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Unternehmen
Blaubeuren/Ulm (euro adhoc) – 29. Januar 2013 – Die centrotherm 
photovoltaics AG hat jetzt die entscheidende Hürde für die Sanierung 
und Rekapitalisierung des Unternehmens genommen: Gläubiger und 
Aktionäre haben heute bei dem vom Amtsgericht Ulm anberaumten 
Erörterungs- und Abstimmungstermin dem vorgelegten Insolvenzplan mit 
großer Mehrheit zugestimmt. Nach Bestätigung durch das Gericht und 
Erfüllung letzter formaler Bedingungen kann damit das 
Insolvenzverfahren in Kürze aufgehoben werden.
„Gläubiger und Aktionäre haben mit ihrer Entscheidung den Weg frei 
gemacht, damit centrotherm die Neuausrichtung erfolgreich abschließen
kann und wieder eine positive Zukunftsperspektive hat. Wenn wir den 
Plan wie vorgesehen umsetzen können, dann ist dies ein für Aktionäre,
Arbeitnehmer und Gläubiger gleichermaßen vorteilhaftes Ergebnis. Für 
die Aktionäre bleiben Millionenwerte, die Börsennotierung und 
Wertsteigerungspotenziale ihrer Anteile erhalten. Die Gläubiger haben
eine gute Chance, 100 Prozent ihrer Forderungen oder sogar mehr zu 
realisieren und schließlich können so auch alle derzeit rund 1.000 
Arbeitsplätze in der centrotherm Gruppe erhalten werden“, fasste 
Tobias Hoefer, der für den Insolvenzplan und die Sanierung in 
Eigenverwaltung zuständige Vorstand, das Ergebnis zusammen.
Hoefer hatte den rund 100 zum Abstimmungstermin im Ulmer „Haus der 
Begegnung“ erschienenen Gläubigern und Aktionären die wesentlichen 
Inhalte des Sanierungsplans erläutert. Dieser sieht vor, dass die 
Gesellschaft unter Beibehaltung der Börsennotierung fortgeführt und 
ihre Kapitalstruktur durch eine Umwandlung der Forderungen der 
ungesicherten Gläubiger in Aktien der Gesellschaft  gestärkt wird. 
Dazu treten die Gläubiger 70 Prozent ihrer unbedingt und ohne 
Beschränkung festgestellten Forderungen an eine unabhängige und 
weisungsfreie Verwaltungsgesellschaft ab. Diese wird die an sie 
abgetretenen Forderungen in die centrotherm photovoltaics AG 
einbringen und so Aktionärin der Schuldnerin werden. Die 
eingebrachten Insolvenzforderungen erlöschen, das heißt die 
centrotherm photovoltaics AG wird maßgeblich entschuldet. Als 
Gegenleistung für die Einbringung erwirbt die Verwaltungsgesellschaft
Aktien der Schuldnerin. Dies geschieht im Rahmen einer kombinierten 
Kapitalherabsetzung und -erhöhung.
Im ersten Schritt wird das Grundkapital der Gesellschaft durch 
Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von fünf zu eins um EUR 
16.929.904 auf EUR 4.232.476 herabgesetzt (Kapitalschnitt). In einem 
sich unmittelbar anschließenden Schritt folgt dann  im Wege einer 
Sachkapitalerhöhung durch die Einbringung der Gläubigerforderungen 
wieder eine Erhöhung des Grundkapitals auf EUR 21.162.380 (Debt to 
Equity-Swap).
Damit wird künftig die Verwaltungsgesellschaft sozusagen als 
Treuhänder für die Gläubiger 80 Prozent der Aktien der centrotherm 
photovoltaics AG halten, die restlichen 20 Prozent verbleiben den 
Altaktionären. Die Verwaltungsgesellschaft ist gegenüber den 
Insolvenzgläubigern verpflichtet, die Aktien bestmöglich zu verwerten
und aus dem Verwertungserlös zu befriedigen. Je nach erzieltem 
Verwertungserlös können die Insolvenzgläubiger so möglicherweise eine
Befriedigung von 100 Prozent ihrer ursprünglichen Insolvenzforderung 
oder sogar mehr erhalten.
„Gegenüber einer alternativen Abwicklung bietet der Insolvenzplan für
alle Verfahrensbeteiligten Vorteile. In jedem Fall wird kein 
Gläubiger und auch kein Aktionär schlechter gestellt, als er im Falle
der Verwertung des Vermögens in einer Regelabwicklung stünde“, 
betonte Hoefer.
Darüber hinaus gibt der Insolvenzplan eine Reihe von Regelungen vor, 
die eine erfolgreiche Umsetzung soweit wie möglich sicherstellen 
sollen. Dazu gehört, dass die Erfüllung des Insolvenzplans durch den 
gerichtlich bestellten Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann überwacht 
wird. Auch der Gläubigerausschuss besteht fort und überwacht 
insbesondere die Verwertung der Aktien durch die 
Verwaltungsgesellschaft.
