Gemeinsame Pressemitteilung der Stiftungsplattform F20 
   vom 4. Juli 2017
   Hamburg: Wenige Tage vor dem Hamburger G20-Gipfel hat heute ein 
Netzwerk internationaler Stiftungen an die deutsche 
G20-Präsidentschaft unter Kanzlerin Angela Merkel appelliert, dass 
ambitionierter Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung zur 
Kernaufgabe der G20 wird. Notfalls solle dies auch ohne die 
Zustimmung von US-Präsident Trump durchgesetzt werden.
   „Das Pariser Klimaabkommen und die UN-Nachhaltigkeitsziele haben 
eine neue Ära der internationalen Kooperation und Verständigung 
eingeleitet. Die G20-Staaten müssen dem Rechnung tragen und die 
ambitionierte Umsetzung der UN-Vereinbarungen zu Klimaschutz und 
Nachhaltiger Entwicklung zum erklärten Ziel machen“, sagte Michael 
Dittrich, Abteilungsleiter Finanzen und Verwaltung der Deutschen 
Bundesstiftung Umwelt (DBU) im Namen der Stiftungsplattform F20, die 
mehr als 45 Stiftungen aus zwölf Ländern repräsentiert. „Die 
Wissenschaft hat gezeigt, dass Wohlstand innerhalb der 
Belastungsgrenzen der Erde möglich ist. Wichtig ist, dass wir unseren
Handlungsspielraum nicht überschreiten“, so Dittrich.
   Die Forderungen der Stiftungsplattform F20 stützen sich auf einen 
gemeinsam mit dem französischen Think-Tank IDDRI erarbeiteten Report,
der die deutlich erkennbaren Fortschritte der weltweiten Energiewende
skizziert. Der Bericht wurde heute bei einer Pressekonferenz in 
Hamburg vorgestellt.
   „Die globale Energiewende hat durch einen Mix aus Innovation, 
Klimaschutzpolitik und gesellschaftlichem Druck deutlich an Fahrt 
aufgenommen“, sagte Laurence Tubiana, CEO der European Climate 
Foundation (ECF). „Wesentliche Treiber für diese Entwicklung sind 
Bürgerinnen und Bürger, die saubere Luft einfordern, und Unternehmer,
die neue Geschäftsfelder erschließen. Die dramatisch sinkenden Kosten
für erneuerbare Energien zeigen, dass die weltweite Energiewende 
politisch und wirtschaftlich machbar ist“, so Tubiana.
   Laut Report müsse beim Klimaschutz vor allem auf nationaler Ebene 
nachgelegt werden, wenn die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad 
Celsius bleiben solle. „Die nationalen Klimaschutzzusagen reichen 
bislang nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu 
erreichen“, sagte Dr. Lars Grotewold, Bereichsleiter Klimawandel der 
Stiftung Mercator. Der G20-Gastgeber Deutschland sei besonders 
gefordert. „Deutschland muss ambitioniert vorangehen und mit einer 
erfolgreichen Energiewende demonstrieren, dass ein 
Klimaschutz-konformer Umbau einer erfolgreichen Volkswirtschaft zu 
schaffen ist.“
   Dr. Michael Otto, Unternehmer, Vorsitzender der 
Michael-Otto-Stiftung für Umweltschutz und Initiator der 
2-Grad-Stiftung von Unternehmern, betonte die gesellschaftlichen und 
wirtschaftlichen Chancen, die mit Klimaschutz einhergehen könnten.
   „195 Staaten haben sich verpflichtet, bis Ende des Jahrhunderts 
den Ausstoß von Treibhausgasen zu stoppen. Wer die dazu notwendigen 
Technologien, Produkte und Dienstleitungen entwickelt, hat im 
globalen Wettbewerb die Nase vorne“, sagte Dr. Otto. Umgekehrt sei es
ein geschäftliches Risiko, den Trend zu verpassen.
   In Richtung USA sagte Dr. Otto: „Der US-Präsident Donald Trump 
kann sein Veto gegen den Paris-Vertrag einlegen – aber nicht gegen 
die realwirtschaftliche Entwicklung in Richtung Klimaschutz.“
   Gemeinsam mit Vertretern von Think-Tanks, aus Wirtschaft, 
Zivilgesellschaft und Gewerkschaften aus der ganzen Welt, die den 
G20-Prozess offiziell begleiten, hat die F20-Plattform die G20 
aufgefordert, auch ohne Trump ihr Engagement für den Klimaschutz zu 
bekräftigen und das Pariser Abkommen zügig umzusetzen.
