Energieeffizienz-Kongress in Bremerhaven zeigt neue Wege auf

Bremen, November 2014. Für Bremerhavens Bürgermeister Michael Teiser steht fest, dass eine echte Zeitwende in Sachen ressourcenschonender Energieeinsatz stattgefunden hat. In seinem Grußwort zum vierten Energieeffizienz-Kongress unter dem Titel „Energie – Zukunft– Unternehmen“ in Bremerhaven hob er die hohe politische und wirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltung hervor. Rund 90 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich im Conference Center ATLANTIC Hotel SAIL City von Experten und Unternehmensvertretern praxisnah informieren zu lassen und mit ihnen zu diskutieren. Veranstalter des Kongresses waren die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens, die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven sowie die Handelskammer Bremen. Durch das Programm führte der TV-Journalist Werner D. Prill.

Dass sich Energieeffizienz auf die unternehmerische Produktivität auswirkt, verdeutlichte Frieder Frasch von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG AG. „Investoren interessieren sich vermehrt für den Energieverbrauch von Unternehmen und wollen wissen wie dieser gesenkt werden kann – die Betrachtung von nur finanziellen Kennzahlen reicht nicht mehr aus“, betonte er in seinem Vortrag. Wie Unternehmen den Brückenschlag zwischen Klimaschutz und langfristiger Kostensenkung schnell und effektiv realisieren können, erläuterte Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem, Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung der deutschen Bundesregierung. Gemeinsam mit Bernd Langer von der BEKS EnergieEffizienz GmbH beschrieb der Wissenschaftler die positiven Effekte von Energieeffizienz-Netzwerken. Er verdeutlichte, dass Unternehmen, die in solchen Netzwerken zusammengeschlossen sind, ihre Energieeffizienz doppelt so schnell steigern konnten wie der Durchschnitt der deutschen Industrie. Bernd Langer machte darauf aufmerksam, dass sich Unternehmen noch bis Februar 2015 für den Effizienztisch Bremerhaven anmelden können.

Gleich mehrfach betonten die Referenten den hohen Stellenwert der Mitarbeitereinbindung. Alexandra Bongardt von der B.A.U.M. Consult GmbH bezeichnete betrieblichen Klimaschutz als sozialen Umwälzungsprozess, bei dem die Angst vor Veränderung eine große Rolle spielt. Gelingt es die Mitarbeiter positiv einzubinden, so liege ihr Anteil bei bis zu 15 Prozent auf das jeweilige unternehmerische Klimaschutz- und Effizienzpotential bezogen. Markus Mettler von ebm-papst, einem international tätigen Hersteller von Ventilatoren und Motoren, wies auf die Wichtigkeit eines verzahnten Vorgehens hin. Er betonte, dass wirkungsvoller Umweltschutz in seinem Unternehmen die Einführung des umfassenden Konzeptes „Green Tech“, den persönlichen Einsatz der Beschäftigten und das Vorleben der Führungskräfte erforderte. Energieeffizienz sei zur Unternehmenskultur geworden: „Schon unsere Auszubildenden lernen als Energiescout selbstständig ein Projekt zu führen und wie wichtig Energieeffizienz im Unternehmen ist“, resümierte Mettler.

Dass es auch in der Region gute Beispiele für den intelligenten Einsatz von Energie gibt, machte Andreas Wencke von der Erich Nonne GmbH aus Loxstedt deutlich. Er berichtete den Teilnehmern, wie es seiner Firma durch den Bau einer neuen Lager- und Logistikhalle gelungen ist, komplett auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Stattdessen werden regenerative Energien wie Windkraft, Erdwärme und Solarenergie genutzt, so dass der Fachgroßhändler ohne externen Energieeinkauf auskommt.

„Der Kongress hat Mut gemacht – Unternehmen unterschiedlichster Größenordnung haben aufgezeigt, wie vielfältig die Umsetzungsmöglichkeiten für Energieeffizienz sind. Eine wichtige Erkenntnis ist außerdem, dass technische Lösungen und das Engagement der Mitarbeiter zusammenkommen müssen“, ist das Fazit der Veranstalter.

Weitere Informationen zum Kongress „Energie – Zukunft – Unternehmen“ sowie zu allen Referenten und beteiligten Unternehmen finden sich unter www.energieforum14.de.