Verband beantwortet zentrale Fragen zur aktuellen 
Debatte um den heimischen Rohstoff Nummer eins
   Holz ist stark gefragt. Der vielseitige Rohstoff wird nicht nur 
als Bau- oder Werkstoff, sondern immer häufiger auch zur Erzeugung 
von Wärme genutzt: Die Menge des Energieholzes hat sich in den 
zurückliegenden zehn Jahren verdreifacht . Auch aus diesem Grund 
wurde über das Thema Holz in den vergangenen Tagen kontrovers 
diskutiert – und wild spekuliert. Die AGDW – Die Waldeigentümer sorgt
für Klarheit: Als Experte für den heimischen Rohstoff beantwortet 
Michael Rolland, Geschäftsführer der AGDW, die wichtigsten Fragen zur
aktuellen Debatte:
Welche Rolle spielt Holz bei der Energiewende?
   Michael Rolland: „Holz kommt bei der Energiewende eine 
entscheidende Rolle zu. Schon heute stammen rund 70 Prozent der 
erneuerbaren Energien aus Biomasse, davon die Hälfte aus fester 
Biomasse, also Holz. Als nachwachsender und CO2-neutraler Rohstoff 
ist er die umweltfreundliche Alternative zu endlichen Rohstoffen wie 
Öl. Das erkennen immer mehr Menschen und heizen deshalb mit Holz: 
Etwa 15 Millionen Haushalte sind es mittlerweile in Deutschland. Ein 
weiterer Beleg, dass Holz als Heizmaterial im Trend liegt: Im 
vergangenen Jahr wurden hierzulande 25.000 neue Pellet-Heizungen 
eingebaut. Außerdem gibt es über 14 Millionen Scheitholz-Heizungen. 
Das sind gute Nachrichten für das Gelingen der Energiewende. Hinzu 
kommt: Wissenschaftler des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI)
haben berechnet, dass die Deutschen durch die Verwendung des Bau- und
Werkstoffs Holz im vergangenen Jahr rund 75 Millionen Tonnen CO2 
einsparten. Durch die energetische Verwertung kamen weitere 30 
Millionen Tonnen hinzu. Insgesamt entsprechen diese Einsparungen in 
einer Gesamthöhe von 105 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr 13 
Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in der Bundesrepublik.“
   Die Nachfrage nach Holz steigt weiter. Wird dadurch schon bald das
Holz knapp?
   Michael Rolland: „Zwar steigt die Nachfrage. Es gibt aber dennoch 
keinen generellen Engpass bei der Versorgung mit Holz. Deutschland 
besitzt derzeit den größten Holzvorrat in Europa – um mehr als eine 
Million Hektar hat die Waldfläche in den vergangenen vier Jahrzehnten
zugenommen. In Anbetracht dieser Fakten ist die Sorge, dass der 
Rohstoff knapp wird, zunächst einmal unbegründet. Sollte es lokal 
dennoch einmal zu Engpässen kommen, besteht die Möglichkeit, dass 
Holzlieferanten aus dem Umland einspringen.“
   Welche Folgen hat der wachsende Holzbedarf für die Wälder – werden
diese jetzt rücksichtslos abgeholzt?
   Michael Rolland: „Das wird nicht passieren. In deutschen Wäldern 
gilt seit 300 Jahren das strenge Prinzip der Nachhaltigkeit. Dieser 
Begriff wurde Anfang des 18. Jahrhunderts vom Oberberghauptmann Carl 
von Carlowitz erfunden und bedeutet, dass aus dem Wald nur soviel 
Holz entnommen wird, wie nachwächst. Dieser Grundsatz bleibt 
bestehen, auch wenn der Bedarf wächst. Die derzeitige Debatte um eine
angebliche akute Holzknappheit zeigt: Es muss jetzt geklärt werden, 
wie die vorhandene Menge effizient genutzt werden kann und wie die 
Rahmenbedingungen verbessert werden können, dass künftig das 
Holzangebot aus Deutschland unter Berücksichtigung der 
Nachhaltigkeitskriterien weiter ausgebaut werden kann. Diesen Bedarf 
können wir nur weiter bedienen, wenn auch künftig der Wald in 
Deutschland von seinen Eigentümern auf der ganzen Fläche 
eigenverantwortlich nachhaltig bewirtschaftet wird.“
   Werden die Preise durch die wachsende Nachfrage in 
Rekordgeschwindigkeit steigen – wie beim Öl?
   Michael Rolland: „Auf diese Frage lässt sich keine 
allgemeingültige Antwort geben. Fest steht: Sowohl endliche als auch 
nachwachsende Rohstoffe sind in unserer globalen 
Industriegesellschaft knappe Güter. Wächst die Nachfrage bei 
gleichbleibendem Angebot, steigen auch die Preise. Auch zum 
derzeitigen Preis ist Holz nach wie vor attraktiv – gerade wenn man 
neben den ökologischen Vorteilen auch die Preise im Vergleich zu 
anderen Bau- und Rohstoffen bedenkt. Außerdem lässt sich Holz sicher 
lagern.“
Sind wir schon in Kürze stärker auf Importe angewiesen?
   Michael Rolland: „Bevor man über eine Ausdehnung der Importe 
nachdenkt, sollte man zunächst das vorhandene heimische Potenzial 
optimal nutzen: Hierzu gehört auch die Mobilisierung von Reserven und
die nachhaltige Intensivierung der Produktion unter strikter 
Einhaltung des Nachhaltigkeitsgrundsatzes! Denn Import ist immer nur 
die zweitbeste Lösung. Das hat verschiedene Gründe: Heimisches Holz 
zu verwenden ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die 
heimische Wirtschaft und tausende Arbeitsplätze in regionalen, 
mittelständischen Unternehmen. Allein in Deutschland sind in der 
Forst- und Holzwirtschaft rund 1,2 Millionen Menschen beschäftigt. 
Grundsätzlich ist es umweltfreundlicher, heimisches Holz zu 
verwenden, anstatt Holz aus Regionen nach Deutschland zu bringen, die
tausende Kilometer entfernt sind. Beim Import steigt die 
Wahrscheinlichkeit, dass das Holz aus Regionen stammt, in denen 
weniger strenge oder keine Nachhaltigkeitskriterien gelten. Intensive
Nutzung von heimischem, nachhaltigem Holz ist der beste Schutz gegen 
weiteren Raubbau in anderen Regionen der Welt!“
Hintergrundinformationen:
   AGDW – Die Waldeigentümer vertritt als Dachverband für 13 
Landesverbände die Interessen der über zwei Millionen privaten und 
körperschaftlichen Waldbesitzer in Deutschland. Unser Denken und 
Handeln orientiert sich stets an den drei Säulen der Nachhaltigkeit: 
Ökonomie, Ökologie und Soziales. In diesem Sinne sehen wir in der 
verantwortungsvollen Nutzung des Waldes die Grundlage für dessen 
Schutz und Sicherung als Lebens- und Wirtschaftsraum. Der Verband ist
Mitglied im Zentralverband der Europäischen Waldbesitzer (CEPF).
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Matthias Graf von der Schulenburg 
Referent für Kommunikation und Medien
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