Eine breite gesellschaftliche Debatte über die 
Potenziale und Leistungen der Natur ist zentral, um die Bedeutung der
biologischen Vielfalt als Lebensgrundlage der Menschheit auch in 
Politik und Ökonomie besser zur Geltung zu bringen. Daher haben sich 
Organisationen aus Umweltschutz, Wirtschaft und Wissenschaft als 
Initiatoren einer neuen Veranstaltungsreihe mit dem Titel 
„Diskussionsforum Ökosystemleistungen“ zusammengeschlossen. Die 
Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), das Unternehmensnetzwerk 
–Biodiversity in Good Company– Initiative, das Helmholtz-Zentrum für 
Umweltforschung (UFZ) und das Deutsche Zentrum für integrative 
Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig luden am gestrigen 
Mittwoch zur Eröffnungsveranstaltung nach Berlin, um die Bedeutung 
von Ökosystemleistungen gemeinsam zu diskutieren und Ansätze für 
deren Einbeziehung in Politik und Wirtschaft zu diskutieren.
   Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten und beteiligten 
sich an der hochkarätigen Auftaktveranstaltung mit Keynotes des 
Vorstands der Heinrich-Böll-Stiftung, Barbara Unmüßig, sowie von 
Bundesminister a. D. Prof. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS 
Institute for Advanced Sustainability Studies und ehemaliger Chef des
Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Vertreten war ein breites 
gesellschaftliches Spektrum, u. a. Universitäten und 
Forschungseinrichtungen, Naturschutzorganisationen, Ministerien und 
Behörden, Parteien und Fraktionen des Bundestags sowie eine Reihe an 
Unternehmen aus dem –Biodiversity in Good Company—Netzwerk und 
darüber hinaus.
   „Ansätze zur Inwertsetzung von Natur können neue Möglichkeiten 
eröffnen, auch naturschutzfernere gesellschaftliche Gruppen in die 
Diskussion um Naturschutz und biologische Vielfalt einzubinden und 
gemeinsam notwendige politische Initiativen zum Schutz der Natur zu 
entwickeln“, sagte Gastgeber Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der 
DUH, im Namen der beteiligten Partner. Denn der Schutz von Natur und 
biologischer Vielfalt habe es oft schwer, sich gegen andere 
Interessen wie Infrastrukturprojekte oder die Gewinnung von 
Rohstoffen durchzusetzen.
   Die internationale TEEB-Studie (The Economics of Ecosystems and 
Biodiversity) hat in den letzten Jahren der Auseinandersetzung mit 
ökonomischen Konzepten zum Erhalt der biologischen Vielfalt weltweit 
deutlich Aufwind verliehen. Auch in Deutschland zeigen Studien, dass 
eine Inwertsetzung der Natur die gesellschaftlichen Kosten und den 
Nutzen bestimmter Politiken ehrlicher abbildet und damit die 
Grundlage für ein künftiges Umsteuern liefern könnte. Dies zeigt etwa
ein aktueller Vergleich verschiedener Nutzungen auf nordwestdeutschen
Niedermoorstandorten. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen der 
Energie- und Landwirtschaftsförderung ist eine Wiedervernässung 
solcher Flächen zwar unattraktiv. Sie stellt jedoch aus 
gesellschaftlicher Sicht gegenüber einer ackerbaulichen Nutzung mit 
Energiepflanzen zur Biogasnutzung und auch gegenüber einer 
Milchviehnutzung die mit Abstand beste Nutzung dar. Denn vor allem 
die entwässerungsbedingte Emission von Treibhausgasen aus dem Boden 
belastet Klima und Gewässer, verringert die biologische Vielfalt und 
verursacht immens hohe gesellschaftliche Folgekosten.
   Reicht aber ein tieferes Wissen über den ökonomischen Wert der 
Natur aus, um den Willen zum Naturschutz zu erhöhen? Oder werden 
durch eine monetäre Bewertung die natürlichen Lebensgrundlagen den 
Gesetzen des Marktes unterworfen und drohen zu einem beliebig handel-
und ersetzbaren Gut zu werden? „Mit dem Angebot zum Dialog wollen wir
eine kritische Auseinandersetzung zu diesen Fragen befördern, denn 
die Antworten liegen keinesfalls auf der Hand“, sagte Prof. Aletta 
Bonn, Leiterin des Departments Ökosystemleistungen bei iDiv.
   Die nächsten beiden Veranstaltungen finden im Januar und Mai 2015 
statt. Dort werden weitere thematische Schwerpunkte gesetzt und 
konkrete Ökosystemleistungen, Handlungsfelder und Akteure in den 
Mittelpunkt gestellt werden.
Pressekontakt:
Carolin Boßmeyer, Geschäftsführerin Biodiversity in Good Company– 
Initiative e. V., Tel.: 030-22 60 50-10, Mobil 0151-40 17 19 85, 
E-Mail: carolin.bossmeyer@business-and-biodiversity.de
Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz Deutsche Umwelthilfe e.V. 
Tel.: 030-2 40 08 67 13, Mobil: 0160-8 95 05 56, E-Mail: 
stoecker@duh.de
Prof. Dr. Aletta Bonn, Leitung Department Ökosystemleistungen 
Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) 
Halle-Jena-Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ 
Friedrich-Schiller-Universität Jena 
Tel.: 0341-9 73 31 53, Mobil: 0151-70 16 53 06, E-Mail: 
aletta.bonn@idiv.de
Prof. Bernd Hansjürgens, Leitung Department Ökonomie 
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig – UFZ, Studienleiter 
Naturkapital Deutschland – TEEB DE
Tel.: 0341-2 35 12 59, Mobil: 0170-7 81 77 74, E-Mail: 
bernd.hansjuergens@ufz.de
