Technische Reife des Heatpipe-Reformers belegt

Fraunhofer UMSICHT war zur unabhängigen technischen Bewertung des Vergasungs- und Verstromungsverfahrens beauftragt und hat seine „Technische Stellungnahme zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse mit dem Heatpipe-Reformer“ gerade abgeschlossen.
Bei dem agnion Verfahren (Heatpipe-Reformer) handelt es sich um eine zweistufige Umwandlung von fester, holzartiger Biomasse in Strom und Wärme. Im ersten Schritt wird das Holz in ein Gas umgewandelt, das brennbare Bestandteile enthält. Im zweiten Schritt wird dieses Gas in einem Gasmotor zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Herzstück der agnion Technologie ist das Konzept der indirekten Wärmeübertragung aus der drucklosen Brennkammer in den druckaufgeladenen Reformer mithilfe von sogenannten Heatpipes. Der agnion Heatpipe-Reformer ist auf eine Ausbringung von 380 kW Strom und 630 kW Wärmeenergie ausgelegt. Einzige entsorgungspflichtige Reststoffe sind Asche aus dem Rauchgasfilter und das regelmäßig zu tauschende Motoröl des Gasmotors.

Die Erfahrungskurve für die Weiterentwicklung nutzen
„Wir wollten unsere Begeisterung und den Glauben an unser Technik-Konzept stichhaltig absichern. Daher haben wir das Fraunhofer-Institut zu einer unabhängigen Prüfung hinzugezogen.“ erklärt Dr. Stephan Mey, Geschäftsführer agnion, die Beweggründe für die Beauftragung der Stellungnahme. „Dass die Beurteilung in allen Punkten so positiv ausgefallen ist, macht uns stolz und ist eine tolle Bestätigung!“

Bei der Untersuchung wurden sowohl die 2009 in Betrieb genommene Pilotanlage in Pfaffenhofen als auch die gerade angelaufene, erste kommerzielle Kundenanlage in Grassau genau unter die Lupe genommen. Sämtliche Komponenten wurden als sorgfältig ausgesucht und sinnvoll dimensioniert bewertet – von den Fördereinrichtungen über den Reformer bis hin zu den Filtern. Auch die Heatpipes, Kernkomponenten der Anlage, die von agnion selber gefertigt werden, wurden als ausgereift beurteilt.

„Seit Gründung der agnion Firmengruppe im Jahr 2007 wurde systematisch der Bau von kommerziellen Anlagen vorangetrieben. Die im Laufe der Zeit vorgenommenen Veränderungen an den verschiedenen Komponenten der Pilotanalage zeigen, dass von agnion eine konsequente, erkenntnisgetriebenen und wissenschaftlich fundierte Entwicklung betrieben worden ist.“ fasst Tim Schulzke, Projektleiter im Geschäftsfeld Energieträger und Wertstoffe bei Fraunhofer UMSICHT, die Beurteilung zusammen. „Beide Anlagen machen einen aufgeräumten und ausgereiften Eindruck. Der nachweislich erbrachte stabile Betrieb der Pilotanlage lässt auch einen zukünftigen, zuverlässigen Betrieb der Anlagen von mehr als 7.500 Betriebsstunden im Jahr erwarten.“ urteilt Schulzke abschließend.