„Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt.“ 
Dieser März zeigt sich nicht nur den Bauern von seiner allerbesten 
Seite: Die Temperaturen sind fast sommerlich und an den immer länger 
werdenden Abenden riecht es bereits nach Frühling. Die ersten 
Zugvögel sind schon seit Wochen aus ihren Winterquartieren zurück, 
die Igel erwachen aus ihrem Winterschlaf und die ersten Junghasen 
sind geboren. Doch so schön der März auch ist: Für das Jungwild sind 
die kommenden Wochen die gefährlichsten des ganzen Jahres.
   „Gerade jetzt im Frühling sind Jungtiere und Gelege in der kahlen 
Landschaft ein leichtes Opfer für Beutegreifer und Nesträuber“, sagt 
Joachim Wadsack vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und 
der Jagd (CIC) und Partner im Netzwerk Lebensraum Feldflur. „Vielen 
Bodenbrütern und jungen Feldhasen fehlt es an Deckung zum Schutz vor 
ihren Feinden“ erklärt Wadsack. Das Netzwerk Lebensraum Feldflur 
fordert daher einen vermehrten Anbau von heimischen Wildpflanzen zur 
Biogasgewinnung. Denn im Gegensatz zu Mais kann man 
Wildpflanzenmischungen mehrere Jahre nutzen und sie müssen nicht in 
jedem Frühjahr neu angesät werden. Nach der sommerlichen Ernte 
wachsen Wildpflanzen bis zum Winter etwa kniehoch. Der Aufwuchs 
bietet im darauffolgenden Frühjahr ausreichend Nahrung und Deckung 
und damit optimale Bedingungen für die Aufzucht von Jungtieren in der
ansonsten kahlen Frühlingslandschaft.
   „Er setz seine Felder und Wiesen instand. Er pflüget den Boden, er
egget und sät, und rührt seine Hände frühmorgens und spät.“
   Und die mehrjährigen Wildpflanzenmischungen haben noch einen 
weiteren Vorteil: Da im Märzen der Bauer seine Wildpflanzenmischungen
höchstens einmal düngen muss, fallen ihm keine jungen Feldhasen mehr 
zum Opfer. Im Gegensatz dazu werden viele junge Hasen beim Pflügen, 
grubbern oder einsäen von Maisflächen von den landwirtschaftlichen 
Maschinen zerquetscht. Und nicht zuletzt bedeuten mehrjährige 
Wildpflanzenmischungen für den Bauern auch einen geringeren Zeit- und
Betriebsmitteleinsatz.
   Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 24 
Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Das 
Netzwerk setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen 
Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in
der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.
Kontakt:
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur wird koordiniert von der Deutschen 
Wildtier Stiftung (Tel. 040 73339-1878; K.Drenckhahn@DeWiSt.de), dem 
Deutschen Jagdverband e.V. (Tel. 030 2091394-0; 
T.Moehring@Jagdverband.de) und dem Internationaler Rat zur Erhaltung 
des Wildes und der Jagd (CIC) (Tel. 05606 534609; 
Joachim.Wadsack@t-online.de).
Weitere Informationen zum Projekt unter www.Lebensraum-Feldflur.de
