Heizungssanierung mit Mieterstrom

München, 10.11.2016 – Pro Jahr werden in Deutschland weniger als ein Prozent der Gebäude saniert. Um die Sanierungsquote zu erhöhen und die CO2-Ziele der Bundesregierung ansatzweise erreichen zu können, gibt es immer mehr Förderprogramme und höhere Fördervolumen. Auch mit steuerlichen Abschreibungen wird gelockt. Doch laut jüngsten Erhebungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln sind die Ausgaben für die energetische Gebäudesanierung von 2010 auf 2014 um fast 15 Prozent gesunken. Vor allem die hohen Kosten und die langen Amortisationszeiten halten die Immobilienbesitzer davon ab, in Sanierungen zu investieren. Zusätzlich verzögern die gesunkenen Ölpreise den Heizungstausch, weil sich dadurch Neuanschaffungen erst später rechnen.
Ein Lichtblick in Sachen Sanierung gibt es durch das steigende Angebot an Mieterstrom. „Der Vorteil von Mieterstrom besteht darin, dass Immobilienbesitzer mit Mieterstrom Mehreinnahmen erzielen und sich so die Amortisationszeit ihrer Sanierungsinvestition verkürzt beziehungsweise sich ihre Rendite erhöht. Zugleich profitieren sie auch nach dem Abschreibungszeitraum von den Mehreinnahmen und haben aufgrund der vielen Schnittstellen von Mieterstrom die Chance, zukunftsweisende Servicedienstleistungen wie zum Beispiel E-Tankstellen oder Energiedienstleistungen im Zuge von Smart Home und Smart Meter anzubieten“, erklärt Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern.

Mieterstrom mit neuem Heizkessel kombinieren
„Mieterstrom verbessert gleichermaßen die Energie- und die Kosteneffizienz“, bilanziert Florian Henle. Zum einen werden Energieeffizienzkriterien leichter erfüllt und damit der Zugang zu höheren Förderungen und größeren Sanierungsvorhaben vereinfacht. Das ist gerade angesichts der stark gesunkenen Zahl an energetischen Vollmodernisierungen interessant. Zum anderen profitieren Immobilienbesitzern durch Mieterstrom, sowohl durch die genannten Pacht-Einnahmen, als auch durch den gesteigerten Immobilienwert.
Neben den Immobilienbesitzer haben auch Mieter klare Vorteile durch Mieterstrom: Ihre Energieausgaben sinken. Sie sind aktuell der größte Posten bei den Wohnnebenkosten. Zugleich sind sie unabhängiger von der künftigen Energiepreisentwicklung.

Fallbeispiel: Sanierung mit Mieterstrom
In einem Münchner Mehrfamilienhaus, das 84 Wohneinheiten hat, wurde bei einer Heizungssanierung ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller errichtet und parallel dazu Mieterstrom umgesetzt. Das BHKW läuft wärmegeführt, das heißt, es richtet sich am örtlichen Wärmebedarf aus. Zusätzlich erzeugt es pro Jahr circa 300.000 Kilowattstunden Strom, die per Mieterstrom an die Mieter weitergereicht werden. Insgesamt wird laut aktueller Planung mehr Strom erzeugt als für die am Mieterstromangebot teilnehmenden Mieter sowie zur Deckung des Allgemeinstrombedarfs des Gebäudes nötig ist. Der Autarkiegrad liegt bei über 70 Prozent. Die Mieter sparen rund 13 Prozent ihrer Stromkosten. Bei einem Dreipersonenhaushalt sind das rund 100 Euro im Jahr.

Mehr zum Mieterstromangebot von Polarstern lesen Sie hier: https://www.polarstern-energie.de/mieterstrom/