   Die F20, ein einzigartiges Netzwerk von über 45 Stiftungen aus 
zwölf Ländern, hat sich anlässlich des G20-Gipfels gegründet, der am 
kommenden Freitag und Samstag in Hamburg stattfindet. Die F20 
versteht sich als Brücke zwischen den 20 wichtigsten Industrie- und 
Schwellenländern (G20), der Privat- und Finanzwirtschaft und 
Zivilgesellschaft. Zusammengezählt haben die Stiftungen ein Kapital 
von einem zweistelligen Milliarden-Betrag (US Dollar).
   Prominente Teilnehmer der zentralen Veranstaltung der F20 im 
Hamburger Rathaus am Dienstag, 4. Juli, sind unter anderem 
Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks, der Ökonom Prof. Dr. Lord 
Nicholas Stern, Manuel Pulgar-Vidal, ehem. Umweltminister von Peru 
und Leiter Klima und Energie beim WWF, Kurt Bock, Vorsitzender der 
B20-Taskforce „Energy, Climate & Resource Efficiency“ und CEO von 
BASF.
Weitere Zitate von Mitgliedern der Stiftungsplattform F20:
   Dr. Auma Obama, Vorstandsvorsitzende, Sauti Kuu Foundation Kenia 
zur Marginalisierung von Zivilgesellschaft:  
   „Der notwendige wirtschaftliche Wandel, um Klimaschutz weltweit 
umzusetzen, kann nicht von oben herab durchgedrückt werden. Der 
Normalbürger, gesellschaftliche Akteure, und vor allem die 
Zivilgesellschaft, müssen teilhaben und mitgestalten können. Es darf 
nicht sein, dass Menschen, insbesondere Aktivisten, ihre Freiheit, 
Gesundheit und sogar ihr Leben riskieren, wenn sie sich für 
gesellschaftliche Gerechtigkeit oder Klima- und Umweltschutz 
einsetzen.“
Krishan Dhawan, CEO, Shakti Foundation, Indien:
   „Shakti freut sich auf die Zusammenarbeit mit Stiftungen aus aller
Welt, um gemeinsam klimafreundliche und nachhaltige Entwicklungspfade
zu erschließen. Wachsende Bevölkerungszahlen, ein derzeit noch 
geringer Energieverbrauch pro Kopf und der dringende 
Entwicklungsbedarf in Indien zeigen, wie wichtig solche Initiativen 
sind – national und international.“
   Wang Shi, Gründer und Vorsitzender des Unternehmens „China Vanke“,
sowie Gründer der Stiftung „C TEAM“: 
   „F20 bietet Stiftungen aus den größten Industrienationen und sich 
entwickelnden Ländern eine Plattform, um gemeinsam die Agenda für 
nachhaltige Entwicklung weiter voranzutreiben. Wir wollen chinesische
Unternehmer zusammenzubringen und ihre Aktivitäten gegen den 
Klimawandel unterstützen. Deshalb wird C TEAM weiterhin mit 
internationalen Partnern zusammenarbeiten, um grüne Innovation und 
den Wechsel hin zu einem umweltfreundlichen und zukunftsfähigen 
Wachstumsmodell zu fördern.“
Material und weiterführende Links:
   – IDDRI-Studie: „Accelerating the Global and Local Paradigm Shift“
auf der Website der F20-Plattform: http://www.foundations-20.org/ 
   – Live-Stream: Die Veranstaltung der F20-Plattform können Sie im 
Live-Stream mitverfolgen: 
https://www.youtube.com/channel/UC7t2Y739JVXlF8Q2Tlf4IXg 
   – Gemeinsame Erklärung von Wissenschafts-, Wirtschafts-, 
Zivilgesellschafts-, Gewerkschaftsvertretern und vielen mehr zum 
Ausstieg der USA aus dem Paris-Abkommen: http://ots.de/n2Qfv 
   – Das vollständige Programm der Veranstaltung: 
http://www.foundations-20.org/events.html 
– Die Stiftungsplattform F20: http://www.foundations-20.org/
– Video-Material: Auf Anfrage
Pressekontakt:
Katrin Riegger, 
Leiterin Kommunikation Deutschland, 
European Climate Foundation, 
Katrin.Riegger@europeanclimate.org, 
T: +49 (0) 30 847 12 11 96, 
M: +49 (0) 157 71 33 57 96
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