Umweltbundesamt veröffentlicht nationale 
Klimabilanz für 2018 – Rückgang der Treibhausgase mehrheitlich dank 
der milden Witterung – Emissionen im Verkehr leicht rückgängig – 
Klimaziele 2020 rücken aufgrund tatenloser Politik in weite Ferne – 
Minister Scheuer hält schützende Hand über Automobilindustrie und 
verhindert wirksamen Klimaschutz im Verkehr
   Für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verdeutlicht die heute von 
Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) 
veröffentlichte vorläufige Klimabilanz für 2018 die Dringlichkeit 
eines starken Klimaschutzgesetzes mit ambitionierten 
CO2-Minderungszielen für alle Sektoren. Die von BMU und UBA 
genannten, gegenüber 2017 geringeren Treibhausgas-Emissionen in 2018,
sind aus Sicht der DUH nicht auf politisches Handeln zurückzuführen, 
sondern vor allem auf den Hitzesommer 2018. Deutschland ist noch 
immer weit davon entfernt, die Klimaziele für das Jahr 2020 zu 
erreichen. Das neu eingerichtete Klimakabinett der Bundesregierung 
ist deshalb aufgefordert, kurzfristig wirkungsvolle Maßnahmen in den 
Bereichen Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Energiewirtschaft auf 
den Weg zu bringen.
   Dazu Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: 
„Mit dem Hitzesommer 2018 sind wir Zeuge des Klimawandels geworden – 
das lässt die Klimabilanz Deutschlands schöner aussehen als sie ist. 
Die milde Witterung im gesamten Jahr hat dazu geführt, dass deutlich 
weniger geheizt wurde, der Absatz von Heizöl ist gesunken. Sich jetzt
auf der scheinbar schönen Bilanz auszuruhen, wäre fatal. Was wir 
heute verschleppen, kommt uns später teuer zu stehen. Kanzlerin 
Angela Merkel muss dafür sorgen, dass das Klimaschutzgesetz von 
Umweltministerin Svenja Schulze so schnell wie möglich kommt und die 
unionsgeführten Ressorts Verkehr, Bauen, Wirtschaft und 
Landwirtschaft im Klimakabinett ihre Beiträge zur Erreichung der 
Klimaziele für ihre Sektoren liefern.“
   Die Treibhausgas-Bilanz verdeutlicht aufs Neue den dringenden 
Handlungsbedarf im Verkehrssektor. Der nur geringe Rückgang der 
Emissionen ist nicht ausreichend, um der großen Bedeutung dieses 
Sektors für den Klimaschutz gerecht zu werden. Aus Sicht der DUH ist 
die kurzfristige Verabschiedung von wirksamen Klimaschutzmaßnahmen 
erforderlich – leider sind die bisherigen Vorschläge von Minister 
Scheuer völlig unzureichend.
   Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH: „Die 
Verkehrskommission von Minister Scheuer hat kein brauchbares Konzept 
geliefert, das zur Einhaltung der Klimaschutzziele 2030 hinreichend 
wäre. Dafür hat er selbst gesorgt, indem er ausschließlich die 
Interessen der Automobilhersteller verfolgt. Ein Wandel hin zu 
emissionsärmeren Antrieben, wie Teile der Branche ihn auf Druck 
internationaler Entwicklungen ankündigten, wird so nicht zustande 
kommen. Gleiches gilt für die Verkehrswende, die immer lauter und 
nicht nur an Freitagen eingefordert wird. Es lohnt vermutlich nicht, 
erneut an Scheuers Einsicht zu appellieren. Stattdessen muss endlich 
die Bundeskanzlerin Verantwortung übernehmen. Nicht nur für die 
Schüler, auch für Menschen, die mobil bleiben müssen und wollen und 
die weiterhin im Sektor beschäftigt bleiben wollen.“
Hintergrund:
   Laut vorläufiger UBA-Bilanz sind die gesamten 
Treibhausgas-Emissionen in Deutschland in 2018 gegenüber 2017 um 4,2 
Prozent oder um rd. 38 Millionen Tonnen auf 868,7 Millionen Tonnen 
gesunken. Um das Klimaziel 2020 zu erreichen, müssten sie noch um 
weitere 120 Millionen Tonnen reduziert werden. Die Bilanz der 
einzelnen Sektoren für 2018 ist unterschiedlich. In den Haushalten 
sind die Emissionen um 15 Millionen Tonnen gesunken. Ursache ist ein 
geringerer Heizölverbrauch wegen höherer Temperaturen. Auch in der 
Energieerzeugung sind die Emissionen um 14 Millionen Tonnen gefallen.
Dies ist auf ohnehin geplante Kraftwerksstilllegungen sowie eine 
besonders hohe Solarstromproduktion durch die erhöhte 
Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Im Verkehr sind die Emissionen mit
163 Millionen Tonnen (Vorjahr: 168,0 Millionen Tonnen) nur 
leichtgefallen.
Pressekontakt:
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 4334014, zerger@duh.de 
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung
030 2400867-72, saar@duh.de 
DUH-Pressestelle
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
