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Protest gegen Bayer-Monsanto-Fusion: INKOTA-AktivistInnen fordern Bundesregierung zur Klage vor Europäischem Gerichtshof auf





Mit einem drei Meter hohen Wellenbrecher stellen
sich INKOTA-AktivistInnen morgen anlässlich der
Bayer-Hauptversammlung in Bonn gegen die Fusionswelle im globalen
Agrargeschäft. Als SuperheldInnen verkleidet fordern sie die
Bundesregierung auf, gegen die Fusion von Bayer und Monsanto vor dem
Europäischen Gerichtshof zu klagen. Die Rekordübernahme vom Saatgut-
und Pestizid-Giganten durch den Leverkusener Chemie-Riesen sei noch
längst nicht in trockenen Tüchern und bedrohe Menschen und Umwelt
gleichermaßen. Die AktivistInnen berufen sich auf ein
Rechtsgutachten, nach dem im Prüfverfahren der
EU-Wettbewerbskommission soziale und ökologische Aspekte
gleichberechtigt mit wirtschaftlichen Faktoren berücksichtigt werden
müssen.

„An Stelle von ökologischen und sozialen Aspekten hat die
EU-Wettbewerbskommissarin wirtschaftliche Effizienz und niedrige
Preise für Verbraucher und Verbraucherinnen an erste Stelle
gestellt“, sagt Lena Michelsen, Referentin für globale Landwirtschaft
beim entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk. Der Umwelt- und
Klimaschutz sowie soziale Aspekte wie Ernährungssouveränität hätten
im Rahmen der Fusionsprüfung stärker berücksichtigt werden müssen.
„Umweltschutz und Wettbewerbsfreiheit sind gleichwertig im EU-Recht
verankert“, erläutert Michelsen. Die Rechtsauslegung der
Wettbewerbskommissarin gehe auf Kosten von Mensch und Umwelt und
diene vor allem den wirtschaftlichen Interessen der großen Konzerne.

„Die Bayer-Monsanto-Fusion ist noch längst nicht in trockenen
Tüchern“, so Michelsen. „Der Ball liegt nun bei der Bundesregierung:
Merkel, Klöckner, Nahles & Co. können jetzt beweisen, wie ernst es
ihnen mit Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit ist.“ Die
Bundesregierung habe ab Veröffentlichung der Fusionsentscheidung zwei
Monate Zeit, um vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen. „Nach dem
Glyphosat-Desaster vom vergangenen Jahr wäre das ein klares Signal
für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“, sagt Michelsen.

Durch die anhaltende Fusionswelle im Agrarbereich würden künftig
drei neue Mega-Konzerne die ohnehin stark konzentrierte Branche
dominieren: Bayer-Monsanto, ChemChina-Syngenta und Corteva
Agriscience (entstanden aus der Fusion zwischen Dow und DuPont)
würden circa 70 Prozent des Pestizid- und rund 60 Prozent des
Saatgutmarktes beherrschen. Die Fusion von Bayer und Monsanto
begleitet ein breites Bündnis von Umwelt-, Entwicklungs- und
Menschenrechtsorganisationen kritisch. Sie gilt auch
unternehmensintern als umstritten.

Es bestehen Foto-, Film- und Interviewmöglichkeiten:

Protestaktion mit Wellenbrecher am Freitag, 25. Mai, um 8.30 Uhr
vor dem World Conference Center Bonn, Ecke Heusselallee/Platz der
Vereinten Nationen, 53113 Bonn – mit Lena Michelsen,
INKOTA-Referentin für globale Landwirtschaft.

Bayer-Hauptversammlung im World Conference Center Bonn, Platz der
Vereinten Nationen 2, 53113 Bonn – mit Gastredner Jan Urhahn,
INKOTA-Referent für Welternährung.

Fotos von der Wellenbrecher-Aktion zum Herunterladen stehen am
25.05. ab 12 Uhr unter dem folgenden Link zur Verfügung:
https://bit.ly/2LnGs5M.

Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0157 71 54 80 63, E-Mail:
michelsen@inkota.de
Jan Urhahn, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0176 70 61 03 81, E-Mail:
urhahn@inkota.de
Pressestelle: Maximilian Knoblauch, Tel.: 030 42 08 20 25 9, E-Mail:
knoblauch@inkota.de

Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell

Kurz-URL: https://www.88energie.de/?p=1613764

Erstellt von an 24. Mai 2018. geschrieben in Umwelttechnologien. Sie können allen Kommentaren zu diesem Artikel folgen unter RSS 2.0. Kommentieren und Pings sind deaktiviert.

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