Auf den Fang und Verkauf von Kabeljau 
aus bisher eisbedeckten Gewässern der norwegischen Arktis verzichten 
ab heute Anbieter wie Iglo und McDonald–s sowie einige der 
weltgrößten Fischereiunternehmen. Sie haben eine von Greenpeace 
geforderte Selbstverpflichtung unterschrieben. Diese gilt für ein 
Gebiet in der nördlichen Barentssee, das in etwa doppelt so groß ist 
wie Frankreich. „Das ist ein beispielloser Schritt und 
außergewöhnlicher Erfolg, um ein großes Meeresgebiet in der Arktis zu
schützen“, sagt Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace. „Die 
norwegische Regierung hat bislang beim Schutz dieser Gewässer 
versagt. Sie muss jetzt zur Industrie aufschließen und das Gebiet 
permanent unter rechtlichen Schutz stellen.“ Zur Vereinbarung: 
http://bit.ly/25kWx34
   Derzeit sind Meeresgebiete, die bisher durch Meereis bedeckt 
waren, nicht gesetzlich geschützt. Eine im März vorgestellte 
Greenpeace-Untersuchung zeigt, dass industrielle Fischereiflotten mit
Grundschleppnetzen immer weiter in abgelegene Gebiete der nördlichen 
Barentssee vordringen, je weiter das Meereis abschmilzt. Die Gewässer
rund um die Inselgruppe Spitzbergen beheimaten Kaltwasserkorallen, 
Walarten wie Belugas, Finn- und Grönlandwale, Eisbären, Walrösser und
einige der weltweit größten Kolonien von Seevögeln wie etwa 
Papageitaucher und Lummen. Durch den Kabeljau-Fang mit schweren 
Grundschleppnetzen wird der Meeresboden stark geschädigt – mit 
gravierenden Konsequenzen für das ganze Ökosystem.
   Vom Fang bis auf den Teller: keine Arktis-Zerstörung durch 
Kabeljau-Fischerei
   Erstmals schränkt die Fischereiindustrie mit dieser Verpflichtung 
freiwillig ihre Aktivitäten in der Arktis ein. Unterzeichnet haben 
sowohl Fiskebåt, die Vereinigung der gesamten norwegischen 
Hochsee-Fischereiflotte, wie auch die Karat Group, einer der größten 
Fischereikonzerne Russlands. Fangflotten, die dennoch ihre 
Kabeljau-Fischerei in diese Gebiete ausdehnen, werden in Zukunft den 
Fang nicht mehr an die großen Fischverarbeiter und Endabnehmer 
verkaufen können. Dafür sorgt die Zusage großer Verarbeiter wie Iglo,
Bird–s Eye, Findus, Young–s Seafood, Icelandic Seachill und Espersen 
– dem größten Verwerter von gefrorenem Fisch in Europa. Auch die 
weltweit drittgrößte Handelskette Tesco und die Fast-Food-Kette 
McDonald–s schließen sich neben anderen der Verpflichtung an.
   Etwa 70 Prozent des weltweit verkauften Atlantischen Kabeljaus 
stammt aus der Barentssee. Die Industrie muss die Vereinbarung nun 
implementieren. „Greenpeace wird selbstverständlich die Umsetzung in 
Verhandlungen begleiten und überwachen“, so Beumer.
   Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Larissa Beumer 
unter Tel. 0171-1287207 oder Pressesprecherin Antje Rudolph unter 
Tel. 0151-42261551. Foto- und Kartenmaterial erhalten Sie unter 
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industriellen Fischerei: http://bit.ly/1TRioHq
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