„Der Weltwassertag am 22. März ist eine Chance für 
Finanzinstitutionen, neue Instrumente zur Investition in 
grenzüberschreitende Infrastruktur aufzulegen. Militärplaner sollten 
sich Wasserstrategien im Kampf gegen den Terrorismus überlegen“, sagt
Sundeep Waslekar, President der Strategic Foresight Group, eine 
internationale Denkfabrik mit Sitz in Mumbai.
   Die Strategic Foresight Group arbeitet mit dem Globalen Panel zu 
Wasser und Frieden (Global High-Level Panel on Water and Peace) 
zusammen, dem 15 Länder angehören und das vom slowenischen 
Präsidenten Danilo Turk geleitet wird. Das Panel (https://www.genevaw
aterhub.org/sites/default/files/atoms/files/report_of_the_ghlpwp_fina
l_withcover_20171220.pdf) spricht Empfehlungen aus, wie sich Wasser 
als Instrument zur Eindämmung der Kriegsgefahr und 
Terrorismusbekämpfung einsetzen lässt. Es macht Vorschläge zur 
Entwicklung von Instrumenten zur Vorzugsfinanzierung für die 
grenzüberschreitende Wasserinfrastruktur und Einbeziehung 
hochrangiger Regierungsvertreter, um die Kooperation bei der 
Wasserversorgung zu verbessern.
   Das Globale Panel setzt sich für die Ausweitung der 
Nachhaltigkeitsgrundsätze auf das grenzüberschreitende 
Wassermanagement ein. Es empfiehlt gemeinsame Investitionspläne sowie
die Bereitstellung von Vorzugsfinanzierungen und Mitteln zu 
Vorzugsbedingungen für kollaborative Projekte durch multilaterale 
Finanzorganisationen. Darüber hinaus spricht es sich für die Auflage 
eines Blue Fund aus, um Zinsen, Versicherungsprämien und 
Verwaltungskosten in Zusammenhang mit der kooperativen 
Wasserinfrastruktur zu subventionieren.
   Bislang fließen Finanzmittel in nationale Infrastrukturprojekte in
gemeinsamen Flussgebieten, was nicht selten zu Auseinandersetzungen 
mit Nachbarländern und eskalierenden Kosten führt. So entstehen auch 
Marktbarrieren. Aus diesem Grund empfiehlt das Panel neue 
Finanzinstrumente und Praktiken, um den öffentlichen und privaten 
Finanzsektor zusammenzubringen und kooperative Projekte wie 
beispielsweise Kraftwerke, Bewässerungsanlagen, Schifffahrtsrinnen 
und Ökoparks durchzuführen.
   Diese Empfehlungen werden durch aktuelle Forschungsergebnisse in 
einem weiteren Bericht der Strategic Foresight Group untermauert. Der
sogenannte „Water Cooperation Quotient“ 
(http://www.strategicforesight.com/publication_pdf/Water Cooperation 
Quotient 2017.pdf) misst die Qualität der Beziehungen in 286 
gemeinsamem Flussgebieten in 146 Ländern. Dabei hat sich gezeigt, 
dass eine aktive Wasserkooperation zwischen Anrainerstaaten die 
Kriegsgefahr reduziert. Den jüngsten Beweis lieferte eine 
Vereinbarung zwischen Tadschikistan und Usbekistan vom 11. März 2018 
zum Rogun-Damm, die einen zwanzigjährigen Konflikt beilegte.
   Der Water Cooperation Quotient ist ein Hilfsmittel für Länder mit 
gemeinsamen Wasserressourcen, um stufenweise Partnerschaften 
aufzubauen. Bei 91 der 286 gemeinsamen Flussgebieten besteht bereits 
eine aktive Wasserkooperation; 55 sind ökonomisch nicht relevant oder
abgelegen. Bei den verbleibenden 140 Flussgebieten besteht großes 
Potenzial zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Kooperation. Der
erste Schritt ist der technische Datenaustausch. Anschließend wird 
die Kooperation nach und nach ausgebaut, damit politische 
Entscheidungsträger Kompromisse zwischen Wasser und anderen 
öffentlichen Gütern aushandeln können. Irak und die Türkei haben 
inmitten des gewaltsamen Konflikts im Nahen Osten den Bau von drei 
Freundschaftsdämmen am Tigris vereinbart. Dies wurde allein durch 
direkte Gespräche zwischen dem irakischen Ministerpräsidenten Al 
Abadi und dem türkischen Präsidenten Erdogan ermöglicht.
   Die Kooperation beim Wassermanagement kann auch ein Instrument zur
Terrorismusbekämpfung sein. Laut Berichten übernahm im vergangenen 
Mai die internationale militärische Koalition die Kontrolle über den 
Tabqa-Damm in Syrien, den die Terror-Miliz ISIS als Versteck für ihre
Führer und als Gefängnis für Hochwert-Geiseln verwendet hatte. Nach 
dem Verlust dieses strategischen Objekts dauerte es nur drei Monate, 
bis sich ISIS ergab. Durch regionale Kooperation bei der 
Wasserversorgung lassen sich Waffenruhen zum Schutz von Dämmen und 
anderen Objekten in umkämpften und von Terroristen besetzten Gebieten
durchsetzen. Um solche Maßnahmen durchzusetzen, muss der 
UN-Sicherheitsrat zunächst eine Resolution verabschieden, die Wasser 
zu einem strategischen Gut der Menschheit erklärt.
   UN-Generalsekretär Antonio Guterres wurde kürzlich der Bericht des
Globale Panel 
(http://www.strategicforesight.com/news_inner.php?id=173) zu Wasser 
und Frieden und Water Cooperation Quotient überreicht. Seine Worte: 
„Wasser kann das Bindeglied zwischen Frieden und nachhaltiger 
Entwicklung sein.“
   Weitere Informationen finden Sie unter 
http://www.strategicforesight.com.
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Ilmas Futehally
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