Sperrfrist: 26.02.2019 18:00
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   – Rahmenbedingungen für Schlüsseltechnologie der Energiewende 
     verbessern und Investitionsbereitschaft erhöhen
   Schon heute kann die Blockchain-Technologie in vielen Bereichen 
der Energiewirtschaft Mehrwert für Unternehmen und Verbraucher 
bieten, so ein Ergebnis der Studie „Blockchain in der integrierten 
Energiewende“ der Deutschen Energie-Agentur (dena). Sie untersucht 
den Beitrag der Blockchain zur Energiewende anhand elf konkreter 
Anwendungsfälle aus den energiewirtschaftlichen Kernbereichen Asset 
Management, Datenmanagement, Marktkommunikation, Stromhandel und 
Finanzierung. Dabei bezieht sie das Know-how von 16 
Partnerunternehmen, zwei unabhängigen Gutachtern und neun Beratern 
aus Wissenschaft und Wirtschaft ein.
   Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Unsere 
Studie zeigt, dass die Blockchain besonders dann nützlich werden 
kann, wenn sie existierende Protokolle zum digitalen 
Informationsaustausch ergänzt. Sie verdeutlicht aber auch, dass für 
jede Anwendung eine Einzelfallanalyse erforderlich ist. Damit sich 
die Kerntechnologie weiterentwickeln und ihr Einsatz in der 
Energiewirtschaft ausgeweitet werden kann, müssen Politik und 
Wirtschaft dem Thema eindeutig mehr Aufmerksamkeit schenken.“
   Wichtig ist dabei vor allem, neueste energiewirtschaftliche 
Untersuchungsergebnisse auch in der geplanten Blockchain-Strategie 
der Bundesregierung, die für diesen Sommer angekündigt ist, zu 
berücksichtigen. Ebenso erforderlich ist die stärkere Förderung einer
breit angelegten, realen und marktnahen Erprobung im Energiesektor 
sowie die Erforschung von Akzeptanzeffekten, die durch den Einsatz 
der Blockchain auch für die Energiewende erzielt werden können.
   Wirtschaftliche, technologische und regulatorische Einschätzungen 
bestimmen den Erfolg
   Die Studie zeigt, dass der Einsatz von Blockchain in einzelnen 
untersuchten Anwendungsfeldern unter wirtschaftlichen, 
technologischen und regulatorischen Gesichtspunkten einen Mehrwert 
für Unternehmen darstellt, wenngleich diese Dimensionen immer separat
bewertet und gegeneinander abgewogen werden müssen: Denn auch wenn 
ihr Einsatz in einem speziellen Anwendungsfall beispielsweise 
technisch bereits sehr reif ist, so können energie- oder 
datenrechtliche Hürden den betriebswirtschaftlichen Nutzen 
verringern.
   Im Untersuchungsfeld Wirtschaftlichkeit zeigt die Studie das 
Potenzial der Technologie, über Automatisierungseffekte und 
Prozessoptimierungen zur Senkung von Betriebskosten beizutragen und 
auf Basis eines gesteuerten Informationsmanagements Zusatznutzen zu 
generieren. Anwendungsbereiche, in denen ein besonders hoher 
ökonomischer Nutzen des Blockchain-Einsatzes erwartet wird, sind 
unter anderem die Zertifizierung von Herkunftsnachweisen, die 
Anmeldung von Anlagen im Marktstammregister und 
Energiedienstleistungen für Gebäude und Industrieprozesse.
   Bei der Beurteilung der technologischen Eignung von Blockchain in 
den energiewirtschaftlichen Anwendungsfeldern ragen derzeit unter 
anderem die Energiedienstleistungen für Gebäude und 
Industrieprozesse, der Peer-to-Peer-Handel und Mieterstrom hervor. 
