Zum autofreien Tag am 22. September werben BVG und 
DUH für den Umstieg vom Pkw auf Bus, Tram, S- und U-Bahn – Mit einem 
AB-Einzelfahrschein kann am Sonntag einen Tag lang das gesamte 
Berliner Verbundnetz genutzt werden – Nach über zehn Jahren 
Kaputtsparens der kollektiven Verkehrsträger müssen diese durch 
Sondermittel qualitativ und quantitativ ausgebaut werden – DUH 
fordert vom Klimakabinett Weichenstellungen für die Verkehrswende in 
den ansonsten am Autoverkehr erstickenden Innenstädten
   Mit einer gemeinsamen Aktion zum autofreien Sonntag am 22. 
September machen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) auf die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs für die
Verkehrswende aufmerksam. Um die nationalen Klimaschutzziele zu 
erreichen, müssen vor allem die seit 1990 nicht sinkenden 
CO2-Emissionen im Verkehrssektor reduziert werden. Dem Ausbau des 
öffentlichen Verkehrs kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Nur mit 
einem gut ausgestatteten, attraktiven öffentlichen Verkehr als 
Rückgrat für die Verkehrswende in Verbindung mit ausgebauter 
Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr kann der Klimaschutz in 
diesem Sektor gelingen.
   Aktuell ist Berlin im Städtevergleich gut aufgestellt: In der 
Hauptstadt hat nur jeder Dritte einen Pkw (circa. 300 Pkw auf 1.000 
Einwohner). Doch auch in Berlin wächst die Zahl der Pkw – im letzten 
Jahr um 8.000 auf 1,2 Millionen. Im Bundesdurchschnitt hat hingegen 
mehr als jeder Zweite eine Pkw (570 Pkw pro 1.000 Einwohner). Zu den 
negativen Spitzenreitern gehört die VW-Stadt Wolfsburg mit 1.110 Pkw 
pro 1.000 Einwohner.
   Nicht nur beim relativ niedrigen Pkw-Bestand, sondern auch bei der
Wahl öffentlicher Verkehrsmittel hat Berlin mit einem hohen Anteil 
von 27 Prozent im Bundesvergleich die Nase vorn. Im internationalen 
Vergleich ist dieser Wert aber noch deutlich zu verbessern. Zürich 
und Wien zeigen, dass noch mehr machbar ist: Der Anteil des ÖPNV am 
Gesamtverkehr liegt in Wien bei 38 und in Zürich bei 41 Prozent.
   Um die Verkehrswende in Berlin aber auch in anderen Regionen und 
Städten Deutschlands voranzutreiben, fordert die DUH von dem am 
Freitag tagenden Klimakabinett ein Sonder-Infrastrukturprogramm. 
Damit sollten die kommunalen Verkehrsunternehmen die notwendigen 
Mittel für die Finanzierung der Modernisierung und des quantitativen 
Ausbaus ihres Angebots an Bahn, Bus und Tram erhalten.
   Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr sind von 2008 bis 
2017 lediglich um 7,7 Prozent gestiegen. Nach Einschätzung der DUH 
ist dieser Wert nicht ausreichend, um die Klimaschutzziele zu 
erreichen. Gleichzeitig werden die Städte mit immer mehr und immer 
größeren Pkw verstopft. Aus Sicht des Umwelt- und 
Verbraucherschutzverbandes bedarf es hier unter anderem 
entscheidender Anreize, um den Umstieg auf kollektive Verkehre zu 
befördern. Die DUH begrüßt, dass weite Teile der Regierungspartei SPD
die Kernforderung der DUH nach einem vereinfachten 365 
Euro-Tarifticket für die Nutzung von Bahn, Bus und Tram unterstützen.
Die Forderung wurde vor einigen Wochen auch vom Regierenden 
Bürgermeister Michael Müller für Berlin ins Gespräch gebracht. Die 
DUH betont, dass ein solches „1 Euro pro Tag-Ticket“ zwingend den 
Ausbau des Angebots an Verkehrsleistungen voraussetzt und vom Bund 
gegenfinanziert werden muss.
   „Wenn die Bundesregierung die Forderungen der Millionen Schüler 
von Fridays for Future für einen ehrlichen Klimaschutz und einer 
Verkehrswende wirklich ernst nimmt, muss sie auch den öffentlichen 
Nahverkehr in die Lage versetzen, denjenigen, die vom Pkw umsteigen 
wollen, auch Plätze in Bahn, Bus und Tram anbieten zu können. Wir 
freuen uns, dass der Regierende Bürgermeister Michael Müller die 
DUH-Forderung nach einem 365-Euro-Jahresticket unterstützt und sich 
für dessen Umsetzung ausgesprochen hat“, so Jürgen Resch, 
Bundesgeschäftsführer der DUH.
   Wie einfach und attraktiv Bus- und Bahnfahren ist, kann am 
autofreien Sonntag am 22. September in der Hauptstadt erlebt werden. 
In ganz Berlin können mit einem AB-Einzelfahrschein den Tag über Bus,
Straßenbahn, S-Bahn und U-Bahn benutzt werden. „DUH und BVG möchten 
mit ihrer gemeinsamen Aktion gerade auch die Berliner Bürger und 
Besucher zum Einsteigen in Bahn, Bus und Tram bewegen, die sonst 
nicht mit den Öffentlichen fahren. Wir möchten gemeinsam dafür 
werben, dass schon heute die kollektiven Verkehre unkompliziert und 
komfortabel sind. Die aus Gründen des Klimaschutzes und der 
Luftreinhaltung dringend notwendige Verkehrswende wird aber nur 
gelingen, wenn die Bundesregierung die notwendigen Finanzmittel 
kurzfristig zur Verfügung stellt und wir zudem den Verkehrsraum für 
Pkw entziehen und anstatt dessen Busspuren und baulich abgegrenzte 
Fahrradwege einrichten“, sagt Resch.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de  
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung 
030 240086772, saar@duh.de
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