Modetrends wechseln schnell. Modeketten bringen 
ständig neue Kollektionen auf den Markt. Entsprechend häufig wird 
neue Kleidung gekauft. Derzeit rund 26 kg pro Bundesbürger und Jahr.
   Wenn häufig neue Ware gekauft wird, dann wird alte Kleidung immer 
öfter aussortiert und landet in der Altkleidersammlung.
   „In Deutschland beträgt das Altkleideraufkommen etwa 1,01 
Millionen Tonnen pro Jahr. Altbekleidung, Schuhe, aber auch 
gebrauchte Haustextilien werden über Straßen- oder 
Containersammlungen erfasst. Textilrecyclingunternehmen sorgen für 
eine sinnvolle und ressourcenschonende Verwendung, doch das wird 
immer schwieriger“, erläutert Martin Wittmann, bvse-Vizepräsident und
Vorsitzender des Fachverbandes Textilrecycling.
   Das Problem: Im Zuge der schnellen Kollektionswechsel müssen die 
Kleidungsstücke immer billiger werden. Die Produzenten reagieren 
darauf und bringen qualitativ schlechtere Ware in den Markt. 
„Allgemein können wir sagen, dass die Qualität zunehmend schlechter 
wird“, stellt Martin Wittmann fest: „Die Menge steigt und die 
Qualität sinkt!“
   Und tatsächlich, die Branche registriert seit zwei bis drei 
Jahren, dass die Altkleidercontainer sehr gut gefüllt sind. 
Gleichzeitig fallen Absatzmärkte für die gebrauchten Kleidungsstücke 
weg. Gründe hierfür sind bewaffnete Konflikte, die Zollpolitik und 
Importbeschränkungen.
   Trotzdem, Überlegungen hinsichtlich einer kostenpflichtigen 
Altkleiderentsorgung sind der absolut falsche Ansatz, findet der 
bvse-Fachverband Textilrecycling. Verbraucher würden ihre gebrauchten
Textilen vor allem deshalb in Altkleidercontainer geben, um dadurch 
Hilfsbedürftige zu unterstützen. Bei einer kostenpflichtigen Abgabe 
würden sich sowohl die Spendenbereitschaft als auch die Qualitäten 
komplett ins Gegenteil entwickeln, befürchtet man beim bvse.
   Eine kostenpflichtige Abgabe ändere zudem am 
„Fast-Fashion-Problem“ überhaupt nichts. Deshalb gehe es darum, 
umzudenken und einen neuen, nachhaltigen und bewussten Umgang mit 
Kleidung in Gang zu setzen. Textilhersteller, Designer und Handel 
müssten sich daher ihrer Verantwortung stellen.
   „Schon beim Design und der Stoffauswahl der Kleidung sollte daran 
gedacht werden, dass die Kleidungsstücke auch nach ihrer ersten 
Nutzungsphase weiterverwendet werden können“, fordert Martin 
Wittmann.
Pressekontakt:
Jörg Lacher
bvse-Fachverband Textilrecycling
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