Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland 
(BUND) hat in einer Experten-Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft 
und Energie des Deutschen Bundestages vor unkalkulierbaren Risiken 
bei der Finanzierung der Atomenergie-Folgekosten gewarnt.
   „Es besteht akuter Handlungsbedarf. Eon ist dabei, seine alten 
Kraftwerke auszugliedern und Vattenfall will seine Braunkohlesparte 
verkaufen. Die Gefahr ist groß, dass die Rückstellungen schon in 
wenigen Jahren nicht mehr verfügbar sind“, sagte der BUND-Atomexperte
Thorben Becker.
   Verblieben die bisher vorhandenen etwa 36 Milliarden Euro 
Rückstellungen für Stilllegung und Rückbau der Atomanlagen sowie für 
die Atommülllagerung in der Hand der Stromkonzerne, dann sei die 
Finanzierung der Folgekosten der Atomenergie infrage gestellt, sagte 
Becker. Der BUND-Experte verlangte die schnelle Überführung der 
Rückstellungen für die Lagerung des Atommülls in einen 
öffentlich-rechtlichen Fonds.
   In den zurückliegenden Jahrzehnten hätten die Betreiber der 
deutschen Atomkraftwerke mit den Rückstellungen für die 
Atommüllentsorgung Zusatzprofite in Höhe von rund 80 Milliarden Euro 
erwirtschaftet, so der BUND-Experte. Diese Gelder seien jedoch in den
Bilanzen und Gewinnen der AKW-Betreiber verschwunden. Die 
AKW-Betreiber müssten nicht nur die vorhandenen Rückstellungen in den
öffentlich-rechtlichen Fonds einbringen, sondern auch für zu 
erwartende Kostensteigerungen haften. Außerdem müssten zusätzliche 
Maßnahmen zur Haftungssicherung eingeleitet werden.
   Eine BUND-Stellungnahme zum Thema Atomrückstellungen finden Sie im
Internet unter: www.bund.net/pdf/atomrueckstellungen_stellungnahme
   Eine BUND-Studie „Atomrückstellungen für Stilllegung, Rückbau und 
Entsorgung – Kostenrisiken und Reformvorschläge für eine 
verursachergerechte Finanzierung“ finden Sie im Internet unter: 
www.bund.net/pdf/atomrueckstellungen_studie
Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte:
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