Weihnachtszeit – Lichterzeit: Viele Menschen dekorieren gerade in der dunklen 
Jahreszeit ihre Wohnungen und Gärten mit Lichterketten. Der Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND) hat sich die Frage gestellt, ob der Einsatz von 
Lichterketten unbedenklich ist. Das schockierende Ergebnis: 
Weihnachtsbeleuchtung enthält große Mengen an gesundheits- und umweltschädlichen
Chemikalien. Das ist das Resultat einer Testreihe, die der BUND im Herbst 2019 
durchgeführt hatte. Stichprobenartig wurden vier Lichterketten oder -schläuche 
bei namhaften Online-Händlern erworben und von einem externen Labor auf 
bedenkliche Phthalate und Chlorparaffine getestet, die als Weichmacher für PVC 
zum Beispiel in Kabelummantelungen dienen. In drei von vier Lichterketten 
konnten die Schadstoffe in erheblichen Konzentrationen von bis zu 27 Prozent 
nachgewiesen werden. Dies ist umso alarmierender, da der Einsatz von Phthalaten 
und Chlorparaffinen in Elektrogeräten EU-weit verboten ist.
„Mit einem solch erschreckenden Ergebnis haben wir nicht gerechnet“, erklärt 
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. „Wir fordern die Hersteller der belasteten 
Produkte, namentlich Hellum, Salcar GmbH und Globo auf, ihre Lichterketten 
umgehend vom Markt zunehmen, um so zu verhindern, dass noch mehr dieser 
gesundheitsschädlichen Leuchtmittel in den Vertrieb gelangen.“ Im Interesse der 
Verbraucherinnen und Verbraucher hat der BUND die Testergebnisse an die 
zuständigen Bezirksbehörden weitergeleitet und diese aufgefordert, das 
Schnellwarnsystem der EU (RAPEX) zu aktivieren. Bandt weiter: „Mit einem 
Produktrückruf allein ist es nicht getan. Hersteller von Alltagsprodukten müssen
offenlegen, welche Chemikalien in ihren Produkten eingesetzt werden – so wie es 
bei Kosmetik bereits der Fall ist. Hier ist auch die Politik gefordert endlich 
für mehr Transparenz zu sorgen.“
Die Ergebnisse dieses Tests weisen nach Auffassung des BUND auf ein 
grundsätzliches Problem bei der Produktion von Gütern hin. „Die Ergebnisse 
zeigen wieder einmal, dass viele Unternehmen ihre Lieferkette nicht im Griff 
haben“, so Ulrike Kallee, Schadstoff-Expertin des BUND. „Händler und 
Produkthersteller müssen ihren Lieferanten endlich klare Vorgaben machen und die
Ware regelmäßig auf Schadstoffe überprüfen. Die eingesetzten Chemikalien 
belasten nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch die Umwelt – bei uns
und in den Produktionsländern.“
Weitere Informationen:
Die Ergebnisse zum Lichterketten-Test und die betroffenen Produkte finden Sie in
unserem Faktenblatt unter: www.bund.net/lichterketten
Die Grafik mit den Ergebnissen des Lichterketten-Test können Sie hier 
herunterladen: www.bund.net/service/presse/pressebilder/aktionen/#c15022
Die vom Labor nachgewiesenen Phthalate DEHP und DBP gelten als besonders 
bedenklich für die Gesundheit. Alle vier Lichterketten im Test waren zwischen 
0,16 und 27 Gewichtsprozent mit diesen Schadstoffen belastet. Gemäß der 
europäischen Richtlinie zur Beschränkung von gefährlichen Stoffen in Elektro- 
und Elektronikgeräten (RoHS) dürfen Produkte mit Gehalten über 0,1 
Gewichtsprozent europaweit nicht verkauft werden. Die Weichmacher können durch 
Ausdünsten, Auswaschung oder Abrieb aus der Weihnachtbeleuchtung entweichen und 
gelangen so in die Umwelt. In Innenräumen binden sie sich an Hausstaub und 
können so eingeatmet werden. DEHP und DBP ähneln den körpereigenen Hormonen und 
bringen das fein ausbalancierte Hormonsystem des Körpers aus dem Gleichgewicht. 
Eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen wird mit diesen Substanzen in 
Verbindung gebracht: unter anderem verringerte Spermienqualität, verfrühte 
Pubertät, Asthma, Brustkrebs, Fettleibigkeit, Diabetes sowie erniedrigte 
Intelligenzquotienten und das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS).
Darüber hinaus waren die Lichterketten auch auffällig mit gefährlichen 
Chlorparaffinen (SCCP) belastet. Auch hier verstoßen drei Lichterketten mit 
Werten zwischen 0,24 und 2,4 Gewichtsprozent gegen geltendes Recht. Die 
europäische Verordnung für persistente organische Schadstoffe (POP-Verordnung) 
legte bereits 2015 für SCCP einen Grenzwert von 0,15 Prozent fest. 
Chlorparaffine sind extrem langlebig und sehr giftig für Wassertiere. Sie 
belasten weltweit Gewässer, Böden und Lebewesen und reichern sich im 
Nahrungsnetz an. Beim Menschen können Sie Nieren-, Leber- und 
Schilddrüsenschäden verursachen und möglicherweise Krebs erregen.
Pressekontakt:
Kontakt: Ulrike Kallee, BUND-Schadstoffexpertin, 
Tel.: 030-271586-422; E-Mail: ulrike.kallee@bund.net 
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