– Diskussionspapier gibt Überblick über Technologien, Märkte und 
     Rahmenbedingungen
   – Kuhlmann: „Powerfuels können ein Missing Link für Energiewende 
     und Klimaschutz sein“
   Die Global Alliance Powerfuels – ein branchenübergreifender 
Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden – ruft zum Dialog über 
die Entwicklung eines globalen Marktes für strombasierte, erneuerbare
Kraft- und Brennstoffe (Powerfuels) auf. Nach einem Diskussionspapier
der Global Alliance sind Powerfuels neben Energieeffizienz und der 
direkten Nutzung erneuerbaren Stroms ein entscheidender Beitrag, um 
die im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Die 
Technologie sei marktreif und könne durch Skaleneffekte rasch 
effizienter und kostengünstiger werden. Darüber hinaus biete sie 
weltweit Potenziale für die Entwicklung neuer Märkte und 
Wertschöpfungsketten.
   Andreas Kuhlmann, Sprecher der Global Alliance Powerfuels und 
Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur 
(dena): „Powerfuels können ein Missing Link für Energiewende und 
Klimaschutz sein, denn sie können die Lücke bei der Reduzierung der 
Treibhausgasemissionen schließen, wenn Energieeffizienz und 
erneuerbarer Strom allein nicht ausreichen. Um einen globalen Markt 
für Powerfuels aufzubauen, müssen wir größer denken und mutig 
handeln. Der Klimawandel drängt und der Erfolg hängt davon ab, dass 
Innovationen entwickelt, Pilotprojekte realisiert und internationale 
Kooperationen gestärkt werden. Mit unserem Diskussionspapier wollen 
wir den Dialog zu diesem Zukunftsthema voranbringen, in Politik, 
Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Interessierte aus aller 
Welt sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen.“
Klimaneutrale Alternative zu Erdöl und Erdgas in allen Sektoren
   Nach dem Diskussionspapier der Global Alliance sprechen vor allem 
vier Gründe für die Klimaschutzbedeutung von Powerfuels: 1. Sie 
bieten eine klimaneutrale Option für Bereiche, in denen es sonst 
keine anderen Alternativen zu fossilen Kraft- und Brennstoffen gibt. 
2. Sie ermöglichen den weltweiten Transport und Handel von Energie 
aus Wind und Sonne. 3. Sie lassen sich langfristig speichern und 
flexibel in bestehenden Energieinfrastrukturen nutzen. Das kann dazu 
beitragen, die Transformationskosten der Energiewende geringer zu 
halten. 4. Sie können fossile Energieträger im Endverbrauch 
kurzfristig ersetzen und so die Reduzierung von 
Treibhausgasemissionen maßgeblich beschleunigen.
   Der weltweite Bedarf an Powerfuels könnte nach Studienszenarien 
des Weltenergierats im Jahr 2050 bei 10.000 bis über 40.000 
Terawattstunden liegen. Zum Vergleich: Der Verbrauch von Erdöl und 
Erdgas betrug 2017 weltweit rund 90.000 Terawattstunden. Damit die 
Kapazitäten rechtzeitig zur Verfügung stehen, empfiehlt die Global 
Alliance, den Markt für diese Technologie jetzt aufzubauen und die 
ökonomischen Rahmenbedingungen zu verändern. Gleichzeitig müssten die
Steigerung der Energieeffizienz und die direkte Nutzung erneuerbaren 
Stroms weiter forciert werden.
Potenziale für Erzeuger, Abnehmer und Technologieanbieter
   Powerfuels bieten verschiedenen Ländern und Unternehmen neue 
Wertschöpfungspotenziale. Länder, die bisher in hohem Maße auf 
Einnahmen aus dem Export von Erdöl und Erdgas angewiesen sind, können
mit Powerfuels eine nachhaltige Exportalternative aufbauen. 
Gleichzeitig entsteht für Länder mit guten Sonnen- und 
Windbedingungen die Chance, neu in den globalen Energiemarkt 
einzutreten. Beispiele hierfür sind Chile, Marokko oder Südafrika.
   Abnehmerländer können mit Powerfuels ihre Klimaziele erreichen, 
ihre Energieversorgung diversifizieren und ihre Energiewende 
flexibler umsetzen. Als Vorreiter kommen vor allem industrialisierte 
Regionen mit hoher Energienachfrage und hohen Treibhausgasemissionen 
infrage, zum Beispiel die EU, die USA, Kanada, Japan und China. Japan
hat seine Energiepolitik bereits stark auf Wasserstoff ausgerichtet. 
Für Anbieter von Technologien und Know-how eröffnet sich mit 
Powerfuels ein neuer Zukunftsmarkt. Deutschland verfügt zum Beispiel 
über hohes technologisches und wirtschaftliches Potenzial und hat 
bislang die größte Zahl an Pilotanlagen aufgebaut.
   Das Diskussionspapier „Powerfuels: A missing link to a succuessful
global energy transition. Current state of technologies, markets, and
politics – and start of a global dialogue“ (auf Englisch) sowie 
weitere Informationen zur Global Alliance und der Möglichkeit, sich 
am Dialog zu beteiligen, unter www.powerfuels.org.
Über die Global Alliance Powerfuels
   Powerfuels sind gasförmige oder flüssige Kraft- und Brennstoffe, 
die mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder 
Solarkraft erzeugt werden. Der Strom treibt einen Elektrolyseprozess 
an, mit dem aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird. Der Wasserstoff 
kann entweder direkt genutzt oder zu Energieträgern weiterverarbeitet
werden, die je nach Bedarf Gas oder Öl ersetzen, sei es als 
Kraftstoff im Verkehr, als Brennstoff zur Erzeugung von Wärme und 
Strom oder als Grundstoff in der chemischen Industrie. Bekannt sind 
die Umwandlungsverfahren unter Begriffen wie Power to Gas (Strom zu 
Gas) und Power to Liquid (Strom zu Flüssigkeit).
   Die Global Alliance Powerfuels verfolgt das Ziel, einen globalen 
Markt für strombasierte Kraft- und Brennstoffe aus erneuerbaren 
Energien aufzubauen. Sie informiert über die Potenziale, gibt 
Empfehlungen zur Entwicklung geeigneter Rahmenbedingungen und stößt 
Pilotprojekte an. Gegründet wurde sie Ende 2018 von international 
agierenden Unternehmen und Verbänden aus den Branchen Energie und 
erneuerbare Energien, Automobil und Luftfahrt, Chemie und Mineralöl 
sowie Maschinen- und Anlagenbau.
   Gründungsmitglieder der Global Alliance sind Audi, Bosch, 
Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Daimler, 
Deutsche Post DHL, Deutsche Verband Flüssiggas, Enertrag, Institut 
für Wärme und Öltechnik (IWO), Lufthansa, MEW Mittelständische 
Energiewirtschaft Deutschland, Mitsubishi, 
Mineralölwirtschaftsverband (MWV), Schaeffler, Shell, Uniper 
Kraftwerke, UNITI Bundesverband mittelständischer 
Mineralölunternehmen. Die dena koordiniert als Initiator die 
Aktivitäten der Global Alliance.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein, 
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 66 777-641, Fax: +49 (0)30 66 777-699, 
E-Mail: presse@dena.de, Internet: www.dena.de
Original-Content von: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), übermittelt durch news aktuell
