Bestseller-Autor Peter Wohlleben greift im neuen 
stern die Arbeit der deutschen Förster an: „Die steigenden 
Temperaturen legen Schwächen im System offen“, schreibt Wohlleben in 
seinem Beitrag für die neue Ausgabe des Hamburger Magazins, die am 
Donnerstag erscheint. Wohlleben – selbst Förster – stellt darin fest,
dass die deutschen Wälder unter dem Klimawandel leiden und die 
Förster die Probleme verschärfen.
   Dass die deutschen Wälder so ramponiert sind, ist laut Wohlleben 
vor allem das Ergebnis einer rücksichtslosen Forstwirtschaft, die den
Wald seit Jahrzehnten als Rohstoffquelle ausbeutet, statt das 
kostbare Ökosystem für kommende Generationen zu schützen. Dieses 
Vorgehen führe dazu, dass sich unsere grünen Lungen eben nicht mehr 
gegen Wetterextreme und Insektenplagen wehren können, die als Folge 
des Klimawandels häufiger als früher auftreten.
   „Ist dies das Ende der Natur in Mitteleuropa, wie wir sie gekannt 
haben? Ich denke nicht“, schreibt Wohlleben in der Titelgeschichte 
der neuen stern-Ausgabe. Stattdessen hoffe er, dass „die Hitzewellen 
in diesem und letztem Jahr das längst überfällige Ende der 
konventionellen Forstwirtschaft einläuten. Diese machte aus Wäldern 
Forste, anfällige Kunstgebilde, die dem beginnenden Klimawandel kaum 
noch gewachsen sind.“
   Wohlleben führt in seinem Beitrag weitere Versäumnisse und Fehler 
der deutschen Forstwirtschaft aus – von der gezielten Beseitigung von
Laubbäumen in den 1970er Jahren über den Einsatz von Erntemaschinen 
bis hin zur Pflanzung von Bäumen, die in Deutschland nicht heimisch 
sind. „Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt 
vor dem Waldsterben 2.0. Die Förster stimmen ein und fordern einen 
–Umbau– der Wälder zu mehr Natürlichkeit. Statt die eigenen Fehler 
einzugestehen, gründeten einige zusammen mit Waldbesitzern die 
Bewegung –Foresters for Future– und versuchten sich damit, bei den 
protestierenden Jugendlichen einzureihen. Damit treten die Förster 
als Opfer auf, doch wer soll dann der Täter sein?“, schreibt 
Wohlleben.
   Peter Wohlleben berichtet im stern aber auch von den erstaunlichen
Kräften zur Selbstheilung, die Bäume besitzen. Denn Wälder, die sich 
selbst überlassen bleiben, sind intakt und haben ein enormes 
Potenzial, CO2 dauerhaft zu speichern und so das Klima zu schützen. 
„Die aufgezählten Ursachen der derzeitigen Waldmisere, so 
deprimierend sie sich lesen, sind streng genommen ein Grund zu neuer 
Hoffnung. Denn der Klimawandel zeigt nur auf, dass viele Bäume bisher
in einer Art –Massenbaumhaltung– dahinvegetieren. Echter Wald 
hingegen sollte mit der aktuellen Erwärmung noch zurechtkommen. Das 
darf nicht als Freibrief verstanden werden. Die Entwicklung ist 
dramatisch und wird ohne eine drastische Reduzierung der 
Treibhausgase ein schlechtes Ende nehmen. Doch wir alle starren viel 
zu sehr auf das CO2 und vergessen dabei, dass die Natur sich 
eigentlich gut gegen die Erwärmung wehren kann“, schreibt Wohlleben 
im stern. Das Beste, was der Mensch tun kann, damit aus öden 
Fichtenplantagen wieder lebendige Urwälder werden, ist: nichts tun. 
Wohlleben: „Helfen wir doch dem Wald, indem wir uns nicht 
einmischen.“
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