Die NDC-Partnerschaft ist im 
Begriff, eine neue regionale Plattform für die Implementierung der 
nationalen Klimabeiträge (auf Englisch: Nationally Determined 
Contributions, NDCs) im Pazifik zu schaffen. Diese Initiative ist die
Antwort auf den im Rahmen der Climate Action Pacific Partnership 
(CAPP)-Konferenz im Juli 2017 von den Small Island Developing States 
im Pazifik konstatierten Handlungsbedarf.
Video – https://www.youtube.com/watch?v=egSBdbfpWxE
   Die neue regionale Plattform zur NDC-Umsetzung im Pazifik 
(Regional Pacific NDC Hub), die heute auf der COP23 in Bonn 
angekündigt wurde, hat ihren Sitz in Suva (Fidschi) und wird 
Fachwissen zur Entwicklung regionaler Lösungen zur Bekämpfung der 
globalen Erwärmung bereitstellen sowie die Anstrengungen der 
pazifischen Inselstaaten zur Anpassung an den Klimawandel 
unterstützen. Die Plattform wird unter der Schirmherrschaft der 
NDC-Partnerschaft eingerichtet – einer Koalition von Ländern und 
Instituten zur Förderung der Zusammenarbeit von Nationen für die 
effektive Umsetzung der nationalen Klimabeiträge (NDC) im Rahmen des 
Pariser Klimaabkommens.
   Die auf der COP22 in Marrakesch gegründete NDC-Partnerschaft zählt
inzwischen 77 Mitglieder (http://www.ndcpartnership.org/partners), 
die in Gemeinschaftsarbeit 15 Entwicklungs- und Schwellenländer 
unterstützen. Dies geschieht im Rahmen der Country Engagement 
Strategy (http://www.ndcpartnership.org/country-engagement) 
(Strategie für das Engagement von Ländern) der NDC-Partnerschaft 
durch technische Unterstützung, Finanzierung und Fachkenntnisse für 
die NDC-Umsetzung. Über diese Partnerschaft stellen die Mitglieder 
spezifische Unterstützung zur Stärkung von Rahmenbedingungen, zur 
Einbindung von Klimaschutzmaßnahmen auf sektorspezifischer und 
subnationaler Ebene, zur Entwicklung von Budgets und Investmentplänen
sowie zum Aufbau besserer Überwachungs- und Meldesysteme bereit.
   „Wir müssen absolut alle Gelegenheiten zum Teilen technischer 
Fachkenntnisse und bester Praktiken für Regelwerke nutzen, wenn wir 
die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen wollen“, sagt der 
fidschianische Premierminister und COP23-Präsident Frank Bainimarama.
„Wir müssen unbedingt verstehen, was am besten funktioniert, und 
dieses Wissen dann an Kommunen, Ministerien, bürgerliche 
Organisationen, Unternehmen, Bildungsinstitute und besorgte Bürger 
weitergeben. Dies ist eine ganz wichtige Komponente der großen 
Koalition zur Bekämpfung des Klimawandels. Fidschi ist bereits ein 
Knotenpunkt für Kommunikation, Bildung, Technologie und Handel im 
Pazifik. Daher ist es sinnvoll, die NDC-Plattform zur Verteilung 
wertvoller Kenntnisse und zum Informationsaustausch mit unseren 
Nachbarn in Fidschi einzurichten.“
   „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit
– eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, 
sagt Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche 
Zusammenarbeit und Entwicklung. „Klimaschutzmaßnahmen sind 
unabdinglich, um unsere bisherigen Entwicklungsfortschritte wie auch 
unsere künftigen Entwicklungsaussichten zu schützen. Daher müssen wir
unsere Partnerschaften vertiefen, denn nur so können wir die Ziele 
des Pariser Abkommens und der Agenda 2030 erreichen. Wir müssen Klima
und Entwicklung auf einen Nenner bringen. Die regionale Plattform zur
NDC-Umsetzung im Pazifik ist eine weitere Komponente unserer 
gemeinsamen Anstrengungen. Dank unserer Zusammenarbeit innerhalb der 
NDC-Partnerschaft können wir uns gegenseitig ermutigen und 
überzeugen, dass eine weltweite Transformation hin zur 
kohlenstoffarmen und klimafreundlichen Entwicklung möglich ist. Und 
dies wiederum wird den Weg zu höheren Ambitionen in der Zukunft 
ebnen.“
   „Die NDCs sind die Probe aufs Exempel, ob wir das Ziel des Pariser
Abkommens erreichen können, gut unter zwei Grad zu bleiben. Unsere 
einzige Chance zur Erreichung dieses Ziels ist die konsequente und 
wirksame Umsetzung der aktuellen NDCs sowie ihre kontinuierliche 
Erweiterung im Laufe der Zeit. Dies erfordert Solidarität und 
Unterstützung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern“, sagt 
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 
Barbara Hendricks. „Im Rahmen der NDC-Partnerschaft setzen wir dies 
in die Praxis um und schließen die Lücke zwischen Entwicklungshilfe, 
Finanzierung und Klimaschutzmaßnahmen. Ich glaube, das ist die 
Zukunft, auf die wir hinarbeiten müssen. Daher bin ich sehr froh über
die Dynamik, die diese Partnerschaft entwickelt.“
   Über die NDC-Partnerschaft haben Fidschi, Mali und Vietnam 
spezifische Schritte zur Verbesserung der Koordination innerhalb 
ihrer Länder unter den Ministerien und über Sektoren hinweg 
unternommen, um sicherzustellen, dass Klimaschutzmaßnahmen ein 
wichtiger Teil der nationalen Entwicklungsplanung sind. In Honduras 
und Tunesien arbeiten die NDC-Partnerschaftsmitglieder mit allen 
Beteiligten an der Entwicklung von NDC-Umsetzungsplänen, die klare 
Handlungsschritte, Hindernisse und Gelegenheiten für die 
internationale Kooperation enthalten. Uganda und Costa Rica bemühen 
sich gemeinsam mit anderen NDC-Partnerschaftsmitgliedern, die 
Kompatibilität ihrer Investment- und Steuerkonzepte mit ihren NDCs zu
verbessern. Honduras ist das erste NDC-Partnerschaftsmitglied, das 
einen länderspezifischen NDC-Partnerschaftsplan 
(http://www.ndcpartnership.org/country-engagement) zusammengestellt 
hat.
