Für eine Reform der Energiewendefinanzierung 
sprechen sich in einer gemeinsamen Initiative der Verbraucherzentrale
Bundesverband (vzbv), der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne),
der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Deutsche Mieterbund (DMB), 
der Handelsverband Deutschland (HDE) sowie die Stiftung 
OFFSHORE-WINDENERGIE aus.
INITIATIVE – FÜR EINE FAIRE NEUVERTEILUNG DER ENERGIEWENDEKOSTEN 
Unterstützung und besseres Vorankommen der Energiewende sichern.
   Der erfolgreiche Ausbau der erneuerbaren Energien im Strommarkt 
hat die Energiewende international bekannt gemacht. In Deutschland 
wird dieser Weg bei großen Teilen der Bevölkerung weiter unterstützt:
2016 ergab eine Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale 
Bundesverbands 79 Prozent Zustimmung der befragten privaten 
Verbraucherinnen und Verbraucher zu den Zielen der Energiewende. 
Diese hohe Zustimmung gilt es beizubehalten, gleichzeitig müssen wir 
einerseits zum Erreichen der Klimaziele den Einsatz von erneuerbaren 
Energien für Wärme und Verkehr deutlich verstärken andererseits die 
Finanzierung für die Verbraucher gerechter gestalten. Das ist nur 
durch eine Reform der Energiewendefinanzierung möglich.
   Mehr Klimaschutz: Durch einen stärker sektorenübergreifenden 
Einsatz von Strom, soweit er aus Erneuerbaren erzeugt wurde, ließe 
sich die Dekarbonisierung der Energieversorgung wesentlich schneller 
verwirklichen und gleichzeitig die EEG-Umlage senken. Strom ist heute
mit Steuern, Abgaben und Umlagen im Wettbewerb gegenüber 
Energieträgern im Wärme- und Verkehrsbereich stark belastet. Die 
Preise für Heizöl, Benzin und Diesel sind darüber hinaus seit 2012 
deutlich gesunken; Heizöl und Diesel werden sogar steuervergünstigt 
verkauft. Die Umlagen im Stromsektor sind parallel gestiegen. Dies 
führt dazu, dass es insbesondere Wärmestromanwendungen auf Basis 
erneuerbarer Energien schwer haben, mit rein fossilen Heizlösungen zu
konkurrieren. Die Ausweitung der Energiewende auf den Wärmemarkt aber
auch der Umstieg auf Elektromobilität im Verkehr werden durch diese 
Fehlanreize massiv behindert.
   Mehr Finanzierungsgerechtigkeit: Die Kosten der Energiewende sind 
heute ungleich verteilt, was sich insbesondere bei der Finanzierung 
der EEG-Umlage zeigt. Obwohl die privaten Haushalte nur 25 Prozent 
des in Deutschland produzierten Stroms verbrauchen, müssen sie 36 
Prozent der EEG-Umlage stemmen. Für Handel und Gewerbe ist die 
Situation ähnlich gelagert. Von der EEG-Umlage sind allein rund 1,4 
Cent/kWh zur Finanzierung der Industrieprivilegien der Besonderen 
Ausgleichsregelung  bestimmt. Diese ungleiche Belastung der 
Verbraucher könnte durch eine Steuerfinanzierung gemindert werden. 
Darüber hinaus würde so der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit der 
Privathaushalte mehr Platz eingeräumt. Eine weitgehende Abschaffung 
der Stromsteuer könnte den Strompreis noch einmal um zwei Cent/kWh 
senken.
   Der Vorteil der Nutzung sauberer Energieträger muss sich endlich 
auch in der Energierechnung widerspiegeln. Nur so gibt es einen 
Anreiz für mehr Investitionen in den Klimaschutz. Die 
unterzeichnenden Verbände appellieren daher an die Politik, die 
Finanzierung der Energiewendeausgaben zu reformieren.
