Wertvolle Landschaften als Geschenk an die nächsten Generationen: 20 Jahre Nationales Naturerbe

Wo junge Bäume wild durcheinander wachsen und alte nur vom Sturm gefällt werden, wo der Boden viele Wochen des Jahres wassergetränkt ist und Totholz im Wald verbleibt, dort entsteht langsam ein Stück wilder Natur. Nationale-Naturerbe-Wälder dürfen sich zu Urwäldern entwickeln, wie man sie aus den Märchen der Gebrüder Grimm kennt: Mit mächtigen Buchen und knorrigen Eichen, Farnen und Moosen auf dem Waldboden und stillen Waldmooren, auf denen weißes Wollgras leuchtet.

Das Nationale Naturerbe ist eines der bedeutendsten Naturschutzprojekte Deutschlands. Seit 2005 gibt die Bundesregierung ausgewählte wertvolle Naturflächen aus dem Bundeseigentum in die Hände von Naturschutzorganisationen. So werden die Gebiete für kommende Generationen als Orte der biologischen Vielfalt erhalten. Das Nationale Naturerbe Deutschlands umfasst etwa 164.000 Hektar Wälder, Moore, Seen und Offenland. Viele dieser Flächen waren früher für die Öffentlichkeit gesperrt, zum Beispiel weil sie militärisch genutzt wurden. Wo nur wenige Menschen Zutritt hatten, blieb die Natur weitgehend ungestört.

Auch die Deutsche Wildtier Stiftung trägt Verantwortung für Flächen aus dem Nationalen Naturerbe. Die Bundesregierung hat der Stiftung seit 2007 elf Nationale-Naturerbe-Flächen in Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt rund 3.700 Hektar übertragen – von Tilzow auf der Insel Rügen bis Rechlin an der Müritz. Hier finden Mopsfledermaus, See- und Schreiadler, Schwarzstorch, Kranich, Waldiltis, Moorfrosch und zahlreiche Schmetterlingsarten ein Zuhause. „Unsere Flächen tragen dazu bei, dass Deutschland sein Ziel von fünf Prozent Waldwildnis und zukünftig sogar das Zwei-Prozent-Wildnisgebiets-Ziel erreichen kann“, sagt Petra Riemann, Leiterin des Flächenmanagementteams der Deutschen Wildtier Stiftung. „Die Flächen sind von unschätzbarem Wert für die biologische Vielfalt und bieten Rückzugsräume für seltene Arten.“

Natur- und Artenschutz haben auf allen Flächen absoluten Vorrang. Die Maßnahmen dafür sind vielfältig. Laubwälder werden der natürlichen Entwicklung überlassen, damit Waldwildnis entstehen kann. Heiden müssen gepflegt werden, damit sie Heidelerche, Ziegenmelker, Kreuzotter und Heidelibelle Lebensraum bieten können. Wiesen und Weiden in der Agrarlandschaft werden extensiv bewirtschaftet – ohne künstlichen Dünger oder Pestizide – und durch Hecken und Feldgehölze aufgewertet. So entstehen wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Diese einzigartigen, wilden Landschaften sind ein wertvolles Geschenk an kommende Generationen. Zum 20-jährigen Bestehen des Nationalen Naturerbes lud das Bundesumweltministerium am Donnerstag zu einer Festveranstaltung nach Berlin ein. Dort übernahm Marie Geisler, Forstwissenschaftlerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung, gemeinsam mit jungen Vertretern zweier anderer Naturschutzorganisationen symbolisch den Staffelstab für das Nationale Naturerbe – als Zeichen dafür, dass der Schutz wilder Natur und wilder Tiere in Deutschland weitergeht.

Hier kostenlos downloaden: Publikation Nationales Naturerbe (https://publikationen.deutschewildtierstiftung.de/publikationen/nationales-naturerbe-verstehen-und-entdecken-als-pdf/) der Deutschen Wildtier Stiftung.

Pressekontakt:

Jenifer Calvi
Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 – 14
J.Calvi@DeutscheWildtierStiftung.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de

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