krebsbehandlung und die nuklearmedizinische Bildgebung. Ihre Produkte
werden insbesondere zur Behandlung von Augen- und Prostatakrebs 
eingesetzt, sowie zur Feindiagnose von endokrinen Tumoren. Im Rahmen 
eines ganzheitlichen Ansatzes hat die Gruppe von je her 
Rücknahmeketten für die sichere und vorschriftsgemäße Entsorgung 
ihrer Produkte organisiert (Kreislaufkonzept). Aus diesen Aktivitäten
heraus ist das Kompetenzzentrum für sichere Entsorgung GmbH 
entstanden. Es bietet die Entsorgungsdienstleistungen und -beratungen
auch Dritten an. In der Regel arbeiten die Experten des KSE dabei 
dort, wo der Abfall anfällt.
   Detaillierte Hintergrundinformationen zum Laugensumpfproblem und 
den geplanten Maßnahmen liefert unter anderem die Antwort des 
Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz auf eine 
parlamentarische Anfrage vom 5. Juli 2011. Den Text finden sie hier: 
http://ots.de/c6I2M (.pdf Datei)
Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:
Eckert & Ziegler AG, Karolin Riehle, Öffentlichkeitsarbeit
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