Junge Menschen stellen Ergebnisse vor – Projekte
wurden für ein Jahr von DBU gefördert
   Mit Kreativität die Vielfalt der Natur erhalten: Am Wochenende 
machten elf Vorzeigeprojekte bei der Präsentation ihrer Ergebnisse 
vor Vertretern des Bundesumweltministeriums (BMU), des Bundesamtes 
für Naturschutz (BfN) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) 
deutlich, wie schon mit einfachen Mitteln etwas gegen den Rückgang 
der Artenvielfalt getan werden kann. Die Ansätze reichen von 
Werkstoffen auf der Basis von Pilzen über ein bundesweites Netzwerk 
zur Weitergabe von Artenkenntnissen bis hin zu Schulhofgeschichten 
aus der Sicht der Insekten. „Sie haben sich in vielen Vorhaben vor 
Ort für den Erhalt bedrohter Lebensbereiche und für die 
Mannigfaltigkeit der Arten eingesetzt. Und damit für einen auch 
zukünftig lebenswerten Planeten“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander
Bonde. Die Vorhaben waren im Rahmen eines Jugendkongresses – 
veranstaltet von DBU, BMU und BfN – im Juni 2017 ausgewählt und von 
der DBU für ein Jahr gefördert worden.
   Viele Ideen können helfen, dem Artenschwund etwas entgegen zu 
setzen
   Korinna Sievert vom BMU sagte: „Der Verlust der Biodiversität ist 
eines der zentralen Umweltprobleme unserer Zeit. Das ist nicht nur 
aufgrund des Eigenwertes der Natur Besorgnis erregend. Die 
Biodiversität ist auch Grundlage unserer menschlichen Existenz.“ 
Neben nationalen Ansätzen aus der Politik könnten hier auch viele 
kleine Ideen helfen, diesem Schwund etwas entgegen zu setzen.
Biologische Vielfalt erhalten und andere für Ideen begeistern
   Während manche Projekte lokal ansetzten, gingen andere über Stadt-
oder Landesgrenzen hinaus. So hat Studentin Simone Edenhardt (27, 
Nehren) bei ihrem Fotowettbewerb den artenfreundlichsten Garten 
Tübingens gesucht. Die ebenfalls geförderte „Youth Planet Protector 
Organisation“ hingegen will die internationale Kooperation und 
Koordination von Jugendlichen erleichtern, die sich für den 
Umweltschutz einsetzen wollen. Eines ist allen Projekten gemeinsam: 
es geht nicht nur um den Erhalt der biologischen Vielfalt, sondern 
auch darum, andere Menschen für diese Ideen zu begeistern.
Viele Projekte sollen auch künftig weitergeführt werden
   Gruppen von zwei bis zu sechs Jugendlichen zwischen 17 und 27 
Jahren setzten die einzelnen Projekte im letzten Jahr um – und 
lernten dabei nicht nur viel über Biodiversität und ihren Erhalt, 
sondern auch über Projektmanagement. „Die Arbeit hat mir gezeigt, 
dass das Umsetzen der Idee auf breites Interesse stößt und einen 
wichtigen Beitrag in der Naturschutzarbeit leisten kann“, so der 
Freisinger Student Boas Steffani (27) über sein Vorhaben „Netzwerk 
Artenkenntnis“. Künftig will er es nach Möglichkeit gemeinsam mit 
seinem Team weiterführen, denn die ursprüngliche Projektidee, 
Artenkenner und Interessierte über eine Internetplattform zu 
vernetzen, sei noch nicht vollständig umgesetzt worden. Der Kieler 
Schüler Konstantin Kempe (17) freut sich über das große Interesse für
das Thema Biodiversität bei jüngeren Schülern. Auch nach Ende der 
Förderung will er das im Rahmen seines Projektes „Biodiversität 
schützen“ gesammelte Wissen an jüngere Schüler weitergeben.
   Experten standen Jugendlichen als Mentoren mit Rat und Tat zur 
Seite
   Unterstützt wurden die meisten jugendlichen Ideenentwickler von 
Experten aus der jeweiligen Fachrichtung – beispielsweise aus 
wissenschaftlichen Einrichtungen, Fachbehörden oder Verbänden. Die 
Fachkräfte halfen ihnen nicht nur beim Entwickeln der Ideen, sondern 
auch beim Umsetzen. „Wir möchten an dieser Stelle noch einmal den 
Mentoren danken. Sie haben viele Teams mit ihrem Wissen sowie ihrer 
Erfahrung unterstützt und so dazu beigetragen, dass die jungen 
Menschen ihre Ideen so gut umsetzen und dabei viel lernen konnten“, 
so Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann vom BfN. In seiner Festrede 
präsentierte Prof. Dr. Wilhelm Barthlott den Projektteilnehmern dann 
Beispiele technischer Innovationen, die ihren Ursprung in der 
Vielfalt der Natur haben. Barthlott hatte den sogenannten 
Lotus-Effekt entdeckt und war dafür 1999 mit dem Deutschen 
Umweltpreis der DBU ausgezeichnet worden. Der Effekt beschreibt die 
selbstreinigende Wirkung verschiedener Oberflächen, wie 
beispielsweise der Lotus-Blume. Solch unverschmutzbare Oberflächen 
wurden schon bald für Hausfassaden, Dachziegel oder auch Kleidung 
genutzt.
Der Jugendkongress: von Jugendlichen für Jugendliche
   Ausgewählt worden waren die Projekte beim Jugendkongress 
Biodiversität „Jugend | Zukunft | Vielfalt“ 2017. Bei der dreitägigen
Veranstaltung waren insgesamt 180 junge Menschen aus dem gesamten 
Bundesgebiet nach Osnabrück gekommen, um gemeinsam zu diskutieren und
Projekte für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu entwickeln. 16 
dieser Ideen waren von den Teilnehmenden ausgewählt worden, um für 
ein Jahr von der DBU finanziell gefördert zu werden. „Der 
Jugendkongress leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen 
Strategie zur biologischen Vielfalt und stellt ein eigenständiges 
Forum zur Biodiversität speziell für junge Menschen dar“, so Bonde. 
Er fand 2017 zum dritten Mal statt und wurde maßgeblich von einer 
Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst geplant, 
organisiert und durchgeführt.
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