Zentrale Prämissen einer solchen Reform sollten sein:
   – Energieträger- und sektorenübergreifende Umschichtung der 
     EEG-Kosten unter Einbezug der Sektoren Wärme und Verkehr, wobei 
     die Energieträger entsprechend ihrer Treibhausgasemissionen 
     (CO2) belastet werden
   – Verminderung der EEG-Umlage durch Auslagerung des Kostenanteils 
     für die Industrieausnahmen beim EEG in den Staatshaushalt
– Abschaffung der Stromsteuer (bis auf den EU-Mindeststeuersatz)
   Die Einführung eines flankierenden CO2-Mindestpreiseses im 
Stromsektor kann die EEG-Umlage in Folge niedriger Differenzkosten 
weiter senken.  Die vorgeschlagenen Maßnahmen senken in Kombination 
den Strompreis und müssen in ihrer Summe die Verbraucherhaushalte 
entlasten. Die Initiative sichert so die Zustimmung und aktive 
Mitgestaltung der aller Verbraucher bei der Energiewende auch in den 
nächsten Jahren und ebnet den Weg für das Erreichen der Klimaziele.
Die Unterstützer:
   Klaus Müller, Vorstand Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): 
„Industrieausnahmen sollten aus Steuermitteln und nicht über den 
Strompreis finanziert werden. Die Stromsteuer ist nicht mehr 
zeitgemäß und muss abgeschafft werden. Der Strompreis würde 
entschlackt, Verbraucherinnen und Verbraucher würden finanziell 
entlastet.“
   Robert Busch, Geschäftsführer, Bundesverband Neue 
Energiewirtschaft (bne):  „Ohne eine emissionsspezifische Belastung 
der Energieträger wird es nicht gelingen, die Klimaziele zu 
erreichen. Eine neue Bundesregierung muss dieses Thema umgehend 
angehen und die starke Belastung des Strompreises mit Steuern, 
Abgaben und Umlagen reduzieren. Es geht nicht um neue Subventionen, 
sondern um die Beseitigung von Wettbewerbsnachteilen für saubere 
Lösungen in der Wärme und Mobilität.“
   Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor Deutscher Mieterbund e.V. 
(DMB):  
   „Eine Verteuerung fossiler Brennstoffe darf nicht zu einer 
Mehrbelastung für Mieter führen. Sie muss bei-spielsweise von den für
die Heizungsanlage verantwortlichen Betreibern getragen und darf 
nicht über die Heizkostenabrechnung als reine Durchlaufposition auf 
Mieter abgewälzt werden.“
Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident Deutscher Naturschutzring (DNR):
   „Jede Tonne CO2 verursacht Schäden von 100 Euro für Gesundheit und
Umwelt. Diese dürfen nicht länger auf die Allgemeinheit umgelegt 
werden. Sie müssen sich im Preis von fossilen Brennstoffen 
widerspiegeln, damit die Energiewende auch zur Wärme- und 
Verkehrswende wird. Eine CO2-Bepreisung in allen Sekto-ren ist daher 
entscheidend, um den Klimaschutz voranzubringen.“
   Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer Handeslverband Deutschland 
(HDE):  
   „Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die 
Kosten müssen fair verteilt werden. Derzeit sind Handel und 
Verbraucher überproportional belastet. Deshalb ist es höchste Zeit, 
die Stromsteuer und unnötige Umlagen abzubauen sowie die ungerechten 
Ausnahmereglungen für die Industrie zu reduzieren.“
   Dr. Ursula Prall, Vorstandsvorsitzende Stiftung 
OFFSHORE-WINDENERGIE: 
   „Die Offshore-Windenergie zeichnet sich durch hohe und stetige 
Windgeschwindigkeiten aus, weshalb Windparks auf hoher See doppelt so
viel Strom wie vergleichbare Anlagen an Land produzieren. Das bringt 
Stabilität in das Stromerzeugungssystem. Zugleich sinken die 
Stromgestehungskosten bei Offshore-Wind nach einer 
Markteinführungsphase in diesem Jahrzehnt deutlich. Sie gehen bis 
Mitte der 20er Jahre weiter nach unten, wie die jüngsten 
Ausschreibungsergebnisse eindrucksvoll belegen.“
Pressekontakt:
Karsten Wiedemann
Pressesprecher/Press Officer
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