Die Energiewirtschaft beschäftigt sich 
intensiv mit dem Thema Blockchain: 28 Prozent von rund 300 befragten 
Energieunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz testen
zurzeit aktiv ihren Einsatz. Das sagt die deutsche Energieagentur in 
ihrer aktuellen Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“.
Kleinere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern setzen rund dreimal 
häufiger auf die dezentrale Transaktionstechnologie: 21 Prozent 
(gegenüber sieben Prozent bei Unternehmen mit mehr als 500 
Mitarbeitern) experimentieren damit oder haben diese bereits 
implementiert. Die Studie wurde erstmals am 26. Februar im Rahmen 
einer Expertenkonferenz in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert.
   Bei den Anwendungsgebieten liegt mit deutlichem Vorsprung der 
Peer-to-Peer-Handel vorn, das heißt die direkte Interaktion der 
Marktteilnehmer ohne Hinzuziehung von Energieversorgern, Börse oder 
Brokern. 60 Prozent der Unternehmen sind hier zurzeit aktiv. Dahinter
folgen der E-Mobility-Bereich (34 Prozent) sowie Zertifizierung und 
Asset-Management mit 31 Prozent. Weitere Bereiche sind 
Stromgroßhandel, Marktkommunikation und Finance.
   „Das Ergebnis spiegelt einen der großen Vorteile der Blockchain in
der Energiewirtschaft wider: Sie hat das Potenzial, 
energiewirtschaftliche Prozesse in nahezu allen Wertschöpfungsstufen 
zu optimieren und gleichzeitig die steigende Komplexität im 
dezentralen Energiesystem zu bewältigen“, sagt Prof. Dr. Jens 
Strüker, Direktor des Instituts für Energiewirtschaft (INEWI) der 
Hochschule Fresenius. Er ist einer der Fachgutachter der dena-Studie.
„Die Blockchain kann die Technologie sein, die die Vernetzung und 
Interaktion zwischen den Millionen von intelligenten, autonomen 
Geräten ermöglicht und kleinste Energieflüsse sowie Steuerungssignale
zu sehr geringen Transaktionskosten sicher organisiert und nachhält. 
Transaktionen erfolgen in Sekundenschnelle und automatisiert direkt 
zwischen den Nutzern und es wird direkt in diesem Innenverhältnis 
abgerechnet.“
   Die Studie brachte außerdem zutage, dass zwischen der Fähigkeit, 
sich digitales Wissen anzueignen, und dem Einsatz der Blockchain in 
der Praxis eine enge Verbindung besteht. Eine ausgeprägte 
Managementkultur mit Technologiekompetenz für innovative digitale 
Themen und Raum zum kritischen Hinterfragen gehören zu den häufigsten
Eigenschaften der befragten Blockchain-Pioniere in der 
Energiewirtschaft. Insgesamt setzen Unternehmen mit ausgeprägtem 
Wissensmanagement die Blockchain-Technologie viermal häufiger ein als
Unternehmen ohne ausgeprägtes Wissensmanagement (20,6 Prozent der 
Grundgesamtheit gegenüber 5,2 Prozent).
   Bis die Blockchain flächendeckend eingesetzt werden kann, müssen 
noch bestimmte Herausforderungen bewältigt werden. „Ein wesentlicher 
Punkt ist dabei die Schaffung der technischen Voraussetzungen. Auf 
diesem Segment spielen die Kriterien Geschwindigkeit, 
Energieverbrauch, die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen 
Systemen, IT-Sicherheit und Zuverlässigkeit eine große Rolle“, so 
Strüker. Der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann,
sagt: „Unsere Studie zeigt, dass die Blockchain besonders dann 
nützlich werden kann, wenn sie existierende Protokolle zum digitalen 
Informationsaustausch ergänzt. Sie verdeutlicht aber auch, dass für 
jede Anwendung eine Einzelfallanalyse erforderlich ist. Damit sich 
die Kerntechnologie weiterentwickeln und ihr Einsatz in der 
Energiewirtschaft ausgeweitet werden kann, müssen Politik und 
Wirtschaft dem Thema eindeutig mehr Aufmerksamkeit schenken.“
Die dena-Blockchainstudie
   Die Studie analysiert Anwendungsfälle für Blockchain im 
Energiesystem unter anderem hinsichtlich technologischer Reife, 
Wettbewerbssituation mit anderen Digitaltechnologien, betriebs- und 
volkswirtschaftlichen Nutzens, strategischen Mehrwerts und 
regulatorischen Umfelds. Daraus wurden Handlungsempfehlungen für 
Politik, Energiewirtschaft und Blockchain-Szene abgeleitet.
   Die Studie wurde gemeinsam mit folgenden Partnern realisiert: 
Alliander, BKW, cronos Unternehmensberatung, DKB, EnBW Energie 
Baden-Württemberg, EWE NETZ, General Electric, items, ista 
International, Mainova, Netz Lübeck, Pfalzwerke, Rheinische 
NETZGesellschaft, Siemens, Stadtwerke Leipzig, VERBUND. Fachgutachter
sind Prof. Dr. Jens Strüker, Geschäftsführer, Institut für 
Energiewirtschaft (INEWI) der Hochschule Fresenius für den 
ökonomischen und technologischen Part und Dr. Ludwig Einhellig, 
Senior Manager & Head of Smart Grid, Deloitte für den regulatorischen
Teil. Die Studie „“Blockchain in der integrierten Energiewende“ und 
weitere Informationen zum Thema sind online verfügbar unter 
https://www.dena.de/blockchain.
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Alexander Pradka
Pressesprecher Hochschule Fresenius gem. GmbH
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