Der Biodieselproduzent Natural Energy West (NEW) aus 
Marl fährt ab sofort für unbestimmte Zeit seine Produktion auf die 
Hälfte zurück. Gründe dafür sind Dumping-Biodieselimporte aus 
Argentinien und Indonesien, die seit dem Winter den europäischen 
Markt überfluten. Die gedrosselte Produktion hält die Firma nur 
aufrecht, um bestehende Lieferverträge für Biodiesel und das 
Kuppelprodukt Pharmaglycerin zu bedienen.
   „Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, sich für die deutsche 
Biodieselindustrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze 
einzusetzen und den ruinösen Handelspraktiken aus Argentinien und 
Indonesien einen Riegel vorzuschieben“, sagte NEW-Geschäftsführer 
Detlef Volz. Die argentinische Regierung erhebt unterschiedliche 
Exportsteuern (DETs) auf Sojaöl und Biodiesel. Dadurch ist 
argentinischer Biodiesel auf dem europäischen Markt so günstig, dass 
er unter den Preisen des Vorproduktes Sojaöl in Europa angeboten 
wird. Indonesien fördert seine Biodieselproduktion aus Palmöl in 
gleicher Weise.
   Die Europäische Kommission hatte sich in der Vergangenheit gegen 
subventionierte Biodieselimporte mit Hilfe von Anti-Dumping-Zöllen 
gewehrt. Dagegen klagten Argentinien und Indonesien vor der 
Welthandelsorganisation WTO und Europäischen Gerichten. 
Differenzierte Exportsteuern sind in den WTO-Regularien nicht 
ausdrücklich geregelt. Argentinien und Indonesien erzielten daher 
juristische Erfolge und die Schutzzölle mussten gesenkt werden. 
Seither fließen Biodieselimporte aus diesen Ländern nun wieder 
ungehindert nach Europa. Paradoxerweise schotten die USA gleichzeitig
ihren Biodieselmarkt mit hohen Anti-Subventions-Zöllen gegen  
argentinische Biodieselimporte ab.
   „Wenn sich Bundesregierung und Europäische Kommission nicht gegen 
die unfairen Handelspraktiken von Argentinien und Indonesien wehren, 
wird  die europäische Industrie und die vorgelagerte Landwirtschaft 
existenziell geschädigt“, warnte Volz.
   NEW hat eine Jahreskapazität von 240.000 t Biodiesel, und 50.000 t
Pharmaglycerin. Biodiesel aus Raps verringert die CO2-Emissionen im 
Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um rund 65 Prozent. Als Rohstoff 
verwendet NEW fast ausschließlich Raps aus Deutschland. Die Firma ist
als Biodieselpionier seit 2002 im Industriepark in Marl ansässig. NEW
hat vier Gesellschafter: AGRAVIS Raiffeisen AG, Bunge BV Rotterdam, 
D2I (Diester International Paris) und die C. Thywissen GmbH in Neuss.
Pressekontakt:
Detlef Volz 
E: Mail: detlef.volz@c-thywissen.de
Tel: 02131 26041
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