Deutsche Umwelthilfe kritisiert das Elektrogesetz 
als weitgehend wirkungslos – Das Gesetz hilft der Elektronikbranche 
und nicht den Verbrauchern, weil es die Langlebigkeit und 
Wiederverwendung von Geräten nicht fördert
   Seit genau zehn Jahren regelt das Elektrogesetz in Deutschland die
Rückgabe von ausgedienten Elektrogeräten. Nach Einschätzung der 
Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat das Gesetz zwar die Grundlage für 
eine getrennte Sammlung von Elektrogeräten gelegt, in der Umsetzung 
bleibt es aber erfolglos. Die DUH fordert deshalb wirksame Regeln, 
die den Handel zur Rücknahme ausgedienter Elektrogeräte verpflichten 
und zur Langlebigkeit und Wiederverwendung von Gebrauchtgeräten 
beitragen.
   Verbraucher in Deutschland werden noch immer nicht ausreichend 
darüber informiert, warum die getrennte Sammlung von Elektrogeräten 
wichtig ist. In Geschäften fehlen häufig konkrete Hinweise und 
öffentlichkeitswirksame Kampagnen gibt es kaum. Darüber hinaus 
reichen kommunale Sammelstellen für eine verbraucherfreundliche und 
flächendeckende Sammlung von Bildschirmen, Toastern oder 
Energiesparlampen nicht aus. Hier müsste der Handel viel stärker als 
bisher in die Pflicht genommen werden. Das Gegenteil ist jedoch der 
Fall. Umweltministerin Barbara Hendricks hat den Handel durch 
Ausnahmeregelungen weitgehend davon befreit, Altgeräte verpflichtend 
zurückzunehmen. Anreize zur Vermeidung von Elektroschrott fehlen 
vollständig.
   „Abfälle zu vermeiden ist das wichtigste Ziel“, erklärt der 
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Doch dafür gibt das 
Elektrogesetz keinen Anreiz. Es setzt dem Trend zu immer 
kurzlebigeren und schwerer zu reparierenden Geräten nichts entgegen. 
Ein ökologisches Produktdesign, wie etwa der einfache Austausch von 
Akkus durch den Verbraucher, ist genauso wenig vorgeschrieben, wie 
der Zugang von geprüften Reparaturbetrieben zu den Sammelstellen. Das
Gesetz ist ein Geschenk an die Elektronikbranche, die keine 
Wiederverwendung, sondern allenfalls Recycling will.“
   Nach Schätzungen der DUH landen bis zu 150.000 Tonnen 
Elektrokleingeräte im Hausmüll. Weil sie viele Schadstoffe enthalten,
ist das ein großes Problem. „In Deutschland werden jährlich etwa 1,7 
Millionen Tonnen Elektrogeräte in Verkehr gebracht. 2014 wurden aber 
nur etwa 600.000 Tonnen ordnungsgemäß erfasst und recycelt. Die 
Sammelquote von Elektrogeräten in Deutschland liegt bei nur 40 
Prozent. Der allergrößte Teil geht dem Recycling verloren“, 
kritisiert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
   Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation kritisiert, dass das
Elektrogesetz nicht geeignet ist, um die Sammelmengen für 
Elektroaltgeräte deutlich zu steigern. Bis 2019 müssen insgesamt 65 
Prozent der ausgedienten Elektrogeräte erfasst werden. „Die 
Entsorgung von Elektroschrott ist nicht verbraucherfreundlich 
geregelt. Bürger können Geräte im Handel nur dann zurückgeben, wenn 
ein Händler auf mindestens 400 Quadratmetern Elektrogeräte verkauft. 
Der Kunde müsste also mit einem Maßband in den Laden gehen. Zudem 
sind Discounter wie Lidl und Aldi, die häufig Elektrogeräte als 
Aktionsware verkaufen, komplett ausgenommen. In den allermeisten 
Läden werden Kunden mit ihren alten Geräten weiterhin nach Hause 
geschickt“, kritisiert Fischer.
Weitere Informationen: http://www.duh.de/2555.html
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