BERLIN Der Chemiekonzern Bayer verkauft das 
Pestizid Glyphosat, das laut Krebsforschungsagentur der 
Weltgesundheitsorganisation wahrscheinlich Krebs verursacht – und er 
verkauft ein Medikament, um diesen Krebs zu heilen. Das berichtet die
Tageszeitung „taz“ (Mittwochsausgabe).
   Glyphosat ist das weltweit meistverkaufte Pestizid. Aliqopa ist 
ein Präparat gegen das Non-Hodgkin-Lymphom, das in mehreren Studien 
mit Glyphosat in Verbindung gebracht wird. Die US-Gesundheitsbehörde 
FDA hat den in Aliqopa enthaltenen Wirkstoff Copanlisib im September 
2017 zugelassen für Patienten mit dem follikulären Lymphom, das trotz
zweier anderer Therapien zurückgekehrt ist.
   „Das follikuläre Lymphom ist ein Untertyp des 
Non-Hodgkin-Lymphoms, und die Verbindung in der Literatur geht zum 
Non-Hodgkin-Lymphom“, schreibt der Wissenschaftler Christopher 
Portier der taz, der die Krebsforschungsagentur bei der Begutachtung 
von Glyphosat beraten hat. Einer der Autoren des Gutachtens, der 
Mediziner Francesco Forastiere, bestätigte der taz: „Ja, es ist die 
gleiche Krebsart.“
   „Hier kommt das ganze Dilemma des erweiterten Bayer-Konzerns zum 
Ausdruck: Der neue Gemischtwarenladen verkauft ein potenziell 
krankmachendes Pestizid und gleichzeitig ein Medikament gegen diese 
Krankheit“, sagte dazu Harald Ebner, Sprecher der 
Grünen-Bundestagsfraktion für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der 
taz.
   Da die zuständigen Fachbehörden der Europäischen Union Glyphosat 
für unbedenklich halten, haben die EU-Staaten Glyphosat Ende 2017 für
weitere 5 Jahre zugelassen. In den USA muss sich Bayer gegen rund 
8700 Klagen wegen mutmaßlich durch Glyphosat verursachte Erkrankungen
verteidigen.
   Bayer erklärte, die Einstufung durch die Krebsforschungsagentur 
als „wahrscheinlich krebserregend“ widerspreche 40 Jahren Forschung 
weltweit.
jma/sb
   Den vollständigen Text finden Sie bei taz.de unter 
http://www.taz.de/Bayer-verkauft-Glyphosat-und-Krebsmittel/!5544261/
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