Umfrage von Atlantik-Brücke und American Council on Germany 
untersucht öffentliche Wahrnehmung des transatlantischen 
Verhältnisses und aktueller Herausforderungen für Europa und die USA
   – Die Mehrheit der Deutschen und Amerikaner glaubt an gemeinsame 
     westliche Werte. Rund die Hälfte der Befragten ist jedoch 
     überzeugt, dass diese Wertebasis erodiert.
   – Jeder fünfte Deutsche denkt nicht, dass Europa und die USA 
     dieselben Werte teilen.
   – Ein Drittel der Amerikaner ist optimistisch, dass ein 
     Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA unter der 
     Regierung Trump abgeschlossen wird. Nur 14% der Deutschen teilen
     diese Meinung.
   – Deutsche und Amerikaner sind sich einig, dass die wichtigsten 
     gemeinsamen Herausforderungen der Kampf gegen den Terrorismus 
     und der Klimawandel sind.
   – Sowohl Deutsche als auch Amerikaner haben ein eher geringes 
     Vertrauen in demokratische Institutionen. Jeder dritte Befragte 
     hat wenig oder gar kein Vertrauen.
   Die offiziellen Beziehungen zwischen Washington und Berlin sind 
seit der Wahl Präsident Trumps abgekühlt. Der Besuch von 
Bundeskanzlerin Merkel bei Präsident Trump wurde im SPIEGEL als 
„nicht so schlimm“ beschrieben – ein Ausweis dafür, wie gering die 
Erwartungen waren. Doch wie betrachten die deutsche und amerikanische
Öffentlichkeit die Beziehungen zwischen ihren Ländern? Fühlen sie 
sich einander verbunden? Schätzen sie Chancen und Herausforderungen 
ähnlich ein?
   Eine repräsentative Umfrage der Atlantik-Brücke und des American 
Council on Germany, die zeitgleich in Deutschland und den USA von 
YouGov durchgeführt wurde, zeigt, dass auf beiden Seiten des 
Atlantiks eine Mehrheit an eine gemeinsame Wertebasis glaubt. 
Pessimistisch ist fast die Hälfte der Befragten jedoch hinsichtlich 
der Beständigkeit dieser Wertebasis: 50% der Deutschen und 49% der 
Amerikaner glauben, dass die gemeinsamen Werte schwinden. Über die 
wichtigsten westlichen Werte herrscht nur teilweise Einigkeit: Freie 
Meinungsäußerung wird von Deutschen und Amerikanern als wichtigster 
Wert gesehen; für die Deutschen folgen Demokratie (56%), Schutz der 
Privatsphäre (33%) und Rechtsstaatlichkeit (32%), für die Amerikaner 
Religionsfreiheit (38%), Demokratie (36%) und das Recht, Waffen zu 
tragen (30%).
   Eine deutliche Mehrheit der Befragten (67% der Deutschen und 69% 
der Amerikaner) wünschen sich, dass die transatlantischen Beziehungen
so bleiben wie bisher oder noch enger werden. Beunruhigend ist 
jedoch, dass jeder fünfte Deutsche keine gemeinsame Wertegrundlage 
mit den USA sieht und 17% der Deutschen sich eine weniger enge 
Beziehung zu den USA wünschen. Insbesondere WählerInnen der Linken 
(32%) und der AfD (21%) sprechen sich gegen ein enges 
transatlantisches Verhältnis aus.
   Friedrich Merz, Vorsitzender der Atlantik-Brücke, kommentierte: 
„Es reicht nicht mehr, die historische Verbundenheit zwischen 
Deutschland und den USA zu beschwören. Wir müssen uns stärker über 
geteilte Interessen verständigen und die Zuversicht in gemeinsame 
Ziele stärken. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass Deutsche und 
Amerikaner viele ähnliche Fragen beschäftigen – das sollte die 
Grundlage unseres Dialogs miteinander sein. Es gibt viele 
Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können.“
   Botschafter John B. Emerson, Vorsitzender des American Council on 
Germany und ehemaliger US-Botschafter in Deutschland, sagte: „Die 
Umfrage hat ergeben, dass die Amerikaner bezüglich der Beziehung zu 
Deutschland optimistisch bleiben und sich sogar eine noch engere 
Bindung wünschen. Dieser Wunsch wird von einer deutlich geringeren 
Zahl der Deutschen erwidert; 20% sprechen sich für ein weniger enges 
Verhältnis aus. Es ist nun entscheidend, dass Führungskräfte aus 
Politik und Wirtschaft in beiden Ländern die große Bedeutung der 
transatlantischen Partnerschaft überzeugend kommunizieren und darauf 
hinweisen, wie sie sich auf viele Aspekte des täglichen Lebens der 
Bürger positiv auswirkt.“
   Während die Deutschen bezüglich des Zustandekommens eines 
Freihandelsabkommens zwischen den USA und Europa pessimistisch sind, 
glaubt über ein Drittel der Amerikaner (36%) daran, dass ein solches 
Abkommen noch unter der Regierung Trump zustande kommen wird. 
Besonders optimistisch sind mit 53% die Wähler der Republikaner.
   Befragt nach den größten globalen Herausforderungen nennen sowohl 
Deutsche als auch Amerikaner den Klimawandel und den Kampf gegen den 
Terrorismus. Insbesondere beim Kampf gegen den Terrorismus, glauben 
21% der Deutschen und 19% der Amerikaner, ist die transatlantische 
Kooperation besonders wichtig.
   Ein beunruhigender Trend ist das sinkende Vertrauen in 
demokratische Institutionen auf beiden Seiten des Atlantiks. 33% der 
Deutschen und 34% der Amerikaner haben nur wenig Vertrauen. Je höher 
der Bildungsabschluss der Befragten, desto höher war auch ihr 
Vertrauen in die Demokratie.
   Mit Blick auf den Einfluss der Digitalisierung auf den 
Arbeitsmarkt sind Deutsche und Amerikaner gleichermaßen gespalten: 
18% der Deutschen und 18% der Amerikaner sehen die Digitalisierung 
als Chance, 26% der Deutschen und 20% der Amerikaner als Bedrohung.
   Die Umfrage wird zum Beginn der Deutsch-Amerikanischen Konferenz 
2018 der beiden Organisationen veröffentlicht, die am 7. Mai in 
Washington, DC unter dem Titel „The Alliance in Question? The 
Transatlantic Relationship in an Era of Disruption“ stattfindet. Auf 
der Konferenz sprechen unter anderem der amerikanische 
Handelsminister Wilbur Ross, Staatsminister Niels Annen, Senator 
Chris Murphy, Denis McDonough, Senior Principal bei der Markle 
Foundation und Stabschef im Weißen Haus unter Präsident Obama, 
Botschafterin Kristen Silverberg, Managing Director beim Institute of
International Finance und ehemalige US-Botschafterin bei der 
Europäischen Union, Dr. Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen
Ausschusses, sowie Peter Beyer, Koordinator der Transatlantischen 
Beziehungen.
   Die Ergebnisse der Studie finden Sie ab dem 7. März auf der 
Website der Atlantik-Brücke (www.atlantik-bruecke.org) und des 
American Council on Germany (www.acgusa.org).
Pressekontakt:
Katharina Draheim, Leiterin Kommunikation, Atlantik-Brücke e.V., 
Tel.: 030/20398325, Mobil: 0174-7879436, 
k.draheim@atlantik-bruecke.org
Michele Steinbuch, Vice President, American Council on Germany, 
Tel: +1 212 826 3636, msteinbuch@acgusa.org
Original-Content von: Atlantik-Brücke e.V., übermittelt durch news aktuell
