2014 war für den WWF Deutschland ein Jahr mit 
vielen positiven Entwicklungen: „Die Anzahl der seltenen Leoparden am
Amur stieg wieder an und die Sibirischen Tiger konnten sich nach 
China ausbreiten. Eine fliegende Froschart wurde vom WWF im 
vietnamesischen Regenwald entdeckt und der Wolf ist wieder heimisch 
in Deutschland“, beschreibt Eberhard Brandes, Geschäftsführender 
Vorstand des WWF, einige Erfolge aus den zurückliegenden Monaten. 
Brandes betont: „Das Jahr hat wieder einmal gezeigt: „Wenn 
Lebensräume effektiv geschützt werden, haben bedrohte Tiere und 
Pflanzen eine reale Überlebenschance.“
   Doch gerade der Schutz von einmaligen Lebensräumen brauche einen 
langen Atem. Der WWF Deutschland hat sich im vergangenen Jahr 
besonders für den afrikanische Nationalpark Virunga – die bedrohte 
Heimat der Berggorillas – engagiert, um den Park vor dem Zugriff 
eines britischen Erdölkonzerns zu schützen. Mit Erfolg: Im Juni 2014 
kündigte das Unternehmen seinen Rückzug an. Über 750.000 Menschen aus
der ganzen Welt hatten sich gegen die Ölbohrungen stark gemacht. Das 
war ein wichtiger Teilerfolg. Die Aufgabe des WWF ist damit jedoch 
nicht beendet. So lange die Regierung der Demokratischen Republik 
Kongo die mit dem Park überlappenden Ölkonzessionen nicht generell 
zurückzieht, schwebt ein Damoklesschwert über dem Naturparadies von 
höchster internationaler Bedeutung.
   Auch in anderen Teilen der Welt bleiben die Herausforderungen 
gigantisch. In Deutschland hatte der WWF großen Anteil daran, dass 
die Deutsche Bank vorerst von weiteren Investitionen in Kohlehäfen am
australischen UNESCO-Weltnaturerbe Great Barrier Reef absieht. Nach 
der Entscheidung distanzierten sich weitere internationale Großbanken
von dem Projekt. Gerettet ist das Great Barrier Reef damit noch 
nicht. Der WWF kündigte an, dranzubleiben, um solche wahnwitzigen 
Vorhaben zu verhindern und dafür zu kämpfen, dass das Weltnaturerbe 
geschützt bleibe.
   „Trotz vieler Mut machender Erfolge stellen wir fest, dass die 
Menschen in Deutschland dramatisch über ihre Verhältnisse leben und 
den Kindern die natürlichen Lebensgrundlagen entziehen“, heißt es im 
Jahresbericht. Der vom WWF 2014 vorgelegte „Living Planet Report“ 
belegt: Die Menschheit verbraucht über die Hälfte mehr an Ressourcen,
als die Erde regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung stellen 
kann. Die Folgen sind Hungersnöte, Artensterben und extreme 
Wetterkatastrophen. Hier seien alle persönlich gefordert, ihren 
Lebensstil und das Konsumverhalten zu ändern. Im laufenden Jahr will 
der WWF die Menschen mit einer Kampagne zu den ökologischen 
Auswirkungen unserer Ernährungsweise sensibilisieren.
   Im Fokus steht für den WWF 2015 zudem die konstruktive Begleitung 
der Energiewende in Deutschland. „Eine nachhaltige Energieversorgung 
ist längst kein nationales Phänomen mehr. Die Aktivitäten in 
Deutschland werden international beachtet. Vor dem Hintergrund der 
anstehenden Klimaverhandlungen in Paris müssen wir klar machen, dass 
eine nachhaltige Energieversorgung machbar ist und dem Land 
Wettbewerbsvorteile verschafft“, skizziert Eberhard Brandes die 
anstehenden Herausforderungen. International wolle man sich verstärkt
für den Schutz des Amazonas einsetzen. Hier sind es insbesondere die 
geplanten Megastaudämme, die den Naturschützern Sorgen bereiten. Die 
Bedeutung des größten Regenwaldblocks der Erde für die Biodiversität 
und für das Weltklima müsse noch viel stärker thematisiert werden.
   Die finanzielle Basis für die Naturschutzarbeit des WWF war im 
zurückliegenden Geschäftsjahr stabil. Dem jetzt vorgelegten 
Jahresbericht zufolge stieg die Zahl der Förderer auf zuletzt 458.000
Unterstützer. Sie trugen mit ihren Spenden den Löwenanteil zu den 
Einnahmen der Umweltstiftung bei, die sich auf hohem Niveau bei 62,6 
Millionen Euro stabilisiert haben. Im Vergleich zum Vorjahr weist die
WWF-Bilanz knapp 1,6 Millionen Euro weniger aus als zuletzt. Dies sei
vor allem darauf zurückzuführen, dass die Einnahmen 2013 durch hohe 
Erbschaften auf noch höherem Niveau lagen.
   Der WWF legt seinen Jahresbericht mit Videos und zusätzlichen 
Fotostrecken in der neuen App „WWF Wissen“ vor.
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers
Telefon: 030/ 311 777 422
E-Mail: joern.ehlers@wwf.de
