NABU: Von wegen Unkraut – Wildkräuter helfen bei vielen Beschwerden

Wildkräuter, die Hobbygärtnern oft als „Unkraut“
ein Dorn im Auge sind, wurden Jahrhunderte lang als Heilpflanzen
genutzt und geschätzt. Der NABU möchte anlässlich des Tages der
biologischen Vielfalt (22. Mai) dieses fast vergessene Wissen wieder
ins Bewusstsein bringen.

„Unkraut wird zu Unrecht so genannt, denn Wildkräuter sind
besonders wichtig für Insekten und andere Tiere – und viele haben
Heilwirkungen für den Menschen“, sagt NABU-Gartenexpertin Marja
Rottleb. „Leider ist das Wissen darüber in großen Teilen der
Bevölkerung verloren gegangen. Unsere Großeltern wussten noch, wie
sie die Kräuter in Küche und Hausapotheke einsetzen konnten.“

So wird beispielsweise der Löwenzahn seit Jahrhunderten als
Heilkraut genutzt. Durch seinen hohen Vitamingehalt, beispielsweise
Vitamin A, C und K, aber auch dank der enthaltenen Bitterstoffe wirkt
er positiv auf den menschlichen Körper. Eine Frühjahrskur mit
frischen jungen Blättern wirkt Wunder bei Frühjahrsmüdigkeit, und
nicht nur Galle und Leber, sondern auch der Darm und der
Blutzuckerspiegel werden ausgeglichen.

Die Brennnessel kann mehr als bei Berührung brennende Quaddeln auf
der Haut zu hinterlassen. Ihr Vitamingehalt ist wesentlich höher als
der eines Kopfsalates, sie enthält Karotinoide, Kalium, Kalzium,
Eisen und Chlorophyll. Dieser hohe Nährstoff- und Vitamingehalt
machen die Brennnessel zu einem wahren Wundermittel. Sie wirkt stark
harntreibend und blutreinigend. Auch die Samen sind essbar. Sie
werden in vielen Kulturen als Aphrodisiakum eingesetzt. „Insekten und
Vögel fliegen total auf die Brennnessel“, so Marja Rottleb. „Die
Brennnessel ist Raupenfutterpflanze für mehr als dreißig heimische
Falterarten, darunter Tagpfauenauge, Distelfalter und Admiral. Es
lohnt sich also in jedem Fall, eine Brennnesselecke im Garten zu
belassen, sei es als Superfood-Quelle oder Insektenbuffet.“

Die Blätter des Spitzwegerichs – auch König des Wegesrands genannt
– hilft bei vielen Beschwerden. „Bei Mückenstichen verschafft es
Linderung zerdrückte Blätter auf dem Stich zu verreiben“, so die
NABU-Gartenexpertin. Spitzwegerich enthält Stoffe, die eine
antibakterielle Wirkung haben, sowie Schleimstoffe, die reizmildernde
Effekte besitzen. Sie bilden eine Art schützenden Film über die
Schleimhaut in Mund und Rachen. „Damit kann der Spitzwegerich
lästigen Hustenreiz mindern“, so Marja Rottleb.

Ein Tausendsassa unter den Wildkräutern ist der Afrikanische
Beifuß – heimisch im Osten und Süden Afrikas von Äthiopien bis nach
Südafrika. Die Pflanze kann zur Behandlung von Husten- und
Fiebersymptomen eingesetzt werden, aber auch bei Magenschmerzen und
Nierenleiden. Der Saft der zerstampften Beifußblätter wird mit heißem
Wasser zu einem Tee aufgegossen und dann getrunken oder inhaliert.
Der NABU baut Afrikanischen Beifuß und andere heilende Pflanzen im
Kafa-Medizinalgarten in Südwest-Äthiopien an und bietet der lokalen
Bevölkerung Führungen und Weiterbildungen für Kräuterzucht an. „Denn
auch in Äthiopien geht das Wissen um Kräuter und ihre heilende
Wirkung sukzessive verloren. Auch dort möchten wir diese
Pflanzenarten erhalten und wertvolles Wissen um natürliche Heilung
pflegen und weitergeben“, sagt die NABU-Afrikaprogramm-Leiterin Svane
Bender.

Weitere hilfreiche Tipps für Wildpflanzen im Garten unter
www.NABU.de/wildpflanzen

Mehr Infos zum Kafa-Medizinalgarten: unter www.NABU.de/Kafa-Garten

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und www.NABU.de/pressebilder_kafa

Pressekontakt:
Marja Rottleb, NABU-Gartenexpertin, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1582,
E-Mail: Marja.Rottleb@NABU.de

Zum Kafa-Medizinalgarten: Svane Bender,
NABU-Afrikaprogramm-Leiterin, Tel. +49(0)30.28 49 84-1711,
E-Mail: Svane.Bender@NABU.de

Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
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