Solaranlagen und Brandbekämpfung
Photovoltaik Mittwoch, November 17th, 2010Nachdem ein Löschgruppenführer in Norddeutschland ein Haus mit Solaranlagen kontrolliert abbrennen ließ, gibt es zum Teil heftige Diskussionen um die Gefahr von Photovoltaikanlagen bei der Brandbekämpfung.
In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger stellt David Muggli, Vorstand der PRIOGO AG, und Experte für das Thema „Solaranlagen“ daher folgendes klar:
• Solange Solaranlagen durch ein Feuer noch nicht zerstört worden sind, ist eine Anlage in Betrieb und nicht komplett abschaltbar.
• Die Brandbekämpfer sollten sich natürlich nicht auf das Dach mit der Solaranlage begeben, solange die Anlage noch funktionstüchtig ist.
• Beim Löschen mit einem Sprühstrahl sollte ein Abstand von 5 Metern zu elektrischen Anlagen nicht unterschritten werden.
• Beim Löschen mit einem Vollstrahl Wasser gelten 10 Meter Sicherheitsabstand.
• Wenn die Normen für Feuerwehreinsätze an Photovoltaikanlagen beachtet werden, besteht keine Gefahr, einen Stromschlag zu bekommen.
David Muggli spricht sich als zusätzliche Sicherheitsmassnahmen dafür aus, dass gut sichtbare Hinweisschilder vor Häusern mit Photovoltaikanlagen angebracht werden, um auf die Besonderheit bei einem Brand aufmerksam zu machen.
Zudem ist ein spezieller Schalter, der in Höhe der Regenrinne angebracht ist, sinn-voll, um die Stromleitungen zu unterbrechen und somit den Bereich unterhalb des Daches und der Solaranlagen spannungsfrei zu bekommen. Beide Maßnahmen sind bereits seit über zehn Jahren für große Anlagen (ab 30 KW) vorgeschrieben.
Fazit:
Bei der Brandbekämpfung von Häusern mit Solaranlagen bestehen zwar Besonderheiten. Diese sind jedoch durch erfahrene Feuerwehrleute zu meistern. Zudem helfen einfache Zusatzmaßnahmen, die Sicherheit der Wehrleute noch zu steigern.
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