Kommentar zur heutigen Abstimmung über eine
„Verlängerung der Genehmigung“ von Glyphosat /
   Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) zeigt sich enttäuscht 
darüber, dass es bei der heutigen Abstimmung zum Wirkstoff Glyphosat 
in Brüssel zu keiner qualifizierten Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten 
für eine Ausweitung des Genehmigungszeitraums um die Dauer des 
Verfahrens gekommen ist. Der Wirtschaftsverband geht davon aus, dass 
die EU-Kommission nun die notwendigen nächsten Verfahrensschritte 
einleitet und den Berufungsausschuss mit der Angelegenheit befasst. 
Sollte auch der Berufungsausschuss nicht zu einer Entscheidung 
kommen, sollte die EU-Kommission die Verlängerung der Genehmigung von
Glyphosat so schnell wie möglich erteilen, um so das Chaos um die 
befristete Verlängerung des Wirkstoffs zu beenden.
   „Es ist erschreckend, in welchem Maße politische Erwägungen bei 
der erneuten Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat eine Rolle spielen.
Die Planbarkeit, die Verlässlichkeit und die Wissenschaftlichkeit der
Genehmigungs- und Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel und 
ihrer Wirkstoffe in Europa stehen auf dem Spiel, und das Vertrauen 
unserer Branche in den Standort Europa hat schon heute Schaden 
genommen“, kommentiert IVA-Hauptgeschäftsführer Volker 
Koch-Achelpöhler.
   „Das deutsche Abstimmungsverhalten hatte erheblichen Anteil an den
chaotischen Entwicklungen der letzten Wochen. Natürlich orientierten 
sich andere Länder an Deutschland als einem wichtigen Mitgliedsstaat 
der EU, und natürlich erscheint es anderen Mitgliedsstaaten 
einigermaßen skurril, wenn deutsche Bewertungsbehörden zunächst 
grünes Licht für Glyphosat geben und sich danach deutsche Vertreter 
bei den entscheidenden Abstimmungen auf politischer Ebene enthalten“,
kritisiert Koch-Achelpöhler. „Insbesondere Umweltministerin Hendricks
muss sich fragen lassen, ob sie weiterhin für auf wissenschaftlichen 
Grundsätzen basierte Genehmigungs- und Zulassungsentscheidungen 
steht, oder ob sie, wie gerade geschehen, Entscheidungen nach 
kurzfristigen politischen Opportunitäten treffen will. Letzteres hat 
keine Vorteile für die Umwelt, aber ganz sicher gravierende Nachteile
für den Standort Deutschland“, so Koch-Achelpöhler weiter.
   Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 
50 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, 
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene 
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und 
nachhaltige Landwirtschaft.
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