Anlässlich des morgigen Weltmangroventags warnt 
der WWF vor dem anhaltenden Verlust der globalen Mangrovenwälder. Die
salzwassertoleranten Gehölze an tropischen Küsten schwinden drei bis 
fünf Mal schneller als terrestrische Wälder. Bereits die Hälfte der 
weltweiten Mangroven ist seit Mitte des 20 Jahrhundert vernichtet 
worden. „Ausmaß und Geschwindigkeit des weltweiten Mangrovenverlusts 
sind  dramatisch. Wir vernichten die Überlebenskünstler unter den 
Bäumen im Rekordtempo, um an den Ufern Garnelen-Farmen oder 
Reisfelder anzulegen, Hotelanlagen zu bauen oder um Mangrovenholz zu 
Holzkohle zu verarbeiten“, sagt Julika Tribukait, 
Meeresschutzexpertin beim WWF Deutschland. In Südostasien sind die 
Verlustraten am höchsten – bis zu 8 Prozent der Mangrovenbestände 
werden dort jährlich gerodet.
   Der WWF fordert, die Abholzung von Mangroven sofort zu stoppen und
Kräfte für die Wiederaufforstung zu bündeln. „Mangrovenschutz darf 
nicht länger ein Schattendasein fristen, weil Millionen Menschen in 
Küstenregionen auf  dieses artenreiche Ökosystem angewiesen sind. Die
internationale Gemeinschaft muss einen Aktionsplan für Erhalt und 
Wiederaufforstung von Mangroven verabschieden“, fordert Tribukait.  
Bis 2030 soll sich nach dem Willen der Umweltschützer die weltweite 
Mangrovenfläche um 20 Prozent vergrößern. Dieses Ziel verfolgt eine 
jüngst gegründete globale Mangrovenschutz-Allianz aus mehreren 
Umweltorganisationen. Der WWF Deutschland führt zudem verschiedene 
Naturschutzprojekte z.B. in Madagaskar und Senegal für den Erhalt und
Aufbau der Küstengehölze durch.
   Mangroven trotzen in der Gezeitenzone von Meeren und 
Flussmündungen den extremen Bedingungen von salzigem Wasser, 
schwankendem Pegel und hohen Temperaturen und schaffen so Lebensraum 
für hunderte Arten. Ihr Wurzelwerk bietet Jungfischen im seichten 
Wasser eine schützende Kinderstube und nimmt gleichzeitig Flutwellen 
und Überschwemmungen  ihre Wucht. „Angesichts des steigenden 
Meeresspiegels und zunehmender Extremwetterereignisse sind Mangroven 
als natürliches Bollwerk unverzichtbar für den Küstenschutz“, so 
WWF-Expertin Tribukait weiter. Zudem binden Mangrovenwälder drei bis 
fünfmal mehr CO2 als terrestrische Wälder. Die Abholzung von 
Mangroven ist für 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, die
durch Entwaldung entstehen, verantwortlich.
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WWF Deutschland
Britta König
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