Das Schweizer Unternehmen AVA-CO2 ist für den GCCA-Award prämiert
Bioenergie Mittwoch, Oktober 23rd, 2013Eine hochkarätige, internationale Jury aus Investoren und Vertretern aus Forschung und Industrie wählt den Sieger aus weltweit über 160 Cleantech Firmen in 10 unterschiedlichen Kategorien – dabei sind Forschungsergebnisse und technische Fortschritte in der „sauberen“ Energiegewinnung durch Sonne, Wind, Wasser und Biomasse ausschlaggebend. AVA-CO2 ist mit weiteren 20 Unternehmen in der Kategorie „Bioenergie“ nominiert. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass AVA-CO2 dieses Jahr den Sieg im Bereich Bioenergie davontragen wird“, sagt Thomas M. Kläusli, Chief Marketing Officer der AVA-CO2. „Mit unseren weltweit ersten HTC-Anlagen sowohl eine im industriellen als auch eine im industriell-kommerziellen Maßstab gelten wir als Pionier und zugleich führender Lösungsanbieter, wenn es um die Umwandlung von Klärschlamm geht.“ Bei der Jury jedenfalls hat die technische und vor allem innovative Vielfalt für grosses Interesse gesorgt und zur Nominierung der Schweizer geführt.
Was macht AVA-CO2 so besonders?
Die innovative Technologie der Hydrothermalen Carbonisierung (HTC) bietet gegenüber herkömmli-chen Technologien grosse Vorteile. Dabei können Klärschlamm wie auch andere Biomasseabfälle zum Einsatz kommen. Ein absoluter Mehrwert für Unternehmen, die für die Entsorgung sonst teuer bezahlen müssten. Die im Umwandlungsprozess entstehende CO2-neutrale Biokohle „AVA cleancoal“ kann wiederum in bestehende Feuerungsanlagen eingesetzt werden. Sie ist ein lagerbarer und trans-portfähiger Energieträger. Im Unterschied zu Photovoltaik- und Windanlagen, wird weder Wind noch Sonne benötigt. Die HTC-Anlagen sind grundlastfähig. Also auch wenn das Wetter nicht mitspielt, kann mit der HTC-Kohle Tag und Nacht Energie erzeugt werden. Dazu weist der HTC-Prozess eine hervorragende Energiebilanz auf. Aber auch andere sehr aktuelle Aspekte wie z.B. die Phosphor-Rückgewinnung bei der Verarbeitung von Klärschlamm werden über die AVA-CO2
HTC-Technologie abgedeckt. Zudem hat vor kurzem die Kläranlage Oftringen in der Schweiz einen Planungsauftrag für den Bau einer HTC-Anlage erteilt.
Hydrothermale Carbonisierung (HTC)
Das HTC-Verfahren spaltet unter Hitze und Druck Wasser aus den Kohlenstoffverbindungen der
Biomasse ab und wandelt den Kohlenstoff innerhalb weniger Stunden in hochwertige CO2-neutrale
Biokohle um. Dazu wird die Biomasse in Druckbehältern auf rund 220o Celsius erhitzt. Die
Hydrothermale Carbonisierung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass auch pflanzliche Bio-masse mit hohem Wassergehalt verarbeitet werden kann. Das AVA-CO2 HTC-Verfahren ist sehr robust und nutzt über 90% des in der Biomasse vorhandenen Kohlenstoffes. Als Endprodukt entsteht hochwertige CO2-neutrale AVA cleancoal. Dank der Stabilität und hohen Energiedichte kann diese Biokohle problemlos gelagert und effizient transportiert wer-den. Alternativ kann mit dem HTC-Verfahren auch AVA biochar erzeugt werden, ein Humus-ähnliches Produkt, das zur landwirtschaftlichen Bodenverbesserung und zur CO2-Speicherung eingesetzt wird. Das Verfahren zur Hydrothermalen Carbonisierung wurde 1913 durch Friedrich Bergius erforscht. 1931 erhielt er den Nobelpreis in Chemie.
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