– Deutschlandweit größter Praxistest zu Verbrauchstransparenz in 
     Gebäuden abgeschlossen
   – Durchschnittliche Einsparungen beim Heizungsverbrauch von 10 
     Prozent
   – Mehrheit der Mieter kann Nutzung weiterempfehlen
   Mieter, die monatlich Informationen zu ihrem Heizungsverbrauch 
erhalten, können diesen durchschnittlich um 10 Prozent senken. Das 
ist das zentrale Ergebnis des Modellvorhabens „Bewusst heizen, Kosten
sparen“ – des deutschlandweit größten Praxistests zur 
Verbrauchstransparenz in Gebäuden, den die Deutsche Energie-Agentur 
gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund
und dem Bundesbauministerium durchgeführt hat. Der Abschlussbericht 
wurde am 21. Februar an Staatssekretär Jochen Flasbarth vom 
Bundesbauministerium in Berlin übergeben.
   Gemeinsam mit ihren Partnern hat die dena in dem Pilotprojekt über
mehrere Jahre die Heizungsverbräuche von rund 1.000 Mieterhaushalten 
aus Essen, München und Berlin ausgewertet. Rund 200 Haushalte 
erhielten dabei regelmäßige Informationen über ihren Wärmeverbrauch 
via Webportal, App oder per Post.
   „Auch vermeintlich kleine Maßnahmen können einen wichtigen Beitrag
zum Gelingen der Energiewende und zur Erreichung unserer 
Klimaschutzziele leisten“, sagte Staatssekretär Flasbarth bei der 
Übergabe des Berichts. „Das Projekt zeigt uns zugleich, dass 
klimaschonendes Verhalten ein Lernprozess ist, dessen Basis mehr 
Wissen und Verbrauchstransparenz sind.“
   „Die Verbrauchsinformation wirkt bei den meisten Mietern“, so 
dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann. „Sie kann damit eine wichtige 
Basis dafür sein, dass Mieter Verbrauch und Kosten im Griff behalten 
können.“
Das ganze Haus profitiert von Verbrauchsinformation
   1. Ein Blick auf die ausgewerteten Mieterhaushalte zeigt: 
Monatliche Verbrauchsinformationen helfen Mietern, Wärme einzusparen.
Die Einsparungen werden mehrheitlich im ersten Jahr der Anwendung 
erreicht und werden danach weitgehend gehalten. Entsprechend können 
rund 90 Prozent der Mieter die Nutzung der Verbrauchsinformation 
empfehlen.
   2. Nicht nur die rund 200 Mieter, die Verbrauchsinformationen über
Webportal, App oder Post erhalten, profitieren davon, sondern die 
Gesamtheit der Hausbewohner: In den Gebäuden der Modellregionen sank 
der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 8 Prozent. Denn durch den 
verstärkten Austausch in den Mietshäusern und durch die 
Sensibilisierung aller Mieter im Rahmen des Projekts profitierten 
auch die Nachbarn der teilnehmenden Mieter indirekt von den 
Informationen. Demgegenüber steht ein nur um 2 Prozent sinkender 
Verbrauch im deutschen Mehrfamilienhausbestand außerhalb der 
Modellregionen.
   3. Bei der Verbrauchsentwicklung gibt es eine Bandbreite von 
zweistelligen Einsparungen bis hin zu Mehrverbräuchen in den 
untersuchten Mehrfamilienhäusern. Nicht jeder Mieter konnte also eine
Einsparung erzielen. Technische Hintergründe für diese Entwicklung 
konnten ausgeschlossen werden. Hier gibt es weiteren 
Untersuchungsbedarf, um mehr darüber zu erfahren, warum diese 
Unterschiede auftreten und welche zusätzlichen Einflüsse es für das 
Verbrauchsverhalten gibt. Im Rahmen der Mieterbefragungen zeigte 
sich, dass sozio-ökonomische Faktoren wie das Alter oder das 
Einkommen dabei eine wichtige Rolle spielen können.
Wirtschaftlichkeit der Verbrauchsinformation
   Ab einer Wärmeeinsparung von drei Prozent pro Jahr rechnet sich 
die monatliche Verbrauchsinformation für Mieterhaushalte, die mit 
Funktechnik ausgestattet sind und das Webportal nutzen, wenn man die 
aktuellen Energiepreise und die von ista veranschlagten Kosten von 
durchschnittlich etwa 20 Euro pro Jahr und Haushalt zugrunde legt. 
Reduziert der Mieter seinen Heizungsverbrauch stärker, bleibt ein 
Gewinn für die Haushaltskasse im niedrigen zweistelligen Bereich. 
Muss zunächst auf Funk-Messtechnik umgerüstet werden, müsste ein 
Mieter zwischen fünf und sechs Prozent seines Verbrauchs einsparen. 
Im Modellprojekt, in dem die Mieter die Information kostenlos 
erhielten, konnten die meisten Mieter Einsparungen von mehr als 3 
Prozent erzielen.
Datenschutz in der Praxis
   Im Austausch mit den Mietern konnten keine datenschutzrechtlichen 
Bedenken festgestellt werden. Allerdings gibt es noch 
Optimierungspotenzial, um die Nutzung der Verbrauchsinformation zu 
vereinfachen, da beispielsweise mit jedem Mieter einzeln eine 
schriftliche Datenschutzerklärung abgeschlossen werden muss. Hierfür 
gilt es praxistauglichere Lösungen im Dialog mit Wohnungswirtschaft 
und Mieterbund zu finden, die zugleich die Datensouveränität der 
Mieter gewährleisten.
   Pressestatements der Projektpartner, eine Management Summary und 
der Abschlussbericht in ganzer Länge sowie weitere Informationen zum 
Modellvorhaben stehen unter www.bewusst-heizen.de/presse zur 
Verfügung.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Christian Müller, 
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-774, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail: 
mueller@dena.de, Internet: www.dena.de
Original-Content von: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), übermittelt durch news aktuell