   „Wenn das Pariser Abkommen von den meisten Parteien ratifiziert 
wurde, müssen die eingegangenen Verpflichtungen erst einmal umgesetzt
werden. Daher benötigen wir größere Anstrengungen von den 
Mitgliedsländern sowie eine bessere Unterstützung der 
Entwicklungsländer, für die die Auswirkungen des Klimawandels eine 
höhere Gefährdung darstellen und denen die finanziellen und 
technischen Mittel zur effektiven und effizienten Implementierung der
NDCs fehlen. Das Königreich Marokko, Co-Vorsitzender der 
NDC-Partnerschaft, leistet jetzt (als Ergänzung zu den 
Klimaschutzmaßnahmen) konkretere Beiträge zur Süd-Süd-Kooperation und
damit zur Stärkung der Zusammenarbeit im Süden weltweit“, sagt Nezha 
El Ouafi, die für die nachhaltige Entwicklung in Marokko zuständige 
Staatssekretärin.
   In ihrem ersten Jahr ist die NDC-Partnerschaft bereits auf 64 
Länder in fünf Regionen der Welt sowie dreizehn internationale 
Institute, darunter UN-Agenturen und multinationale 
Entwicklungsbanken, angewachsen. Inzwischen nimmt die Partnerschaft 
auch nichtstaatliche Akteure auf, die eine wichtige Rolle für die 
Implementierung anspruchsvoller Klima- und Entwicklungsmaßnahmen auf 
internationaler, nationaler und lokaler Ebene spielen.
   Die Partnerschaft unterstützt eine wachsende Lerngemeinschaft 
(http://www.ndcpartnership.org/knowledge-portal), die Ländern dabei 
helfen soll, vielversprechende Praktiken miteinander zu teilen und 
die nötigen Ressourcen zur Erreichung ihrer Ziele zu finden. Seit 
ihrer Gründung im Jahr 2016 hat die NDC-Partnerschaft drei 
Online-Navigatoren eingerichtet, die Ländern dabei helfen, Quellen, 
Hilfsmittel, Leitfäden und Unterstützung zur Finanzierung zu finden. 
Die neueste, mit mehreren Partnern gemeinsam gestartete Initiative 
ist Climate Watch (https://climatewatchdata.org/), eine umfassende 
Plattform für Klimadaten und visuelle Darstellungen, die Erkenntnisse
zum globalen und nationalen Fortschritt in Bezug auf den Klimawandel 
liefert.
   „Nur ein Jahr nach Inkrafttreten des Pariser Abkommens machen 
einige Länder bereits Fortschritte in Richtung ihrer Verpflichtungen,
indem sie Gelegenheiten für saubere Energie, Renaturierung und 
klimafreundliche Landwirtschaft schaffen. „Diese Länder beweisen, 
dass Klimaschutzmaßnahmen und Wirtschaftswachstum Hand in Hand 
gehen“, sagt Pablo Vieira, Global Director des NDC Partnership 
Support Unit. Dieses Sekretariat vermittelt Aktivitäten über alle 
Mitgliedsländer und Institute der Partnerschaft hinweg. „Die 
NDC-Partnerschaft unterstützt länderspezifische Prozesse und lokal 
entwickelte Lösungen, um die anspruchsvolle NDC-Implementierung 
voranzutreiben und langfristig nachhaltige Entwicklung zu fördern.“
   Über die regionale Plattform zur NDC-Umsetzung im Pazifik werden 
sowohl das globale Netz (http://www.ndcpartnership.org/partners) von 
Mitgliedsländern und Institutionen der NDC-Partnerschaft als auch 
regionale Experten im Pazifikraum zur technischen Unterstützung und 
zur Weitergabe von Wissen an die Pazifik-Inselstaaten aufgerufen. Die
Schwerpunkte dieser Unterstützung sind nachhaltige Energieversorgung,
Transport, Land- und Forstwirtschaft sowie Anstrengungen zur 
Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Die regionale 
Plattform zur NDC-Umsetzung im Pazifik wird gemeinsam von der Pacific
Community (SPC) und dem Secretariat of the Regional Pacific 
Environment (SPREP) implementiert.
   Die Plattform ist eine regionale Lösung für regionale 
Herausforderungen. Sie wird von der Pazifik-Insel-Region selbst 
betrieben und befindet sich in ihrem Besitz. Die Plattform soll bis 
Mai 2018 ihren Betrieb aufnehmen.
   Detaillierte Informationen finden Sie unter ndcpartnership.org 
(http://www.ndcpartnership.org/).
Pressekontakt:
Andrea Risotto
andrearisotto@ndcpartnership.org
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