Zum heutigen Abschluss der 12. 
Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang hat der 
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die 
Staatengemeinschaft aufgefordert, umfassende und effektive Maßnahmen 
zu ergreifen, um den Verlust von Arten und Lebensräumen bis 2020 zu 
stoppen. Diesen Beschluss hatte die Weltgemeinschaft vor vier Jahren 
im japanischen Nagoya gefasst und ihm jetzt in Pyeongchang Nachdruck 
verliehen.
   „Es ist positiv, dass die Weltgemeinschaft anerkannt hat, dass sie
noch weit davon entfernt ist, den Artenschwund bis 2020 zu stoppen“, 
sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Pyeongchang. Weiger 
kritisierte, dass die Vertragsstaaten beim Schutz von Wäldern, Mooren
und Korallenriffen sich lediglich zu verstärkten  freiwilligen 
Maßnahmen entschließen konnten.
   „Hauptverursacher des Verlustes der biologischen Vielfalt sind 
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Siedlungs- und Verkehrswegebau.
In diesen Bereichen müssen die Regierungen verbindliche Maßnahmen zum
Erhalt von Arten und Lebensräumen beschließen und umsetzen“, so der 
BUND-Vorsitzende. Dazu müssten alle Subventionen abgebaut werden, die
der Artenvielfalt schadeten. „Es ist inakzeptabel, dass ökologisch 
nachteilige Subventionen hundert- bis tausendmal höher sind als die 
Fördermittel zum Schutz der Biodiversität“, sagte Weiger.
   Die BUND-Expertin für internationale Biodiversitätspolitik, Nicola
Uhde, begrüßte die in Pyeongchang verabschiedete 
„Gangwon-Deklaration“ zur Integration des Biodiversitätsschutzes in 
die neuen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele der UN. „Für eine 
sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung muss der Schutz unserer
Lebensgrundlagen mit dem Schutz der Grundrechte der Menschen 
einhergehen“, sagte Uhde.
   Im High-Level-Segment der Weltbiodiversitätskonferenz hatte der 
BUND-Vorsitzende Weiger den Staats- und Regierungschefs das „Grüne 
Band Europa“ vorgestellt, einen Biotopverbund am ehemaligen Eisernen 
Vorhang, den der BUND 2002 initiiert hatte. „Vor dem Hintergrund des 
Konfliktes zwischen Nord- und Südkorea war das Interesse am Grünen 
Band besonders stark. Es gilt als Beispiel für grenzüberschreitende 
Naturschutzprojekte, die zur Annährung ehemals geteilter Regionen und
Nationen führen können“, sagte Weiger. Das Grüne Band erstreckt sich 
inzwischen von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer quer durch 
Europa. Es hat eine Länge von 12500 Kilometern und umfasst 24 
Staaten. Es ist Rückzugsgebiet für tausende seltene Tier- und 
Pflanzenarten.
   Weitere Informationen zur 12. UN-Biodiversitätskonferenz in 
Pyeongchang finden Sie im Internet unter 
www.bund.net/Pyeongchang_COP12
Pressekontakt:
In Pyeongchang: Nicola Uhde, BUND-Naturschutzexpertin:
Tel. bis 19. Oktober:  0082-(0)-10-56774355 bzw. 
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: 
Tel. 030-27586-425, Fax: -440 
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net

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