Vor der Abstimmung über eine kurzfristige 
Wiederbelebung des Emissionshandels appelliert der Bundesverband 
Erneuerbare Energie (BEE) noch einmal an die Abgeordneten des 
Europäischen Parlamentes, dem Vorschlag der EU-Kommission 
zuzustimmen, 900 Millionen Emissionszertifikate für das Treibhausgas 
CO2 zunächst vom Markt zu nehmen. „Die morgige Entscheidung über die 
verzögerte Auktionierung von CO2-Zertifikaten (Backloading) ist aus 
unserer Sicht ein erstes wichtiges Signal für die Zukunft der 
gemeinsamen Klimapolitik der Europäischen Union“, so 
BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. Scheitere die Abstimmung 
erneut, drohe eine Renationalisierung und Fragmentierung der 
EU-Klimapolitik.
   Derzeit gehen vom Emissionshandel kaum Investitionsanreize für 
innovative Technologien und Verfahren aus. „Die viel zu niedrigen 
Preise von gerade einmal 4 Euro pro Tonne CO2 erzielen keinerlei 
Lenkungseffekte in klimaschonende und hocheffiziente Technologien“, 
kritisiert Falk. Darüber hinaus trage der niedrige CO2-Preis zu einer
steigenden EEG-Umlage und damit zu künstlich höheren Strompreisen für
Verbraucher bei. Falk: „Diese Marktverzerrung muss dringend 
korrigiert werden.“
   Würde der ursprünglich im europäischen Emissionshandel angestrebte
Preis von 30 Euro pro Tonne CO2 erreicht, würde dies zu 
marktgerechteren Börsenpreisen führen. „Das wäre ein klares Signal 
hin zu mehr Kostenwahrheit und -transparenz beim Strompreis und eine 
spürbare Entlastung für die Verbraucher“, macht BEE-Geschäftsführer 
Falk deutlich. Eine Berechnung des Beratungsunternehmens Energy 
Brainpool im Auftrag des BEE zeigt: Allein der Preisverfall für 
CO2-Zertifikate in der jüngeren Vergangenheit hat die EEG-Umlage in 
diesem Jahr um 0,6 Cent steigen lassen.
   Zum Hintergrund: Der Verfall der CO2-Zertifikatspreise drückt den 
Preis am Spotmarkt. Dadurch steigt aber automatisch die EEG-Umlage, 
denn sie ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Börsenstrompreis,
zu dem Strom aus Erneuerbaren Energien vermarktet werden muss, und 
den festgelegten Vergütungen, die regenerative Kraftwerke erhalten.
   „Ein funktionierender Wettbewerb zwischen konventionellen und 
Erneuerbaren Energien kann nur entstehen, wenn sich Klimabelastung 
und Umweltschäden durch Kohlekraftwerke im Energiepreis 
widerspiegeln. Bei diesen unechten CO2-Zertifikatspreisen sind wir 
jedoch weit davon entfernt“, erklärt Falk.
Pressekontakt:
Ronald Heinemann, Pressesprecher, Fon: 030/2758170-16, Fax: -20
E-Mail: ronald.heinemann@bee-ev.de, Internet: www.bee-ev.de
