Gut für den Verbraucher gemeint, aber 
schlecht durchgeführt, kommentieren die beiden größten Öko-Verbände 
in Deutschland die Vorschläge von Bundesumweltminister Peter Altmaier
zur Strompreissicherung. „Betreiber von Ökogas-Anlagen müssten nach 
Altmaiers Plänen durch den EEG-Soli mit Kürzungen rechnen, was diese 
zukunftsweisenden Energieanlagen in die Unwirtschaftlichkeit treibt“,
protestiert Arthur Stein, Öko-Bauer und Sprecher Ökogas bei 
Naturland. Bio-Bauern betreiben überwiegend mit Reststoffen ihre 
Anlagen und sind damit beispielgebend für die nachhaltigste Form der 
Biogasgewinnung, dem Ökogas. „Nachdem bei der Novellierung des EEG in
2011 Kleegras nicht in die höchste Förderstufe aufgenommen wurde, 
erfolgt mit dem EEG-Soli der zweite Schlag gegen eine 
zukunftsweisende und nachhaltige Energie-Politik im 
Landwirtschaftssektor“, kritisiert Lothar Braun-Keller, Sprecher 
Fachausschuss Erneuerbare Energien bei Bioland, die Pläne des 
Umweltministeriums.
Reststoffe statt Maisplantagen
   Der Boom von konventionellen Biogasanlagen, die überwiegend mit 
Mais gefüttert werden, führte in den letzten Jahren zu einer 
Explosion der Maisanbaufläche. Allein von 2006 bis 2012 stieg die 
Maisanbaufläche in Deutschland von 1,7 Millionen Hektar auf 2,6 
Millionen Hektar. Der Energiemais wurde 2012 auf 0,8 Millionen Hektar
angebaut (31 Prozent der gesamten Maisfläche). Diese Flächen stehen 
zur Nahrungsmittelerzeugung nicht mehr zur Verfügung. 
Maismonokulturen führen zu Bodenerosion und sind dünger- und 
pestizidintensiv. Öko-Bauern, welche nach den Bioland und Naturland 
Richtlinien wirtschaften, füttern ihre Anlagen überwiegend mit 
Reststoffen aus dem Öko-Landbau und dem Landschaftspflegesektor, 30 
Prozent können noch aus konventionellen Betrieb hinzu kommen. Bis 
2020 soll dieser Anteil auf Null reduziert sein. Zu den erlaubten 
Reststoffen zählen Gülle und Mist, aber auch Kleegras als Aufwuchs 
von Bracheflächen. Diese nachhaltigste Form der Energiegewinnung auf 
landwirtschaftlichen Betrieben schützt die Artenvielfalt und ist in 
mehrjährige Fruchtfolgen eingebunden.
   Bereits jetzt haben Öko-Bauern durch ihre umweltverträgliche 
Wirtschaftsweise höhere Produktionskosten. Sollten die Vorschläge des
EEG-Solis von Bundesumweltminister Peter Altmaier Wirklichkeit 
werden, kommen zusätzliche Kosten auf die Öko-Bauern zu, die nicht am
Markt erwirtschaftet werden können. Bioland und Naturland fordern 
Bundesminister Altmaier auf, den EEG-Soli zu streichen und statt 
dessen das EEG so zu gestalten, dass Energie vom Acker 
umweltverträglich erzeugt werden kann.
   Derzeit gibt es ca. 150 Ökogas-Anlagen in Deutschland mit einer 
Gesamtleistung von 30.000 kW.
Ansprechpartner:
   Arthur Stein, Sprecher Öko-Gas, Naturland e.V., Tel.: 08139-8649, 
arthur.stein@scharlhofmail.de 
   Lothar Braun-Keller, Sprecher Fachausschuss Erneuerbare Energien, 
Bioland e.V., Tel.: 07466-1292; braun-keller@t-online.de
Pressekontakt:
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