Positive Zahlen präsentiert der WWF in seinem jetzt
vorgelegten Jahresbericht. Die Umweltschutzorganisation ist mit der 
Unterstützung durch 475.000 Förderer und Einnahmen in Höhe von fast 
67 Millionen Euro ins neue Jahr gestartet. Die Zahl der Förderer 
konnte um 17.000 Unterstützer ausgebaut werden. „Wir sind froh, dass 
wir weiter wachsen konnten, zugleich sind die Aufgaben größer 
geworden“, sagt Eberhard Brandes. Der Geschäftsführende Vorstand des 
WWF betonte: „Die Zerstörung der Natur entzieht Millionen Menschen 
die Lebensgrundlagen und ist eine zentrale Fluchtursache. Das ist ein
Grund mehr, den Ausverkauf unserer Naturschätze konsequent zu 
beenden. Trotz großartiger Erfolge können wir kein grünes Licht für 
unsere Natur und Umwelt geben. Die Bestände vieler Säugetiere, Vögel,
Reptilien, Amphibien und Fische schrumpfen nach wie vor in Besorgnis 
erregendem Tempo.“
   Besonders deutlich zeige sich dies in Afrika. Die Wilderei nimmt 
dramatische Formen an. Elefanten und Nashörner werden rücksichtslos 
gejagt und getötet. Deshalb gehört der Kampf gegen die grassierende 
Wildereikrise zu einem wichtigen Schwerpunkt des WWF im kommenden 
Jahr. Die Hilfen aus Deutschland werden nicht nur genutzt, um mehr 
Wildhüter auszurüsten, sondern Ziel ist es zugleich, die Märkte für 
Elfenbein und Nashornpulver z.B. in China und Vietnam trocken zu 
legen. Der illegale Artenhandel sei ein übles Millionengeschäft, 
vergleichbar mit Waffen- und Drogenhandel, so Brandes. Neben 
Nashörnern und Elefanten werden 2016 Großkatzen, Tiger, Löwen und 
Schneeleoparden, im Mittelpunkt stehen. Der WWF verfolgt das Ziel, 
die Zahl der frei lebenden Tiger bis zum Jahr 2022 auf 6.400 zu 
steigern. Trotz wachsender Populationen in Russland und Mut machender
Entwicklungen in Indien ist man davon aber noch ein gutes Stück 
entfernt.
   Große Aufgaben erwarten den WWF auch in Deutschland. An der 
Wiederansiedelung des Luchses in Rheinland Pfalz wird man sich ebenso
beteiligen wie an der Renaturierung zusammenhängender Auwälder in 
Sachsen-Anhalt und dem Schutz der letzten frei fließenden Wildflüsse 
in Bayern. „Um langfristig Naturschutzerfolge zu sichern, müssen die 
politischen Rahmenbedingungen stimmen“, hebt WWF Vorstand Eberhard 
Brandes hervor. Im Internationalen Klimaschutz sei man im vergangenen
Jahr in Paris ein gutes Stück vorangekommen. Jetzt gelte es, die 
Vereinbarungen mit Leben zu füllen. In Deutschland werde sich der WWF
weiter mit hoher Priorität für die Umsetzung der Energiewende stark 
machen.
   Entscheidend sei Begeisterung für den Natur- und Umweltschutz zu 
wecken. Mit der Kampagne #I AM NATURE ist es gelungen, viele Menschen
für eine nachhaltigen Ernährung zu sensibilisieren und die irrsinnige
Verschwendung von Lebensmitteln zu verdeutlichen. „Rund 30 Prozent 
unserer Nahrung landet im Müll“, kritisiert Eberhard Brandes. Wenn 
Deutschland das selbstgesteckte Ziel, die Lebensmittelverluste bis 
2020 zu halbieren erreichen will, müsse die Bundesregierung in diesem
Jahr ihren Ankündigungen endlich konkrete Taten folgen lassen. Der 
WWF fordert daher im zuständigen Landwirtschaftsministerium endlich 
eine Koordinationsstelle gegen Lebensmittelverschwendung 
einzurichten.
   Generell sei es entscheidend, die Bedeutung der Natur stärker 
hervorzuheben. Der WWF fordert neben dem einzigartigen Wert jeder 
Art, wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Ob es um die
Säuberung von Böden und Wasser oder die Speicherung von Kohlendioxid 
durch Wälder und Ozeane gehe, die Natur erbringe Jahr für Jahr 
gigantische Leistungen. Fruchtbare Böden seien die Grundlage für die 
Landwirtschaft, gesunde Fischbestände sichern die Proteinversorgung 
von Millionen Menschen. Der Schutz der Natur leiste einen Beitrag zur
Begrenzung des Klimawandels, er verringere das Risiko von 
Naturkatastrophen und sorge für eine sichere Nahrungs- und 
Wasserversorgung.
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers
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E-Mail: joern.ehlers@wwf.de