Generell befindet sich die Technologie noch in der Entwicklungsphase 
hin zur technischen Reife. Es wird aber mit Hochdruck an der 
Verbesserung der Schnittstellen und der Entwicklung erster Standards 
gearbeitet, was die Skalierungsfähigkeit positiv beeinflussen wird.
   Im regulatorischen Assessment der Anwendungsfälle zeigt die 
Studie, dass der Blockchain-Einsatz im Energiebereich im Rahmen des 
Energierechts prinzipiell möglich ist, aber eine Einzelfallbewertung 
zwingend erforderlich macht. Einflussfaktoren der Anwendung sind 
unter anderem das Datenschutz- und Datensicherheitsrecht sowie das 
Energierecht. Anwendungsfelder mit vergleichsweise hohen 
regulatorischen Herausforderungen sind die Zertifizierung von 
Herkunftsnachweisen und die Anmeldung von Anlagen im 
Marktstammdatenregister.
Für Unternehmen ein guter Zeitpunkt zum Einstieg
   Für Unternehmen der Energiewirtschaft, die erste Erfahrung mit der
Blockchain sammeln oder Pilotprojekte starten wollen, ist jetzt ein 
guter Zeitpunkt. Auch der strategische Nutzen für Unternehmen steigt:
Neben dem Initiatorvorteil am Markt können sich in einzelnen Fällen 
aus der Blockchain-Erprobung Synergieeffekte für die 
inhouse-Entwicklung anderer innovativer Digitalprodukte und 
-dienstleistungen ergeben. Beim Einstieg in die Technologie hilft 
Unternehmen eine Checkliste, die in der Studie enthalten ist.
   Für Philipp Richard, Teamleiter für Digitalisierung und 
Projektleiter der Blockchain-Studie, werden sich die Vorzüge der 
Technologie – Transparenz, Vertrauensfunktion, Sicherheit und 
Datenhoheit – für das Energiesystem in den kommenden Jahren weiter 
verstärken: „Die Blockchain steht am Anfang ihrer Lernkurve. 
Technologische Weiterentwicklungen in den nächsten ein bis zwei 
Jahren werden die Transaktionsgeschwindigkeit der Blockchain erhöhen,
ihre Interoperabilität und Anwendbarkeit verbessern, 
Energieverbräuche senken und so die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Es 
ist ihr zuzutrauen, in den kommenden Jahren Aufgaben zu unterstützen,
die weit über die bisher bekannten Anwendungsfälle hinausgehen.“
Die dena-Blockchain-Studie
   Die Studie analysiert Anwendungsfälle für Blockchain im 
Energiesystem unter anderem hinsichtlich technologischer Reife, 
Wettbewerbssituation mit anderen Digitaltechnologien, betriebs- und 
volkswirtschaftlichem Nutzen, strategischem Mehrwert und 
regulatorischem Umfeld. Daraus wurden Handlungsempfehlungen für 
Politik, Energiewirtschaft und Blockchain-Szene abgeleitet.
   Die Studie wurde gemeinsam mit folgenden Partnern realisiert: 
Alliander, BKW, cronos Unternehmensberatung, DKB, EnBW Energie 
Baden-Württemberg, EWE NETZ, General Electric, items, ista 
International, Mainova, Netz Lübeck, Pfalzwerke, Rheinische 
NETZGesellschaft, Siemens, Stadtwerke Leipzig, VERBUND.
   Fachgutachter sind Prof. Dr. Jens Strüker, Geschäftsführer am 
Institut für Energiewirtschaft (INEWI) der Hochschule Fresenius, für 
den ökonomischen und technologischen Part sowie Dr. Ludwig Einhellig,
Senior Manager & Head of Smart Grid bei Deloitte, für den 
regulatorischen Teil.
   Die Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“ und 
weitere Informationen zum Thema sind online verfügbar unter 
www.dena.de/blockchain-studie.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Phillip Prein, Chausseestraße 
128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 66 777-641 Fax: +49 (0)30 66 777-699, E-Mail: 
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