++ Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister (a.D.), fordert 
Transparenz für Förderdschungel ++ Deutscher Mittelständler Stiebel 
Eltron drängt auf Kurskorrektur ++
   Die „Fridays-for-Future-Bewegung“ hat geschafft, was Wissenschaft,
Klimaexperten und Umweltschützer jahrzehntelang vergeblich forderten:
die Energie- und Wärmewende politisch endlich ernsthaft anzugehen. 
Für den 20. September kündigt das eilig gebildete Klimakabinett eine 
Entscheidung über neue Maßnahmen an. Hintergrund: Nach anfänglichen 
Erfolgen steckt grüner Fortschritt in Deutschland häufig in der 
Sackgasse, weil es an politischem Mut mangelt. Historisch gewachsene 
Energiesysteme und Fördermaßnahmen stehen auf dem Prüfstand. Einen 
Wunschzettel an die Regierung in Berlin diskutierten Energie-Experten
auf dem jüngsten Politdialog, veranstaltet von „enercity“ und dem 
Haustechnikhersteller Stiebel Eltron, im alten Rathaus in Hannover.
   „Es braucht eine Bestandsaufnahme aller Maßnahmen und Fördermittel
nach deren Wirksamkeit zur CO2-Reduktion“, fordert 
Bundesumweltminister (a.D.) Dr. Klaus Töpfer. „Ziel sollte künftig 
ein faktenbasiertes System sein, das klar aufzeigt, mit welcher 
Maßnahme zu welchen Kosten welche Wirkung erzielt wird.“ 
Stiebel-Eltron-Geschäftsführer Dr. Kai Schiefelbein benennt konkreten
Korrekturbedarf im Wärmemarkt, der für rund ein Drittel der gesamten 
deutschen CO2-Emissionen – mehr als der Straßenverkehr – 
verantwortlich ist: So werden umweltfreundliche Wärmepumpen zwar 
staatlich gefördert, gleichzeitig aber die dafür notwendige 
Antriebsenergie Strom verteuert.
Verbraucher werden in Nutzung fossiler Energien getrieben
   „Die Instrumente zur Steuerung der Energiewende sind nicht 
aufeinander abgestimmt“, erläutert Kai Schiefelbein. „Das aktuelle 
System treibt die Verbraucher in die Nutzung fossiler Energien. Seit 
2005 hat die Politik den Preisabstand von Strom im Vergleich zu Erdöl
und Gas mehr als verdreifacht. Heute lasten auf jeder Kilowattstunde 
Strom 17 Euro-Cent zusätzliche Abgaben – auf einer Kilowattstunde 
Erdgas dagegen nur 3 Euro-Cent. Fast unglaublich: Für 
klimaschädliches Erdöl und Erdgas werden bis heute kaum CO2-Abgaben 
erhoben – im Strompreis ist ein CO2-Aufschlag dagegen schon lange 
etabliert. Ziel muss es sein, die künstliche Stromverteuerung zu 
beenden.“
Wunschzettel an die Politik in Berlin
   Einen konkreten Wunschzettel an die Politik mit drei Punkten 
formulierte Dr. Susanna Zapreva, Vorsitzende des Vorstands der 
enercity AG. „Wir wünschen uns von Berlin die Einführung einer 
CO2-Bepreisung bzw. eine CO2-Wahrheit bei den unterschiedlichen 
Energieträgern. Zudem brauchen wir angesichts des Kohleausstiegs eine
Lösung für Kohlekraftwerke mit Fernwärmeauskopplung. Schließlich 
kommen in Deutschland 40 Prozent der Fernwärme aus Steinkohle. Und 
nicht zuletzt benötigen wir dringend Rahmenbedingungen für die 
Stromproduktion aus Wind.“
Klimaschutz kann Wettbewerbsvorteil für Deutschland sein
   Die Heizungsindustrie in Deutschland sieht sich in einer 
europäischen Führungsrolle: „Der Reifegrad von Wärmepumpentechnologie
´Made in Germany´ befindet sich im europäischen Vergleich aktuell auf
einem Spitzenplatz“, sagt Kai Schiefelbein. „Wir brauchen jedoch 
einen starken Heimatmarkt, hier machen wir durch das enge 
Zusammenspiel mit dem Fachhandwerk wichtige Erfahrungen, entwickeln 
neue Innovationen. Andere Länder setzen aber viel stärker als 
Deutschland auf die Systeme zur Dekarbonisierung der Wärmeproduktion 
– damit haben Hersteller dort zukünftig deutlich bessere 
Voraussetzungen für technologischen und damit auch wirtschaftlichen 
Erfolg. Die entscheidende Frage wird also sein, ob es der 
Bundesregierung gelingt, den Anteil erneuerbarer Energien im 
Wärmesektor konsequent auszubauen. Das ist die Basis für die deutsche
Heizungsindustrie, um ihre Markterfahrung im internationalen 
Wettbewerb auch zukünftig ausspielen zu können. Dafür sind andere 
Rahmenbedingungen der Politik gefragt, die dem Bürger wie uns 
Herstellern Investitionssicherheit geben.“
Klimakabinett entscheidet am 20. September
   Der Druck zu handeln ergibt sich nicht zuletzt aus den 
Verpflichtungen Deutschlands gegenüber der EU, vor allem in den 
Bereichen Gebäude und Verkehr. Nach Verfehlung der Klimaziele zum 
Jahr 2020 sind nun die Klimaziele bis 2030 einzuhalten. Bis dahin 
will Deutschland seinen Treibhausgasausstoß um 55 Prozent  im 
Vergleich zu 1990 verringern. Außerdem hat sich die Bundesregierung 
dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 angeschlossen. Für den 20. 
September kündigte Umweltministerin Svenja Schulze an, über ein 
komplettes Maßnahmenpaket im Klimakabinett zu entscheiden.
Ordnungsrecht sollte auf Wettbewerb setzen
   „Wir brauchen Fakten als eine Basis für rationale Politik“, sagt 
Dr. Töpfer. „Das Ordnungsrecht sollte in Zukunft darauf setzen, 
Grenzwerte für CO2-Emissionen vorzugeben, die von den 
Marktteilnehmern einzuhalten sind. Dann wird der Wettbewerb 
entscheiden, welche Technologie es besser kann.“
Über Stiebel Eltron
   Stiebel Eltron, gegründet 1924, gehört mit einem Jahresumsatz von 
rund 550 Millionen Euro zu den führenden Unternehmen auf dem Markt 
der Erneuerbaren Energien, Wärme- und Haustechnik. Als 
innovationsgetriebenes Familienunternehmen verfolgt Stiebel Eltron 
bei der Produktion und Entwicklung von Produkten eine klare Linie – 
für eine umweltschonende, effiziente und komfortable Haustechnik. Mit
über 3.700 Mitarbeitern weltweit setzt das Unternehmen von der 
Produktentwicklung bis zur Fertigung konsequent auf eigenes Know-how.
Das Resultat sind effiziente und innovative Lösungen für Warmwasser, 
Wärme, Lüftung und Kühlung. Stiebel Eltron produziert am 
Hauptstandort im niedersächsischen Holzminden, in Eschwege sowie an 
vier weiteren Standorten im Ausland (Arvika / Schweden, Tianjin / 
China, Ayuttaya / Thailand, Poprad / Slowakei).
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