„Ein Interessenausgleich, wie er mit diesem Plan erfolgt, ist 
beispielhaft für die Sanierung eines Unternehmens, wie sie der 
Gesetzgeber mit dem ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der 
Sanierung von Unternehmen) fördern wollte. Es ist damit innerhalb von
wenigen Monaten gelungen, einen weltweit tätigen, börsennotierten 
Konzern wieder fit für die Zukunft zu machen und dabei einen fairen 
Interessenausgleich zu schaffen“,  so die Einschätzung von Sachwalter
Prof. Dr. Martin Hörmann. „Das ist in dieser Größenordnung bislang in
Deutschland ein einzigartiger Präzedenzfall.“
„Das ist das Ergebnis der harten und engagierten Arbeit von 
Management und Mitarbeitern in den vergangenen Monaten seit 
Beantragung des Schutzschirmverfahrens im Juli 2012. Wir sind mit der
strategischen, strukturellen und operativen Neuausrichtung der 
centrotherm-Gruppe so sehr gut und besser vorangekommen, als dies 
unter den Umständen eines darniederliegenden Marktes für 
Photovoltaik-Produkte zu erwarten war“, hob der Vorstandsvorsitzende 
Jan von Schuckmann hervor. „Das Unternehmen ist mittelfristig sicher 
finanziert und damit ein verlässlicher Partner für Kunden sowie 
Lieferanten. In einem schwierigen Branchenumfeld haben wir unsere 
Hausaufgaben gemacht.“
Eine Mitwirkung der Mitarbeiter in der „neuen centrotherm“ wird 
künftig auch durch den vor wenigen Tagen mit Unterstützung des 
Vorstands konstituierten Betriebsrat gewährleistet. Die neue 
strategische Ausrichtung der centrotherm-Gruppe sieht eine 
Konzentration auf das Kerngeschäft Produktionstechnik für thermische 
Oberflächenprozesse in der Photovoltaikindustrie mit dem Fokus auf 
Solarzellen vor. Als zweites Standbein soll der Halbleiterbereich mit
einem langfristigen Umsatzpotenzial von 100-150 Mio. Euro weiter auf-
und ausgebaut werden. Hier verfügt die centrotherm bereits über eine 
etablierte Marktposition mit wettbewerbsfähigen Produkten.
Auch die Struktur der Gruppe konnte durch die Konzentration von 
Kompetenzen in der centrotherm photovoltaics AG am Standort 
Blaubeuren wesentlich schlanker, kostengünstiger und effektiver 
organisiert werden. „Wir sind in allen Bereichen schlagkräftiger 
geworden und haben damit sehr gute Voraussetzungen für den Neustart. 
Dabei ist die Kompetenz unserer Mitarbeiter unser wertvollstes Gut“, 
so von Schuckmann.
Auch die bereits angekündigten Veränderungen auf Vorstandsebene 
werden mit der Zustimmung zum Insolvenzplan Ende Januar wirksam. Dr. 
Dirk Stenkamp, bislang als COO der centrotherm photovoltaics AG für 
den Aufgabenbereich Operations und das Großprojekt Katar 
verantwortlich, wird das Unternehmen verlassen, um sich neuen 
beruflichen Herausforderungen zu widmen. Dr. Peter Fath sowie Dr. 
Thomas Riegler werden ebenfalls zum 31. Januar 2013 aus dem Vorstand 
der centrotherm photovoltaics AG ausscheiden. Der bisherige 
Technologievorstand Dr. Fath wird dem Unternehmen mit seiner 
Technologieexpertise und seinem exzellenten Netzwerk zu 
internationalen Forschungseinrichtungen in anderer Funktion verbunden
bleiben und unter anderem die Aktivitäten in der MENA-Region sowie 
die Vertragsverhandlungen im Großprojekt Algerien weiter unterstützen
und vorantreiben. Bis zum erfolgreichen Abschluss wichtiger 
Restrukturierungsprojekte wie beispielsweise die Vorbereitung des 
Debt-to-Equity-Swaps, die Geschäftsprozessoptimierung sowie die 
SAP-Einführung wird Dr. Riegler, bisher Finanzvorstand der 
centrotherm photovoltaics AG, das Unternehmen weiter als Berater 
begleiten.
Über centrotherm photovoltaics AG Die centrotherm photovoltaics AG 
mit Sitz in Blaubeuren ist ein weltweit führender Technologie- und 
Equipmentanbieter der Photovoltaikbranche. Das Unternehmen stattet 
namhafte Solarunternehmen und Branchen-Neueinsteiger mit 
schlüsselfertigen („Turnkey“) Produktionslinien und Einzelanlagen für
die Herstellung von Silizium, kristallinen Solarzellen und -modulen 
aus. Damit verfügt der Konzern über eine breite und fundierte 
Technologiebasis sowie Schlüsselequipment auf nahezu allen Stufen der
photovoltaischen Wertschöpfungskette. Die centrotherm photovoltaics 
AG ist derzeit im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse 
gelistet, wird jedoch zum 1. März in den General Standard des 
geregelten Marktes wechseln.
Rückfragehinweis:
Nathalie Albrecht
Manager Public and Investor Relations 
Tel: +49 7344 918-6304
E-Mail: nathalie.albrecht@centrotherm.de
Ende der Mitteilung                               euro adhoc
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Unternehmen: centrotherm photovoltaics AG
             Johannes-Schmid-Str. 8
             D-89143 Blaubeuren
Telefon:     +49 (0) 7344 91880
Email:       info@centrotherm.de
WWW:         http://www.centrotherm.de
Branche:     Energie
ISIN:        DE000A0JMMN2
Indizes:     Prime All Share, GEX, ÖkoDAX
Börsen:      Freiverkehr: Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart,
             Regulierter Markt/Prime Standard: Frankfurt
Sprache:    Deutsch
