Aus der Giftschlamm-Grube von Brüchau, dem 
sogenannten Silbersee in Sachsen-Anhalt, treten Schadstoffe aus. 
Chlorid, Radium und Quecksilber wurden im Grundwasser nachgewiesen. 
Die Grube ist nicht dicht, so Recherchen des MDR-Magazins „exakt“.
   Bestätigt wurde das auch durch einen Laborversuch an der Leipziger
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK). Der 
Deponiebauexperte Prof. Said Al-Akel hält die Bodenbeschaffenheit der
isolierenden Lehmschicht unter der Deponie für problematisch. Bei 
Kontakt mit Säuren, die in großen Mengen vorhanden sind, entstünden 
in dem kalkhaltigen Lehm Hohlräume. „Diese Hohlräume tragen dazu bei,
dass kontaminiertes Wasser aus dem Deponiekörper entweichen kann. Das
heißt: die Grube ist nicht dicht“, sagte Prof. Said Al-Akel 
„MDR-exakt“.
   Die Bergbaubehörde bestätigte gegenüber „exakt“, dass Schadstoffe 
ins Grundwasser eintreten. Kurt Schnieber, Präsident des Landesamtes 
für Geologie und Bergwesen in Halle, hält die Mengen aber für 
unbedenklich, weil in der Nähe der Grube kein Trinkwasser gewonnen 
würde.
   Für die Anwohner ist das inakzeptabel. Sie befürchten weitere 
Umweltschäden und fordern eine weitreichende Sanierung der Deponie. 
Der Betreiber der Grube, die ENGIE E&P Deutschland GmbH (vormals GDF 
Suez), favorisiert dagegen ein preiswerteres Sanierungskonzept: das 
toxische Wasser abpumpen und die Oberfläche versiegeln. Die festen 
Giftstoffe würden in der Grube bleiben.
   In die ehemalige Lehmkuhle wurden über 40 Jahre lang giftige 
Abwässer und Schlämme aus dem Bergbau und Sondermüll aus 
Chemiebetrieben der DDR verklappt. Unter anderem 250 Tonnen 
metallisches Quecksilber, 9000 Tonnen Säuren und 1400 Kilogramm 
Arsenstoffe.
   Mehr zum Thema sehen Sie in der Ausgabe von MDR-exakt am Mittwoch,
6. April 2016, um 20.15 Uhr.
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