Sperrfrist: 17.06.2019 16:00
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   – Auktionen, Beimischungsquoten und CO2-Bepreisung versprechen 
     rasche Fortschritte für strombasierte Kraft- und Brennstoffe
   Die Global Alliance Powerfuels – ein branchenübergreifender 
Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden – hat bei einer 
Veranstaltung mit Entscheidern aus Politik und Wirtschaft am Montag 
in Brüssel ein Leitlinienpapier für den Aufbau eines globalen Markts 
für strombasierte, erneuerbare Kraft- und Brennstoffe (Powerfuels) 
vorgestellt. Als politische Instrumente nennt die Global Alliance 
darin vor allem Auktionen für die Produktion von Powerfuels, die 
rechtliche Anerkennung ihres Nutzens für den Klimaschutz, 
Beimischungsquoten und die Bepreisung von Treibhausgasemissionen. 
Staaten, die diese Maßnahmen ergreifen, können damit den Weg ebnen 
für einen klimagerechten Wettbewerb auf dem Energiemarkt und für mehr
Planungssicherheit für Hersteller und Investoren.
   Andreas Kuhlmann, Sprecher der Global Alliance Powerfuels und 
Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur 
(dena), sagte bei der Vorstellung der Leitlinien: „Powerfuels bieten 
Lösungen für Energiewende und Klimaschutz, wo Energieeffizienz und 
erneuerbarer Strom allein nicht ausreichen. Damit sie ihr Potenzial 
entfalten können, braucht es faire Rahmenbedingungen für CO2-sparende
Technologien. Immer mehr Regierungen und Unternehmen beginnen, sich 
mit dieser Frage zu beschäftigen. In unserem Leitlinienpapier zeigen 
wir, welche Prinzipien das politische Handeln leiten sollten und 
welche Maßnahmen notwendig sind.“
EU-Staaten können Vorreiterrolle übernehmen
   Grundsätzlich gehe es darum, den ökonomischen und regulatorischen 
Rahmen langfristig auf die Vermeidung von Treibhausgasemissionen 
auszurichten, im Einklang mit den Anforderungen des Pariser 
Klimaabkommens. Der Schaden, den fossile Kraft- und Brennstoffe wie 
Heizöl, Benzin, Diesel oder Kerosin mit ihren Treibhausgasemissionen 
verursachen, werde in den aktuellen Preisen nicht angemessen 
berücksichtigt. Wenn das Verursacherprinzip konsequent geltend 
gemacht würde, hätten Powerfuels deutlich bessere Chancen auf dem 
Markt. Geeignet seien etwa Emissionshandelssysteme, -mindestpreise 
und -steuern sowie der Abbau von Subventionen für fossile Kraft- und 
Brennstoffe. Einnahmen aus der Bepreisung von Treibhausgasemissionen 
könnten unter anderem dafür verwendet werden, die Entwicklung von 
Powerfuels zu unterstützen.
   In der Aufbauphase sollte der Schwerpunkt auf Maßnahmen liegen, 
die rasche Fortschritte versprechen. Auktionen für den Absatz von 
Powerfuels, wie sie in Deutschland bereits vorbereitet werden, würden
Marktakteuren ein hohes Maß an Planungssicherheit geben und den 
Wettbewerb anregen. Einen ähnlichen Effekt hätten Beimischungsquoten,
gerade in international regulierten Bereichen wie dem Luftverkehr und
der Schifffahrt. In der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der 
Europäischen Union (EU) sind solche Quoten bereits angelegt, müssten 
aber auf nationaler Ebene für die Anrechnung von Powerfuels 
weiterentwickelt werden. Die Anerkennung von Powerfuels als 
klimaschonende erneuerbare Technologie im bestehenden Energierecht 
ließe sich relativ kurzfristig realisieren. Wenn einzelne Länder oder
Staatengemeinschaften wie die EU hier die Initiative ergreifen, könne
dies die Entwicklung eines globalen Marktes für Powerfuels 
entscheidend voranbringen und industriepolitische Chancen eröffnen.
   Das Leitlinienpapier (auf Englisch) sowie weitere Informationen 
zur Global Alliance Powerfuels unter www.powerfuels.org.
   Ein Livestream der Veranstaltung „Powerfuels in the European 
energy transition: The need for effective regulation“ am 17. Juni in 
Brüssel ist unter www.powerfuels.org/live verfügbar.
Über die Global Alliance Powerfuels
   Powerfuels sind gasförmige oder flüssige Kraft- und Brennstoffe, 
die mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder 
Solarkraft erzeugt werden. Der Strom treibt einen Elektrolyseprozess 
an, mit dem aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird. Der Wasserstoff 
kann entweder direkt genutzt oder zu Energieträgern weiterverarbeitet
werden, die je nach Bedarf Gas oder Öl ersetzen, sei es als 
Kraftstoff im Verkehr, als Brennstoff zur Erzeugung von Wärme und 
Strom oder als Grundstoff in der chemischen Industrie. Bekannt sind 
die Umwandlungsverfahren unter Begriffen wie Power to Gas (Strom zu 
Gas) und Power to Liquid (Strom zu Flüssigkeit).
   Die Global Alliance Powerfuels verfolgt das Ziel, einen globalen 
Markt für strombasierte Kraft- und Brennstoffe aus erneuerbaren 
Energien aufzubauen. Sie informiert über die Potenziale, gibt 
Empfehlungen zur Entwicklung geeigneter Rahmenbedingungen und stößt 
Pilotprojekte an. Gegründet wurde sie Ende 2018 von international 
agierenden Unternehmen und Verbänden aus den Branchen Energie und 
erneuerbare Energien, Automobil und Luftfahrt, Chemie und Mineralöl 
sowie Maschinen- und Anlagenbau.
   Mitglieder der Global Alliance sind Audi, Bosch, Bundesverband der
Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Daimler, Deutsche Post DHL, 
Deutsche Verband Flüssiggas, Enertrag, Institut für Wärme und 
Öltechnik (IWO), Lufthansa, MEW Mittelständische Energiewirtschaft 
Deutschland, Mitsubishi, Mineralölwirtschaftsverband (MWV), Paul 
Wurth, Schaeffler, Shell, Sunfire, Uniper Kraftwerke, UNITI 
Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen. Die dena 
koordiniert als Initiator die Aktivitäten der Global Alliance.
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