Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 
in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres praktisch dieselbe 
Höhe wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Mit insgesamt 6.903 
Petajoule (PJ) oder 235,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio.
t SKE) lag der Verbrauch auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2011, 
errechnete die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG 
Energiebilanzen). Einen verbrauchssteigernden Effekt hatte neben der 
kühleren Witterung und dem leichten Wirtschaftswachstum der 
diesjährige Schalttag. Die AG Energiebilanzen beziffert den 
Mehrverbrauch des 29. Februars auf etwa 38 PJ oder 1,3 Mio. t SKE. 
Der effizientere Umgang mit Energie sowie statistische Effekte des 
Kernenergieausstiegs(Pressemitteilung der AG Energiebilanzen vom 
21.12.2011) dämpften den Verbrauchszuwachs.
   Der Mineralölverbrauch wurde bestimmt durch einen Anstieg der 
Nachfrage nach leichtem und schwerem Heizöl um jeweils knapp 12 
Prozent. Der kühle Witterungsverlauf sowie offenbar Befürchtungen 
über weiter steigende Preise sorgten für eine Aufgabe der 
Kaufzurückhaltung und eine Aufstockung der Heizölvorräte. Auch beim 
Dieselkraftstoff gab es Zuwäche. Demgegenüber sank der Verbrauch an 
Otto- und Flugkraftstoffen. Auch bei den Produkten für die 
Grundstoff- und Chemieindustrie gab es überwiegend Rückgänge. 
Insgesamt lag der Mineralölverbrauch im ersten Halbjahr um 0,2 
Prozent unter dem des Vorjahreszeitraumes.
   Der Erdgasverbrauch profitierte vom vergleichsweise kühlen Wetter.
Vor allem die kalten Monate Februar und April sorgten für ein Plus 
beim Erdgasverbrauch für die Raumheizung. Demgegenüber ging der 
Erdgaseinsatz für die Strom- und Wärmeerzeugung in Kraftwerken 
zurück. Insgesamt legte der Erdgasverbrauch in der ersten 
Jahreshälfte leicht um 0,4 Prozent zu.
   Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich um über 3 Prozent. 
Während der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung 
durch zeitweise stärkere Auslastung im Vergleich zur schwächeren 
ersten Hälfte des Vorjahres kräftig um fast 8 Prozent anstieg, 
verminderten sich die Lieferungen an die Stahlindustrie um knapp 6 
Prozent. Der Verbrauch an Braunkohle stieg im Zuge der Inbetriebnahme
von zwei neuen Kraftwerken um knapp 7 Prozent. Im weiteren 
Jahresverlauf werden mehrere Altanlagen vom Netz gehen, so dass der 
Einsatz von Braunkohle zur Stromerzeugung wieder sinken wird. Die 
Kernenergie verringerte ihren Beitrag im Zuge des 
Ausstiegsbeschlusses im ersten Halbjahr um rund 18 Prozent.
   Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich insgesamt um über 9
Prozent. Die Windkraft konnte in den ersten sechs Monaten um 19 
Prozent zulegen. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es einen
Zuwachs um 25 Prozent. Die Fotovoltaik setzte ihren Aufwärtstrend 
fort und legte mit 47 Prozent besonders stark zu. Der Verbrauch an 
Biokraftstoffen verringerte sich dagegen um etwa 9 Prozent.
Pressekontakt:
Uwe Maaßen
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